Verlockung der Finsternis (Kriegerinnen der Fiannah) (German Edition)
ten.
„Was heißt, du solltes t ?“ Glaubte Cathal, sie hatte es verdient ? Seine ung e wohnte Gelassenheit löste sich in Luft auf, doch ehe er dem Krieger an die Gurgel ging, fuhr der fort.
„ Besser wir besprechen das nicht jetzt , nicht so kurz vor unseren Einsätzen . Und nicht hier. “ Er sah sich im Gang um, als hätten die Wände Ohren und er steckte Lorcan mit seinem Misstrauen an. „ Nur so viel“, seine Stimme sank zu einem eindringlichen Flüstern, „R éamann darf nichts davon erfahren. Nicht, weil ich mich schützen will, dazu ist es ohn e hin zu spät. ”
„Wie meinst du das?“ Er nahm denselben verschwörerischen Flüsterton an, sein Instinkt riet ihm dazu, dieses Gespräc h vertraulich zu halten. „ Hat Gaven die Ergebnisse der Blutuntersuchung ? ” Selbstverständlich war er der L et z te, der es erfuhr.
„ Nein … ” D ie bedeutungsschwangere Pause missfiel Lorcan. Cathal spielte niemals Spielchen, er sollte nun nicht damit anfangen.
„ Spionieren Réamanns Hunde Teagan hinterher? ”
„ W ahrscheinlich schon die ganze Zeit ” , antwortete Cathal und sah sich um, als erwarte te er einen di e ser Schoßtiere in ihrer Nähe. Lorcan nahm Witterung auf, da war nichts. „ Aber ihr beide steht im Auge n blick nicht als E inzige auf seiner Liste und auch nicht sehr weit oben. ”
„ Was für eine Liste? W ovon , verdammt noch mal , redest du? ”
„ Er überprüft die Loyalität jedes einzelnen , deine , meine, Cernans. ” Cathal ve r gaß das Flüstern, so sehr w iderte ihn Réamanns Treiben an.
„ Cernan hat die Bruderschaft verlassen ” , erinnerte Lorcan sich. „ Aus freien St ü cken. ”
„ Das ist Auslegungssache, aber es war eine kluge Entscheidung . Réamann stö r te sich an seiner Verbi n dung zu den Caomhnóir an Tairseach . In seinen Augen ein klares Aussch lussk rite rium: ’ Konspiration mit dem Feind ’ . ” Cathal malte Anfü h rungszeichen in die Luft , als zitier t e er aus einem offiziellen Dokument. Existierte eine Ankl a geschrift gegen Cernan und wenn ja, w arum wusste er nichts davon ? Die Antwort lag auf der Hand, es kümmerte ihn nicht, was sich um ihn herum an politischen Scharmützeln z u trug.
„ Die Hüter und die Bruderschaft stehen nicht auf unterschiedlichen Seiten der Front .“
„ Nicht der Front, die wir verteidigen. Réamann hingegen … ”
„ Mit welchem Recht legt de r Großmeister neue Fronten fest? ” Der Schutz der Namhionann war d as oberste Gebot der Bruderschaft , seit Jahrhunderten, seit die Menschheit sich für das Böse entschieden hatte – größtenteils. Dem Rest ve r wehrte die Bruderschaft i h ren Schutz nicht , erbeten oder nicht.
„ Du weißt sehr genau, dass es nicht darauf ankommt, mit welchem Recht Ré a mann seine Entsche i dungen begründet . Welches Recht besaß er , sich über die Bedenken eines der Ä ltesten unter den Rugadh hinwe gzusetzen – deine Bedenken , Lor can ” , betonte Cathal, „ und die Staontach in die Bruderschaft aufz u nehmen? Mit we l chem Recht versagte er Quinn die Unterstützung ? Wie kann er es wagen , seine Leathéan mit dem Tode zu bedrohen? Quin n gehört zum Clan der Dál G o ran, s ein Vater Cahir war einst Gro ß meister der Bruderschaft , sein Vorfahr Ardh Rhí.“ Der Titel des Hochkönigs hin g bedeutungs schwanger in der Luft. „D en Dál Goran verdanken wir das Neamh . Doch Réamann versetzt in seiner Allmacht Quinn einen Fußtritt, weil ihm die Wahl seiner Leathéan nicht z u sag t ? ”
Lorcan musterte seinen Waffenbruder , i hm war entgangen, wie sehr Cathal Quinn Dál Gorans Ausscheiden aus der Bruderschaft erzürnt hatte . Auch ihm war Réamann s Unversöhnlichkeit ein Rätsel, a ber als der in Gnaden geduldete Br u dermörder war er nicht in der Position , das zu beurteilen. Niemand hatte die Stimme des Fihonaíl in der in Eile einberufenen Versammlung ve r misst . Wäre er gehört worden und hätte Réamann sich nicht allein auf die Rump f besetzung des Entscheidungsgremiums verlassen , hätte Lorcan für Quinn gespr o chen und nicht allein, weil er sich seinem Vater C ahir verpflichtet fühlte. Er erkannte keinen Fr e vel im Handeln des Dál Goran Spross ’ , e r hatte seine Leathéan geschützt , wie es sein gutes Recht und seine heilige Pflicht war . Der Großmeister legte keinen Wert auf die Erinnerung an die he i ligen Gesetze des Ardh Cód, nicht aus dem Mund eines Fihonaíl und Lorcan nahm es hin, um nicht den Mittelpunkt seines Lebens zu
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