Verlockung der Finsternis (Kriegerinnen der Fiannah) (German Edition)
Ampulle i n Teagans Hals . Teagan zuckte zusammen . D er erschr o ckene Laut klang nach ihr. S ie war es auch, die dem B eruhigungsmittel wenig entgegenzuse t zen hatte und in Dál Goran s und seiner Umklammerung erschlaffte. Ihr Körper kam das erste Mal mit einer solchen chemischen Substanz in Berü h rung und war daher nicht in der Lage , sich dagegen zur Wehr zu setzen, wie es etwa ihm mö g lich wäre. G enau das war der Grund, warum ihr Nêr sie auf ihre Schwester het z te, ohne Bewusstsein fand er keinen Zugang mehr zu Teagan. Dál Goran blieb wac h sam, während er seinen Griff lockerte und zuließ, dass Lorcan allein die Veran t wortung für seine Gefährtin übernahm. E rst ein Seitenblick auf Morrighan verriet ihm, warum Lorcan es so eilig damit hatte. Er strich völlig u n besorgt über das dunkle Leuchten auf ihrem Arm , aber Morrighan entglitt vor Schreck die Inje k t i onspistole . Sie ging auf Sicherheitsabstand und d as besorgt auf ihrer Schwester ruhende Silber ihrer Augen dehn te sich aus und drängte das mi t ternächtliche Blau in die D e fensive. Lorcan wartete nicht ab, bis ihre Pupillen s ich in das Negativ eines nächtlichen Sternenhimmels verwandelt hatten , wandte sich Teagan zu und wi egte ihren e r schlafften Kör per in seinen Armen .
„ Alles wird gut, Muimin . ” Er strich über ihr Haar. „ Ich werde ihn finden und vernich ten. E r wird dir das nie wieder antun .“ Wahrscheinlich erreichte sie sein Versprechen nicht, aber er gab es ebenso sehr sich selbst . „ Mi muimh thá , Teagan, ich liebe dich. ” E in Zittern lief durch ihren Körper . G egen jede Ve r nunft hob sie den Kopf und sah Lor can aus blutigen A u genhöhlen an.
„ Sie wird niemals dir gehören ” , sagte sie mit fremder Stimme und tief in ihre Züge eingegrabenem Hass . „ S ie ist mein . ” Ihr Kopf sank an sei ne Brust und ein Seufzen tropfte auf seine Haut, warm und ve r trau t . S ie verströmte nicht mehr die Kälte ihres Nêr und stank nicht mehr nach seinem Hass. Lorcan a t mete den Duft der Nachthyazinthe ein, ver mischt mit der verblassenden Süße der Erdbeeren .
„ Ich verlange eine Erklärung , Lorcan . ”
„ Lass ihn in Ruhe, Quinn. ” Morrighan versuchte, ihren Leath é an wegzuziehen. „ Das hier … ”
„ Geht mich nichts an?“, fragte Dál Goran fassungslos. „ Ich finde, es geht mich sehr wohl etwas an, wenn er mir Dinge verschweigt , die Teagan betreffen, die deine Sicherheit betreffen . D er S a phir reagiert nicht grundlos feindselig auf sie – seit eurem ersten Aufeinandertreffen . ”
„ E r richtet sich nicht gegen sie . Der Saphir hätte nicht zu ihrer Heilung beig e tragen, wenn eine Gefahr von ihr ausginge . ” Morrighan strich ihm ber u higend über den Arm, doch er schüttelte sie ab.
„ Woher willst du das wissen? D er Saphir trifft die Entscheidung und er irrte sich bisher niemals. Er reagiert auf das Böse. ” Dál Goran blickte von Teagan zu Lo r can . „ Er attackierte Teagan . ”
„ Das ist nicht wahr . ” Unsicherheit sprach aus ihren Worten .
„ Daran glaubst du selbst nicht. ”
„ Doch ” , begab sich Morrighan auf dünnes Eis, aber statt ihrem Leathéan nac h zugeben , reckte sie he r ausfordernd das Kinn. „ Sie ist meine Schwester , ich kenne sie besser als j e der hier. ”
„ Das tust du nicht ” , sagte Lorcan ruhig und rückte dafür auf Morrighans A b schussliste einige Plätze nach oben . „ Es gibt Dinge, die du nicht über sie wissen kannst. ”
„ Du hast uns von ihrem Nêr erzählt. Außerdem habe ich ihn … “ Sie tauschte e i nen Blick mit ihrem Le a théan. „I ch war in dieser Höh le … gemeinsam mit dir . I ch weiß , was er ihr angetan hat .“ S ie ballte ihre Hä n de zu Fäusten. „ M ich hat Teagan nicht aus ihrem Alb traum geworfen … Sie wusste nichts von meiner A n wese n heit.“ Sie blinzelte gegen aufsteigende Tränen an. „A lso sag mir nicht, ich wüsste nicht, was mit meiner Schwester los ist. ” Lorcan hielt ihrem Blick stand, der hil f losen Wut, die in ihren Tränen schwamm, ehe Morrighan sie mit einer unwirschen Geste wegwischte. Er wusste , wie sie sich fühlte, aber auch um Dál Gorans B e fürc h tung, Morrighan in einen Krieg hineinzuziehen, der nicht der ihre war .
„ Wir ver lassen die Insel. D as hier hat nichts mit euch zu tun. “ Er trug Teagan zum Bett, wischte mit einer wütenden Handbewegung den zer brochenen Bet t pfosten weg und zerrte das Laken samt den darauf
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