Verlockung der Finsternis (Kriegerinnen der Fiannah) (German Edition)
Dónal zu lebendig wurde . Sie sollte in ihrem Grab ruhen , wie seine Freundschaft zu ihm und seine Liebe zu Teagan.
„ Hübsche Schuss wunde, Lorcan ” , begrüßte ihn Neakail, der bereits auf ihn wa r tete, um nach unten zu gehen. „ Ich nehme an, dem Verursacher fehlt minde s tens ein Körpe r teil. ”
„ Wolltest du es als Souvenir? ” Der dumpfe Schmerz in seiner Brust begleitete misstönend seinen lockeren Spruch . Das Adrenalin, das eben so e r freulic h durch seinen Körper ge jagt war , wischte leider auch d ie sanft e Umneblung von Ne a kails Kippe n beiseite. W enigstens hüllte sich Cian i n Schweigen , g anz u m sonst brannte der Kräute r dreck also nicht in seiner Lunge.
Die unterirdischen Räume waren mit Sicherheit nicht das, was die oberird i schen Ruinen suggerierten. Selbst für einen technischen Banausen wie Lorcan sah alles ultramodern aus und er musste Neakail mehr als ein mal den Mund zuhalten, d a mit er sie nicht durch seine Schwärmerei verriet. Mittlerweile war seine Begeist e rung auf ein normales Level herabgesunke n, g emessen an seinen Maßstäben hieß das, er hatte sich in dem Moment verdrückt , da Lorcan ihm den R ü cken zugekehrt hatte . Mit jeder Minute, die er ihn nicht wieder ausfindig machte, wuchs sein Zorn und die Gefahr aufzufliegen. So sehr er sich auch b e mü h te, allein durch Statur und Kleidung ging L orcan nicht in der Masse unter und wie gerufen kam ausg e rechnet jetzt e ine Gruppe sich rege unterhaltender Weißki t tel den Gang entlang . Fluchend drehte er sich ei ner Tür zu, tat so , als wollte er den dahinter liegenden Raum betreten . Er verdeckte seinen verletzten Arm mit seinem Körper und pflanzte seine Stiefel auf die Stelle, an der sich während d er Wartezeit eine kleine Lache Blut ge sammelt hatt e . Die Gruppe bestand aus Tio n taigh , doch er musste nicht fürc h ten, dass sie das frische Blut rochen . Selbst ihm f iel schwer , es unter den unte r schiedlichen Gerüchen herauszufiltern , die aus allen Richtungen auf ihn einstürmten und von denen nur wenige an den typischen Krankenhausgeruch erinnerten. I n Zeitlupe streckte er die Hand aus, merkte be i nahe zu spät , dass d ie Tür einen kleinen Spalt offe n stand. In seinem Rücken hörte er Dinge wie N -D-Riboside , N -D-2-Desoxyriboside und Rotationskonformere . Lo r can verstand kein Wort, nur so v iel, dass es um Gentechnik ging, i hm genügte, dass die Weißkittel ihn ignorierten. Sie waren bald in sicherer Entfernung , da schnap p te er durch Zufall Fetzen d es G e sprächs auf, das hinter der Tür geführt wurde. Neakail tauchte im selben Moment auf und s ah in seinem Laborkittel exakt so aus wie die Typen, die ihn soeben pa s siert hatt en, wahrscheinlich wusste er sogar , worüber sie sprachen. Lorcan s Herzschlag setzte einen Moment aus, als der Ha r ridan seine Kollegen mit einem munt e ren Hallo grüßte und es schlug um einiges schneller weiter, als die ihn ebenso freundlich zurückgrüßten. Sobald Neakail in Reichweite seines Arms g e langte und die Weißkittel um die Ecke verschwanden, zog Lorcan ihn in den Schatten neben der Tür und bedeutete dem Harridan mit unmissverständlicher Geste, die Klappe zu halten. Er gehorchte, kramte aber etwas aus der Tasche se i nes Laborkittels. Lorcan sah Neakail finster an, der davon unbeeindruckt das Mullpäck chen mit den Zähnen a ufriss, um ihm in Florence Nightingale-Manier einen Verband anzulegen, der seine Verletzung notdürftig bedeckte und verhi n derte, dass er eine Spur mit seinem Blut legte, der die Wac h leute folg en konnten . Bis die Wunde ver heilt war , würde es eine Weile dauern , da er nach der heutigen Spende an Teagan nicht mehr dazu ge k o m men war , den Verlust durch Konserven ausz u gleichen. Jetzt verfluchte er den in den letzten Wochen nicht schwächer gewordenen, unterbewussten Wunsch, sich für das zu bestrafen, was er ihr an g e ta n hat t e . Es war nicht nur völlig verantwortungslos gegenüber den Männern, die ihn auf diese Mission begleiteten, es war auch unn ö tig, weil Teagan zu verlassen , bereits die härteste aller Strafe darstel l te .
„ Wo ist meine Tochter? W o haben S ie Rebecca hingebracht? ”
„ Professor Gordon , S ie wissen, dass ich Ihnen das nicht sagen werde . ” Die zweite körperlose Stimme hinter der Tür sprach wie zu einem Kleinkind, voller geheucheltem Verständnis. „ Es würde unsere Zusammenarbeit unnötig erschw e ren. Nur so viel, ihre hübsche Tochter hält sich
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