Verlockung der Finsternis (Kriegerinnen der Fiannah) (German Edition)
Hämmern verschlimmerte n . Die Berü h rung seiner Lippen prickelte und ihre Kop f schmerzen sanken auf ein erträgliches Maß. Die Selbstverständlichkeit, mit der Quinn mittlerweile die ungeliebte Beg a bung nutzte und wie ihr Blut sie verstärkte , vertrieb die dunklen Gedanken.
„Ich kann mit Bestimmtheit sagen, dass Réamann von Teagan weiß. E iner se i ner Speichellecker ist gleich nach unserer Ankunft zu ihm gerannt, aber spätestens seit Kornel sie attackierte … “
„Sie wurde angegriffen?“ Morrighan riss Quinn das Telefon aus der Hand, o b wohl Cathal sie auch so deutlich verstand.
„Lorcan war zur Stelle und nahm sie unter seinen Schutz … “ Cathals Pause drohte ihre Kopfschmerzen zu verstärken. Sie erwog, ihm von dem Vorfall zw i schen den beiden zu erzählen, aber erstens wusste sie nicht, inwieweit Vision und Realität übereinstimmte n und zweitens war das eine Sache zwischen den beiden. Weder Teagan noch Lorcan bedurften der Einmischung eines Dritten. „ Es geht ihr gut“ , beend e te Cathal ihre Überlegungen.
„Ihr müsst sie aus der Festung schaffen und zu uns bringen“, drängte sie.
„Dazu müsste ich Lorcan überzeugen, mir wieder zu vertrauen.“
„Gibt es einen Grund, warum ihm das Probleme bereitet?“, kam Quinn ihrer Frage zuvor. Aus seinen Worten schwang derselbe Verdacht mit, den sie selbst hegte. Teagan war eine wunderschöne Frau, k eine der Fiannah kam ihr gleich, das hatte zu giftigen Eifersüchteleien unter ihren Schwestern geführt und bösen U n terstellungen , obwohl keine an ihrer Liebe zu Cathaòir gezweifelt hatte . Morrighan schloss sich selbst nicht aus, die Fiannah waren Kriegerinnen, keine Heiligen und es war schwer gewesen , Thadgans Ebenmaß stän dig vor Augen zu haben und mitzuerleben , wie sie die Blicke jedes atmenden Mannes magisch angezogen hatte . Doch sie hatte einen verdammt hohen Preis dafür g e zahlt .
„Ich … “ Cathals Stammeln war Antwort genug. „Ich hätte sie beinahe getötet.“ Seine Stimme brach.
„Sie zwang dich dazu, es war nicht deine Schuld“, überraschte Morrighan Quinn, Cináed und sich selbst mit Cathals Ver teidigung. Thadgans Bild hatte seit ihrer ersten Traum -V ision immer schärfere Konturen gewonnen , sie wusste, we l che Macht sie in sich barg, niemand tötete ihre Schwester beinahe und lebte , d a von zu b e richten. Ihr Fall mochte so tief wie der ihr e gewesen sein, tiefer, wenn sie an ihre letzte Vision dachte, aber Thadgan war nicht als Mensch wiederg e boren worden und sie hatte sich nicht ohne Grund in der Gewalt eines Anamchaith befunden . Seelenfresser suchten Macht , nicht Schönheit, ohne ihre Gabe wäre Teagan für eine Weile ein amüsantes Spielzeug, das der Dämon wegwarf, wenn es ihn langweilte. Er mochte sie wie ein Haustier gehalten haben, aber der Seele n fresser stand stärker unter ihrem Bann als ihm bewusst war. Mo r righan sah es in seinen Augen, diesem kalten Wasserblau, das so bar jeder Emot i on schien und doch völlig b e seelt von ihrer Schwester gewesen war .
Morrighan gab Quinn das Handy zurück und rieb über die Gänsehaut auf i h ren Armen . Teagans Versuch, ihrem Leben ein Ende zu bereiten, war weniger überr a schend , als die Männer wahrscheinlich dachten. Bis auf Quinn, er wus s te, wozu eine Fiannah fähig war, wenn sie ihr Herz an einen Mann verlor.
„Erzähl Lorcan, was du über Teagan weißt.“ Quinn nahm nicht den Blick von ihr. „Sollte das nicht genügen, arrangiere ein Telefonat zwischen ihm und Morri g han, sie wird ihn überzeugen.“
„Das wird hoffentlich nicht nötig sein.“
„ Warte , Lorcan ” , hielt Cathal ihn auf dem Weg zu seinem heutigen Einsatz auf. Er hatte den Tag augenscheinlich mit wenig Schlaf verbracht . Sein G e sicht sah müde und verknittert aus. Schuldbewusst. „ Wie geht es ihr? ”
In einem ersten Impuls wollte L orcan Cathal einfach stehen lassen. Zu seiner eigenen Überraschung entschied er sich dagegen . „ Es geht ihr gut, n icht, dass es dich e t was angeht . ”
„ Selbstverständlich nicht, aber ich … ” Cathal fuhr sich durch d as wirre , dunke l braune Haar. „ Ich sollte jetzt sagen, dass ich nicht weiß, was in mich gefahren ist . Ich schlage keine Frauen . ”
Lorcan zweifelte nicht an seinen Worten, so wenig er über die Vorlieben Cathals wusste, das stand außer Frage. Der Krieger gehörte nicht zu den Schwäc h lingen, die Frauen verprügelten, weil sie gegen einen Mann nicht besteh en kon n
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