Verlockung der Finsternis (Kriegerinnen der Fiannah) (German Edition)
verzweifelt zu Lorcan zu rüc k wollen , wie er es in ihren silbernen Augen immer dann erkannte, wenn sie ihn nicht pr o vozierte – wenn Teagan ausschließlich vo n der Sehnsucht nach seinem Waffe n bruder erfüllt war – dann würde sie einen Weg finden , sich ihre Freiheit zu e r kämpfen .
Sie spielte ihm etwas vor, d er Gedanke drängte sich an seiner Wut vorbei , aber weshalb? Die Frage brachte ihn dazu, das strampelnd e und fauchende Bündel auf die Füße zu stellen. S ofort erstarb ihre Gegenwehr. War das ein Laut der Enttä u schung, der sich über ihre Lippen stahl? Cathal war nicht in der Lage, mehr aus ihren Zügen zu lesen als Herausforde rung und Trotz . Schweiß glänzte auf ihrer Stirn, perlt e ihre n Hals h er ab und vereinigte sich mit dem Schweißfilm, der glä n zend ihren nackten Körper überzog. Sie rang nach Atem, ihr gesamter Leib bebte vor Anspannung , als ficht sie in diesem Moment einen Kampf aus, der sich auf einer völlig anderen Ebene abspielte . Aber welcher? Sie blinzelte, einige der Tr ä nen lösten sich und durchbrachen die Barriere ihrer Wimpern. Ihre Augen e r schienen wie Seen flüssigen Quecksilbers , deren Staudämme brachen. Le bendiges Silber … verflucht , woran erinne r te ihn das?
„ Ich will zu Lorcan! ” , schrie sie und ging mit geballten Fäusten auf ihn los . Ein lächerlicher Angriff, doch diese Einsicht verdrängte die erneut in ihm aufkeime n de Wut.
„ Er will dich nicht! ” , brüllte er , holte aus und schlug ihr mit dem H andrücken ins G esicht. Knochen knirschte n unter der Wucht, die sie von den Füßen riss und rückwärts auf sein Bett schleuderte. Dort würde er seinen Anspruch auf sie er h e ben und dafür sorgen , dass sie nur noch seinen Geruch auf der Haut trug , selbst wenn er s ie dafür grün und blau prügel n muss te . Er würde sie unterwerfen, nicht spielerisch wie eine Gefährtin, sondern brutal wie die Sklavin, die sie war. Er stürzte sich auf sie, Teaga n we hrte sich fauchen d , reizte ihn mit ihrer Widerspen s tigkeit, die mit solcher Heftigkeit und mehr oder weniger gezielten Schlägen auf ihn einprasselte, dass er sie schließlich mit einem Hieb unter seine Kontrolle zwang, der i h ren filigranen Wangenknochen zertrümmerte. Viel zu viel Kraft legte er in den Schlag, der physischen Gege n wehr seiner Gegnerin völlig unangemessen und doch empfand Cathal keine Reue, scherte sich nicht d a rum , das blutige Weiß des gebrochenen Knochens durch die aufgeplatzte Haut zu sehen. Teagan gab ihm auch keinen Anlass zur Reue, da sie sich wie eine Furie unter ihm gebä rde te , bis er endlich ihre um sich schl a genden Hände einfing und sie neben ihren Kopf auf die Matratze zwang .
„ Ich bin jetzt dein Nêr. ” Er bleckte seine Fänge vor ihren weit aufgerissenen Augen und erntete nicht mehr Widerspruch von ihr als einen erstickten Laut.
Lorcan warf die Tür der Zelle hinter sich ins Schloss und stürmte den Gang en t lang. Er musste hier raus und d ieses verdammte Rattenloch dem Erdboden gleichgemacht werden. Er würde keine Luft mehr bekommen, wenn er noch ei ne Minute länger den Geruch d er verfluchten Tiontaigh einatmete. Neakail war de r selben Meinung und erwartete ihn oben an der Treppe, die zum Zellentrakt füh r te.
„ Na endlich ” , begrüßte ihn der Krieger und wandte sich gleich zum Gehen. „ Ich dachte schon, du willst gar nicht mehr mit dem Spielen aufhören. “ Der Scherz hatte einen bitteren Unterton, Neakail ging davon aus, dass er ausschlie ß lich b e dauernswerte Kreaturen dort unten erlöst hatt e. „ Ich hab alles, was ich an Informationen herausholen konnte. Nichts wirklich Erfreuliches. Die Experime n te laufen besser und besser. ” Er zog den weißen Kittel aus, warf ihn achtlos zu Boden und war bereits an der Tür nach dra u ßen. Lorcan wagte einen letzten Blick zurück.
Bitte , Asarlaír, lass Teagan nicht deswegen so wertvoll für die Tiontaigh sein, weil sie eines ihrer Geschöpfe ist. Ein unerklärlicher Impuls ließ ihn mit einem Finger die Stelle berü h re n, an der er sie genährt hatte. War er tatsächlich so naiv anzunehmen, die Eri n nerung an Teagan würde sich so leicht abwaschen lassen, wie ihr Blut ? Schon das war ihm über Stunden unmöglich gewesen , in denen er auf dem Boden vor der D u sche ge k auert hatt e, unfähig die blutige Kleidung auszuziehen, wie es ihm über eine viel zu lange Zeit unmöglich gewesen war, den versiegelten Müllsack mit seinen Kl a motten
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