Verlobt, verliebt ... und dann?
wir einen Termin“, antwortete Celia diplomatisch.
Voller Sympathie schloss Lucy Celia in die Arme. „Also wirklich, Celia, es war eine Freude, Sie hierzuhaben. Hoffentlich sehen wir uns bald wieder. – Ah, da kommt ja schon Evan mit den Drinks. Dann lasse ich euch beide mal wieder allein.“
„Was wollte sie denn?“, fragte Evan, als sich Lucy wieder unter die Gäste gemischt hatte.
Als er Celia das Weinglas reichte, trat er dabei ganz dicht an sie heran.
„Deine Mom hat mir versichert, wie sehr sie sich freut, dass wir heiraten wollen.“
„Aha, deshalb hast du so leidend ausgesehen …“
Er legte den Arm um sie und zog sie an sich. Einen Moment lang sah er ihr in die Augen, dann küsste er sie – einfach so, in aller Öffentlichkeit.
Ob das noch zum Schein ist? dachte Celia. Dafür dauert der Kuss ziemlich lange …
Tief in ihr stieg ein leidenschaftliches Verlangen auf, das völlig von ihr Besitz ergriff.
„Du weißt doch, dass die Zimmer bis morgen früh gebucht sind. Und mein Jet fliegt uns zurück, wann immer wir wollen. Wir wäre es, wenn wir uns in unsere Suite zurückziehen?“
Auf keinen Fall. Dieses Wochenende musste so schnell wie möglich ein Ende finden, damit Celia endlich wieder klar zu denken vermochte. Aber statt abzulehnen, antwortete sie: „Gute Idee.“
Schnell stellte er die beiden Gläser ab und zog Celia an der Hand aus dem Ballsaal und zu den Aufzügen. Sie rannten beinah, wie Teenager.
In der Suite hob Evan Celia mit Schwung hoch, trug sie ins Schlafzimmer und legte sie auf das Bett. Dann zog er sich hastig aus.
Gebannt bewunderte Celia seinen Körper. „Mir fällt gerade ein“, sagte sie fast schüchtern, „dass wir eine deiner Fantasien noch nicht ausprobiert haben.“
Er ließ sich aufs Bett sinken und fragte interessiert: „Wirklich? Welche denn?“
Während sie die Arme um ihn schlang, flüsterte sie Evan detailreich ins Ohr, woran sie dachte …
Gegen Mitternacht landete Evans Privatjet in San Francisco. Evan half Celia beim Aussteigen und wartete mit ihr auf seinen Wagen. Zärtlich streichelte er ihre Wange und strich eine widerspenstige Haarsträhne zurück.
Celia vermutete, dass sie keinen besonders ordentlichen Anblick mehr bot. Denn hinter ihr lag ein Abend, an dem sie unzählige Male lustvoll miteinander geschlafen hatten.
Beim Verlassen des Hotels hatten sie vermutlich ausgesehen wie zwei heimlich Liebende, die nach einem heißen Wochenende zurück zu ihren Ehepartnern müssen …
Um sich von dieser Vorstellung zu befreien, schüttelte Celia leicht den Kopf. Nein, an ihrer Beziehung zu Evan war nichts Ehrenrühriges, und mit dem Geschäftlichen hatte all das auch nichts zu tun.
„Sicher, dass ich dich nicht nach Hause begleiten soll?“, fragte er.
Celia wies auf den Wagen, der inzwischen gekommen war. „Sicher. Du musst noch nach Seattle, und es ist schon nach Mitternacht. Dein Chauffeur fährt mich ja.“
Ehe Evan widersprechen konnte, hob sie die Hand, und der Diamantring blitzte auf. Langsam zog Celia ihn ab und gab ihn zurück.
„Den brauche ich nicht mehr“, sagte sie leichthin.
Als er stirnrunzelnd das Schmuckstück in seiner Hand betrachtete, kam es Celia plötzlich wie eine Trennung vor. Am liebsten hätte sie den Ring wieder zurückgenommen.
Zart küsste sie Evan auf die Wange. „Goodbye, Evan. Komm gut heim“, verabschiedete sie sich. Dann wandte sie sich um und nickte dem Fahrer zu, der ihr die Autotür öffnete. Im Wegfahren sah sie Evan an, der unbewegt dastand.
Sie ließen einander nicht aus den Augen, bis der Wagen zu weit weg war …
7. KAPITEL
Nachdenklich betrachtete Evan den Diamantring, den Celia ihm in der Nacht zurückgegeben hatte. Das Schmuckstück funkelte und glitzerte im Tageslicht.
Als der Chauffeur vor Maddox Communications anhielt, steckte Evan den Ring wieder ein.
Celia rechnete nicht mit seinem Kommen. Natürlich nicht. Ihn überraschte selbst, dass er trotz vieler anderweitiger Verpflichtungen hier war. Eigentlich hätte er nach Seattle fliegen sollen, wo er dringend einiges regeln musste – unter anderem musste er mit seinen Mitarbeitern über Noah Hart sprechen. Wenn Reese Enterprises ihn wirklich für sich gewinnen wollten, mussten sie ihm eine ordentliche Summe bieten.
Stattdessen war er hier, um Celia zu sehen – und das nicht aus geschäftlichen Gründen.
Er wies den Fahrer an, in Rufbereitschaft zu bleiben, und betrat das repräsentative Gebäude. Mit dem Aufzug fuhr Evan in den
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