Verlockung der Finsternis (Kriegerinnen der Fiannah) (German Edition)
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Nach einer Weile stieß Cathal den Atem aus, den er völlig überrumpelt von Teagans Verhalten angehalten hatte . Wie ein Idiot stand er da, die Hände erhoben, als bedroh t e man ihn mit einer Waffe. Aber da war nur Teagan , ber ü ckend schön und verletzlich , und sie s chlang ihre Arme um ihn . Er sah auf ihr schimmerndes schwar zes Haar hinab , strich vorsichtig mit der Hand darüber, erbat ihre Erlau b nis und als sie sich ihm nicht entzog, erwiderte er mutig ihre Umarmung. E s war richtig, ihr die Zeit auf der Krankenstation zu geben, um über Lorcan hinwegz u kommen und sie nicht mit seinen Besuchen zu bedrängen, so sehr er sich das auch ge wünscht hatt e. Jetzt war er am Ziel seiner Trä u me , Teagan hatte sich für ihn entschieden und doch stimmte etwas nicht , und damit meinte er nicht den dum p fen Druck in seinem Schädel . E r mei n te auch nicht die Leere, die sich in seiner Brust ausbreitete, obwohl er doch alles in Händen hielt, w as er jemals ersehnt hatt e. Dass es Teagan sein würde, daran hatte er nicht gedacht , als er sie zum er s t en Mal sah. S icher, er war überwältigt von der Schönheit gewesen , die sich unter all dem Dreck und Blut verborgen hatte , aber da war auch Lorcan, e in Waffe n bruder, den er achtete . Wenn überhaupt jemand Anspruch auf das seltsame W e sen aus der Bluthö h le erhob, dann sollte er es sein, so dachte Cathal … zunächst. Aber je länger er über sie nach sann , umso mehr kam er zu der Überze u gung, dass Teagan schon bei ihrer ersten Begegnung an etwas ge rüttelt hatt e, das er für seine Leben s einstellung hielt – k urzlebige Affären mit menschlichen Frau en . Plötzlich war er eifersüchtig auf Lorcan, er neidete ihm Teagan, ein Geschöpf, über das er nur eine unbewiesene Vermu tung hegte . Eine Annahme, die so u n fassbar war, dass er sie vor sich herschob und nicht mit de n jenigen teilte, die es mehr als alle anderen betraf . Er verschob sie auch jetzt auf einen späteren Zei t punkt. In seinem Inner e n war im Augenblick nur Platz für seine Eifersucht, für den Wunsch zu besitze n, was Lorcan zustand. Es war ehrlos und unnötig, er konnte jede haben, hatte mehr Frauen gehabt, als Lorcan in seinem ganzen Leben sah , und doch wol l te Cathal ihm diese eine wegnehmen. Aber nun, da sie vor ihm stand, fühlte er sich inner lich leer , unglücklich über d en Triumph über seinen Waffenbruder . Cathal drückte sie an d en Schultern auf A b stand.
„ Teagan, ich … ” Seine Stimme war kraftlos, der Druck in seinem Schädel nahm zu . Während ein Teil von ihm sie glücklich sehen wollte , auch wenn das bedeut e te, sie nicht gegen ihren Willen an sich zu binden, wollte ein anderer A n spruch auf sie erheben, hier und jetzt, wenn nötig mit Gewalt. Entsetzt nahm er seine Hände von ihr und trat einen Schritt zurück. Wie konnte er d as auch nur denken? Teagan G e walt antun? Niemals. Es sei denn …
„ Schickt mich zurück zu Lorcan . ” D a lag nichts von einer Bitte in ihren Wo r ten, sie verlangte es von ihm. Wut stieg in Cathal auf, plötzlicher und heftiger als diese simplen Worte sie provozieren sollte n . Eigentlich stachelte nur ein einziges Wort sie an, ein Name … Lorcan. Sie zog den ehrlosen Brudermö r der ihm vor? Wähn te sich die kleine Missgeburt tatsächlich in der Position zu wählen?
„ Nein! ” , stieß er aus . U m seine Beherrschung ringend hielt er sie mit abwe h rend erhobener Hand auf Abstand, als sie die Distanz zwischen ihnen verringerte. „ Keinen weiteren Schritt ” , quetschte er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. Er taumelte zurück, presste beide Handflächen gegen seine Schläfen , e r höhte dadurch nur den Druck, der im Inner e n seines Schädels herrschte. Ve r dammt, was war los mit ihm?
„ Ihr werdet niemals Lorcans Platz einnehmen. ” Teagan sah ihn herausfo r dernd an und verkleiner te den Abstand zwischen ihnen. I hre Stimme war kalt . Sie wagte tatsächlich , ihn zurückz uweisen! Ohne zu überlegen , schlug er ihr mit der fl a chen Hand ins Gesicht. Ihr Kopf flog h erum, sie taumelte zur ück und kam gleich wi e der auf ihn zu, die Hände zu entschlossenen Fäusten geballt, ihre Augen kal t wie Dolc h klingen. Sie wagte , ihn herauszufor dern! Diesmal schlug Cathal mit der Faust zu . Der Hieb riss sie von den F ü ßen und schleuderte sie ein gutes Stück durch den Raum. Cathal setzte ihr nach, packte de n Arm, der sich abwehrend hob, i hr Handgelenk knirschte unter
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