Verlobt, verliebt, verführt
Vergangenheit immer vergessen können. In Wahrheit war ich nur ein Vagabund ohne jede Bindung. Aber dann bin ich hier gelandet.“ Er trat einen Schritt zurück und lächelte sie an. „Ich liebe das Leben hier in Kalifornien.“ Zärtlich berührte er ihr Ohrläppchen. „Und dann hatte ich auf einmal eine Schwester, die mich suchte. Das hat mich eine Zeitlang ziemlich durcheinandergebracht.“
Nicole lächelte. „Offenbar ist sie genauso stur wie du.“
„Ja, das ist sie.“
Ty strich ihr über den Rücken und drückte Nicole fest an sich, als könne er gar nicht genug von ihr bekommen. Es war diese unstillbare Sehnsucht nach ihr gewesen, wegen der er heute Morgen aus ihrem Bett gesprungen war. Er war plötzlich davon überzeugt gewesen, dass er nicht ständig in Nicoles Nähe sein dürfe, weil ihr das sicher nicht recht wäre.
„Und jetzt bist du zu mir gekommen.“ Liebevoll küsste er sie. „Darling, ich habe mich noch niemals jemandem so nah gefühlt wie dir, und ich werde dich nie wieder loslassen. Sag mir bitte, dass du damit einverstanden bist.“
„Damit bin ich sogar sehr einverstanden. Voll und ganz.“
„Ich möchte dich heiraten, Nicole. Ich möchte Kinder mit dir haben, eine Familie gründen und alles richtig machen.“
Als Nicole daraufhin blass wurde, musste Ty lachen. Leidenschaftlich und voller Liebe zog er sie an sich. „Wir müssen ja nichts überstürzen. Wir können auch einfach zusammen sein. Mir reicht es schon, wenn du mich liebst.“
Nicole biss sich unsicher auf die Unterlippe. „Und wenn ich niemals heiraten möchte? Und niemals Kinder bekommen will? Was dann?“
„Ich will dich, Nicole. Das ist das Wichtigste für mich. Der Rest wäre sehr schön, aber mir geht es um dich.“
Ein strahlendes Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus. „Du bist ein Wunder, Ty. Ich kann es gar nicht fassen, dass du mich so sehr liebst.“
„Glaubst du, du bist nicht liebenswert?“
„Ich weiß, dass ich es nicht bin. Aber ich bin selbstsüchtig genug, um dich trotzdem zu heiraten.“ Sie lachte Ty an. „Ich möchte sogar einen kleinen Jungen haben, der so aussieht wie du.“
„Ich möchte ein kleines Mädchen“, stellte Ty klar und küsste sie. „Mit deinen Augen und deinem unwiderstehlichen Lächeln.“
„Darüber müssen wir noch verhandeln. Wie wär’s mit einer Hochzeit am Strand von Mexiko? In Badesachen.“
Überglücklich lehnte er die Stirn an ihre und versuchte zu begreifen, welches Geschenk Nicole ihm machte. „Du willst nur kein Kleid anziehen.“
Nicole runzelte die Stirn. „Hast du damit ein Problem?“
Lachend küsste er sie. „Nein. Aber Suzanne und Taylor werden Ärger machen. Willst du jetzt meine Schwester kennenlernen?“
„Liebend gern.“
Ty drehte sich um und winkte nur in Richtung Haus, da kam Margaret Mary auch schon angestürmt und lächelte hoffnungsvoll. „Alles in Ordnung bei euch? Ich wollte keinen Ärger machen.“
„Hast du auch nicht.“ Ty zog seine Schwester näher. „Margaret Mary, das ist Nicole. Meine beste Freundin, Geliebte und zukünftige Ehefrau.“
Überrascht riss Margaret Mary die Augen auf. „Wirklich? Sie wird meine Schwägerin? Das ist ja wie noch eine Schwester für mich. Oh, Ty!“
Tränen traten ihr in die Augen, und sie zog Ty und Nicole ganz fest in die Arme, dass Nicole die Luft wegblieb. „Ein Bruder und eine Schwester, davon habe ich immer geträumt“, flüsterte Margaret Mary, und Nicole musste schlucken, weil sie so gerührt war.
Sie erwiderte die Umarmung, und dann gingen sie alle drei Hand in Hand zum Haus.
„Ty?“, fragte Nicole, und er hob ihre Hand und drückte sanft einen Kuss auf ihre Finger. „Wir werden uns nie mehr einsam fühlen, oder?“
Er sah sie so liebevoll an, dass sie vor Freude hätte jubeln können. „Niemals, Darling“, antwortete er. „Nie wieder.“
EPILOG
Bei Suzannes Hochzeit stand Nicole als Brautjungfer vor dem Altar und lauschte nervös auf die ersten Takte des Hochzeitsmarsches. In ihrem ganzen Leben war sie noch nie so nervös gewesen. Ihr zitterten die Knie, und ihr war heiß, weil Taylor sie praktisch gezwungen hatte, Strümpfe anzuziehen. Angeblich täten das alle Brautjungfern.
Wenigstens hatte sie keine Strumpfhose, sondern Strümpfe gewählt, damit Ty ihr die Dinger nachher so schnell wie möglich wieder ausziehen konnte. Heute trug sie ihm zuliebe sogar Unterwäsche, die zueinander passte.
Nun erschien Suzanne im Portal der Kirche. Sie sah in ihrem
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