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Verlobt, verliebt, verführt

Verlobt, verliebt, verführt

Titel: Verlobt, verliebt, verführt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Shalvis
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Wasserrohrbruch eine Überschwemmung herbeigeführt, deren Schäden immer noch nicht beseitigt waren.
    Im Erdgeschoss gab es zwei Geschäftsräume mit großen Schaufenstern, im Dachgeschoss befand sich ein Apartment und ein Dachboden. Dazwischen lagen im ersten Stock zwei Apartments, von denen Taylor eines bewohnte. Im Moment schloss sie die Tür dieses Apartments und ging die Treppe hinunter, dem Lärm folgend.
    Auf den Straßen des South Village tobte bereits das Leben. Den Geschäftsleuten des Viertels stand ein weiterer ertragreicher Tag bevor. Los Angeles lag keine zehn Kilometer entfernt, und der berüchtigte Smog machte natürlich nicht an der Stadtgrenze Halt. Doch Taylor fand die heißen, stickigen Sommer nicht so lästig wie viele andere. Ihr gefiel es hier blendend, und sie fühlte sich inmitten der jungen trendbewussten Leute wohl, die sich von diesem Vorort mit seinen vielen Theatern, Straßencafés, Boutiquen und Galerien angezogen fühlten.
    Auf diese Leute setzte Taylor ihre Hoffnungen. Schon bald würde sie die beiden Geschäftsräume vermieten können. Suzanne hatte bereits angekündigt, dass sie einen der kleinen Läden für ihren Party-Service nutzen wollte. Zum Glück. Aber was sollte aus dem zweiten werden? Die Vermietung wäre eine wahre Erleichterung für ihr strapaziertes Bankkonto. Allerdings wollte sie die Hoffnung nicht aufgeben, diese Räume eines Tages für ein eigenes Geschäft zu nutzen. Vorausgesetzt, ihr blieben noch Antiquitäten übrig, nachdem sie die ganzen Umbauten bezahlt hatte. Im Moment war das jedoch ein sehr weit entfernter Traum.
    Das Hämmern war jetzt lauter, und es kam ganz eindeutig aus einem der schmutzigen und staubigen Ladenräume. Von der Straße her hörte Taylor Menschen, die vorbeigingen, sich unterhielten und lachten. Shopping war früher mal ihr liebstes Hobby gewesen, und insgeheim sehnte sie sich manchmal danach zurück.
    Doch auch das musste sie auf einen fernen Tag verschieben.
    Taylor wandte sich den Geschäftsräumen auf der linken Seite zu, und das Hämmern wurde noch lauter. Sie öffnete die Tür zu einem kurzen Flur und wurde in den hinteren Zimmern von einer gigantischen Staubwolke empfangen. Der Lärm war hier so laut, dass sie keinen klaren Gedanken fassen konnte, doch sobald sie eintrat, verstummte das Hämmern.
    Verwundert blieb sie stehen und atmete den Schmutz ein. Die Luft war an diesem heißen Frühlingstag in Kalifornien ohnehin schon schwül und drückend, und Taylor überlegte, wie lange es dauern würde, bis ihr sorgfältig gelocktes Haar, von dem sie einige Strähnen unter ihrem Strohhut hervorgezupft hatte, ihr in schlaffen Strähnen ins Gesicht hängen würde.
    „Sie sind mir im Weg“, erklang eine tiefe barsche Stimme hinter ihr.
    Taylor fuhr herum und blinzelte, um trotz des Staubs, der sich langsam senkte, etwas zu erkennen. Inmitten von all dem Schmutz und Staub stand ein Mann. Eine Hand hatte er auf die Hüfte gestützt, in der anderen hielt er einen riesigen Vorschlaghammer, dessen Stiel an seine Schulter gelehnt war.
    Einen Moment lang war sie sprachlos, und das kam bei ihr nur sehr selten vor.
    Als sich der Staub noch mehr senkte, erkannte Taylor in dem Mann Thomas Mackenzie, ihren Bauunternehmer. Den größten Teil ihrer bisherigen Abmachungen hatten sie per Telefon und E-Mail erledigt, aber ein paar Mal hatten sie sich auch getroffen. Da war er aber sauber und ordentlich angezogen gewesen. Im Moment war er keines von beidem.
    Obwohl sie immerhin knapp einen Meter siebzig groß war, musste Taylor den Kopf in den Nacken legen, um dem mindestens zehn Zentimeter größeren Mackenzie ins Gesicht zu sehen. Beim letzten Treffen hatten sie beide am Tisch gesessen, und Taylor hatte ihn nicht als so groß, so muskulös, so beeindruckend in Erinnerung.
    Im Moment zog er die Mundwinkel abfällig nach unten. Seine Augen hatten den goldbraunen Farbton von gutem altem Whiskey, und sein Blick wirkte verärgert. Sein Haar wies fast denselben Farbton auf wie seine Augen. Seine Stirn wurde teilweise von einem blauen Schweißband verdeckt. Der Mann machte einen sehr ernsten Eindruck und wirkte mit seinem wilden Äußeren mehr als nur ein bisschen gefährlich.
    Bei diesem Gedanken lief Taylor ein Schauer über den Rücken, obwohl sie sich für dieses seltsame Prickeln fast schämte. Weshalb fiel ihr denn ausgerechnet jetzt ein, dass sie sich zwar für ein Leben als Single entschieden hatte, keineswegs aber für das einer Nonne? Sie mochte

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