Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verlobt für eine Nacht

Verlobt für eine Nacht

Titel: Verlobt für eine Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T Morey
Vom Netzwerk:
erleichtert sein.
    „Erzähl mir von Sams Vater“, forderte er Eve auf, als sie gemeinsam Sam folgten.
    Erstaunt sah sie ihn an. „Warum?“
    „Wer war er?“
    Eve zuckte die Schultern. „Einfach ein Mann, den ich kennengelernt habe.“
    „Für so etwas scheinst du mir gar nicht der Typ zu sein.“
    „Ach nein? Und dank deiner umfangreichen Erfahrungen mit Frauen kennst du wohl die verschiedenen Typen genau?“, entgegnete sie.
    „Hör auf, vom Thema abzulenken. Es geht jetzt um dich . Warum hast du dich mit so einem Versager eingelassen?“
    Eve blieb stehen und ließ den Blick zwischen ihm und Sam hin- und hergleiten. „Du weißt doch gar nichts über mich. Und über Sams Vater erst recht nicht! Er war eben einfach nicht der Mann, für den ich ihn gehalten habe.“
    „Ich weiß, dass er ein verdammter Dummkopf gewesen sein muss, wenn er dich hat gehen lassen.“
    Eve erbebte und schloss einen Moment lang die Augen, um seine Worte zu verarbeiten. „Danke“, antwortete sie dann. „Allerdings war ich in dieser Angelegenheit der Dummkopf.“
    „Du kannst dir doch nicht vorwerfen, dass du schwanger geworden bist!“
    Nein, dachte Eve, aber ich werfe mir vor, dass ich auch nur eine Sekunde lang glauben konnte, er wäre wie du. Laut sagte sie: „Ich werfe mir vor, dass ich ihm geglaubt habe. Er hat als Berater eine Weile vorübergehend bei uns gearbeitet. Nachdem wir einmal bis spät gearbeitet hatten, lud er mich zu einem Drink ein …“ Er hatte dunkles Haar und einen olivfarbenen Teint, und ich habe versucht, mir einzureden … „Der Rest ist Geschichte.“
    „Hast du ihm erzählt, dass du schwanger warst?“
    „Ja. Ich wollte ihn zwar nicht unbedingt noch einmal sehen, fand aber, dass er ein Recht darauf hatte, es zu erfahren. Es hat ihn allerdings nicht sonderlich interessiert. Ihm war nur wichtig, dass seine Frau nichts davon mitbekam.“
    „So ein verdammtes Schwein!“, rief Leo und überraschte Eve mit seiner heftigen Reaktion.
    „So schlimm ist es nicht. Immerhin habe ich jetzt Sam. Und es war die Gelegenheit, mich selbstständig zu machen.“
    Eve entdeckte im flachen kristallklaren Wasser einen Schwarm winziger Fische. Sie hob Sam hoch und trug ihn zum Wasser. „Sieh mal, Sam.“
    „Fiff! Fiff!“, rief Sam begeistert.
    Eve beneidete ihren Sohn darum, dass er sich so über kleine Dinge freuen konnte. Warum musste das Leben als Erwachsener so kompliziert werden? Dann bestimmten Gefühle alles und waren stärker als Tatsachen und als jede Vernunft.
    Leo zu wollen war so unvernünftig, ihn zu lieben noch mehr.
    Maureen muss sich einfach täuschen, dachte Eve.
    Die Stimmung beim Abendessen war ausgelassen und fröhlich. Nur Leo wirkte angespannt und merkwürdig distanziert, als sei er bereits abgereist und mit dem nächsten Geschäftsabschluss beschäftigt, mit der nächsten Frau.
    „Ist alles in Ordnung?“, fragte Eve ihn auf dem Rückweg zum Strandhaus.
    Leo atmete hörbar auf. „Ich werde heute Nacht auf dem Sofa schlafen. Es ist besser so.“
    Sie blieb stehen, sodass er sich umdrehen und sie ansehen musste. „Willst du mir etwa sagen, du wirst auf dem Sofa schlafen, nachdem ich drei Nächte lang den besten Sex meines Lebens mit dir hatte? Kommt nicht infrage!“
    Leo lächelte gequält. „Glaub mir, es ist besser so. Frag bitte nicht nach.“
    „Ich möchte es aber wissen. Warum soll heute Nacht alles anders sein? Weil der Vertrag unterzeichnet ist und du dich nicht mehr verstellen musst?“
    „Meinst du wirklich, ich müsste mich verstellen?“
    „Dann tu auch nicht so, als würdest du mich heute Nacht nicht wollen.“ Eve strich zärtlich über seine Brust. „Wir haben nur noch diese eine Nacht. Und wir haben zusammen viel Spaß im Bett, das hast du selbst gesagt. Warum sollen wir es nicht einfach genießen?“
    Leo schob ihre Hand weg. „Es ist wirklich zu deinem eigenen Besten! Das musst du mir glauben.“
    „Wie soll ich es denn glauben, wenn du mir nichts erzählst? Hat es mit deinen Albträumen zu tun?“
    Leo stieß einen Laut aus wie ein gequältes Tier. So viel Schmerz und Verzweiflung sprachen daraus, dass es Eve eiskalt über den Rücken lief.
    „Lass es bitte“, sagte er. „Lass mich.“ Dann wandte er sich um und rannte über den Sand davon.
    Eve sah ihm nach. Sie fühlte sich leer und trostlos. Vielleicht ist es wirklich besser so, dachte sie und ging mit schwerem Herzen zum Haus. Sie rang sich ein Lächeln ab, als sie sich bei Hannah bedankte und sich von

Weitere Kostenlose Bücher