Verlockung der Finsternis (Kriegerinnen der Fiannah) (German Edition)
mache das nicht zum ersten Mal . Siehst du . ” D as Latex eines Handschuhs klatschte nach dem Übe r ziehen gegen sein Handgelenk , Neakail verzog das Gesicht. „ O bwohl es wahrscheinlich nicht nötig ist, arbeite ich st e ril. ” Er hielt das Desinfektionsspray und einen Tupfer demonstrativ vor Lorcans Nase. „ Wir legen sie besser aufs Bett. ” Er riss eine Plastikverpackung auf und entrollte den durchsichtigen Schlauch. „ W o rauf wartest du? ”
Lorcan wollte der Anweisung Folge leisten, da flatterten Teagans Lider, nur ganz leicht, die zarten B e wegungen eines Schmetterlings, aber er täuschte sich nicht, sie kam zu Bewusstsein. Er s ank wieder auf seine Fersen, biss in sein Han d gelenk und drückte es ihr auf die Lippen. S ein Blut lief an ihrem Kinn he r unter und mischte sich mit den get rockneten Spuren ihres eigenen. Er löste den prov i sorischen Druckverband, der ihr möglicherweise das Atmen und Schlucken e r schwerte.
„ Wir sollten es wirklich hiermit probieren. Gaven hat mir alles für eine Schnel l transfusion mitgeg e ben. ” Neakail schloss die vermeintliche Pumpe an den Strom an und hängte einen Blutbeutel ein. „ Tra g bare Transfusionspumpe ” , stellte er ihm das Gerät vor und schloss den Beutel an einen durchsichtigen Plastik schlauch. D as Blut bahnte sich sofort den Weg zum Ventil , das es vorerst stoppte. „ D amit b efördern wir dein gespendetes Blut in Nullkommanichts in ihren Blutkreislauf. Mach schon, uns läuft die Zeit davon. ” Neakail befreite die Kanüle von ihrer U m hüllung.
„ Nein ! ” , herrschte er den Harridan an. „ S ie ist stark, sie wird trinken. Wir bra u chen dieses Ding nicht. Teagan ” , wandte er sich mit sanft er Stimme an seine L e a théan, die in sei nem Arm um ihre Rückkehr von der Schwelle des Todes kämp f te. „ Du hast es schon einmal geschafft . F illeadh gho má , kehre zurück zu mir. ”
„ Sei vernünftig … ”
Lorcan brachte den Harridan mit einem Knurren zum Schweigen. „ Sie wird es schaffen, sie ist eine Kämpferin … eine Fiannah. ” Lorcan küsste Teagans Stirn, ihre Haut war kühl, aber sie schmeckte süß, wie in dem Augenblick , da er ihr g e sagt hatte dass er sie lieb t e. Vielleicht legte sich seine Liebe wie ein schütze n de r Schi ld auf ihre Haut, drang durch ihre Poren und nährte sie, vielleicht brachte sie das zurü ck und verlieh ihr die Kraft, von ihm zu trinken. Zu viele Vielleicht , aber mehr ha t te er nicht .
Die folgende Stille war ohrenbetäubend, dann e ndlich, n ach einer grausamen Ewigkeit , strich Teagans Zunge samtig über sein Handgelenk. I hre Hände u m schlossen seinen Unterarm. Als ihre Zunge in einem regelmäßigen Rhythmus gegen seine Haut stieß, vergrub er sein Gesicht in ihrem Haar und dankte stumm Asarlaír für ihre Rettung. I hr Herz schlug regelmäßiger , d ie Kälte wich aus ihrem Kör per und jeder Schluck seines Blutes mehrte ihre Kraft. Sie heilte.
„ Sie hat es tatsächlich geschafft ” , mischte sich Neakails Verblüffung unter das unendliche Glücksgefühl, mit dem ihn das samtige Streicheln ihrer Zunge an se i nem Handgelenk erfüllte. „ Sie sollte tot sein, ausgeblutet, aber sie … ”
Lorcan riss sich kurz los, um den Harridan anzusehen , der merkte, was er dahi n faselte . Er ver schloss die Lip pen mit einem imaginären Schlüssel, den er hinter sich warf und verzog sein Gesicht zu einer entschuldigenden Grimasse. S chwe i gend packte er seine Gerätschaften zusammen, zog die Handschuhe aus , sah sich suchend um und ve r schwand im B ad .
„ Scheiße ” , hörte Lorcan ihn fluchen. „ W ie sieht ’ s denn hier aus. ” Glas knirsc h te unter schweren Sti e feln, etwas ächzte, wahrscheinlich untersuchte Neakai l die zertrümmerte Duschkabine. Metall knallte auf Fli e sen, es hörte sich für Lorcan wie die Stange an, die er aus Teagans Rücken ge zog en hatte .
„ Dieser verfluchte Bastard, deshalb die Nummer mit Gaven. Es sollte niemand in der Nähe sein, um ihr zu helfen. Soll der Scheiß da drin wie ein Unfall auss e hen? Hält der uns für Idioten? ” , zog Neakail eigene Schlüsse aus den Trümmern . S eine Augen flammten giftig grün auf. „ Ich werde ihm sein königl i ches Fell in dünnen Streifen über die Ohren ziehen und an seine Schoßtiere verfüttern. ” Seine Hände formten sich zu Klau en, s maragdgrüne Schuppen wanderten seine Arme hin auf und u nter seinem Shirt wölbten sich kräftigere Muskeln als zuvor. „ Ich werde
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