Verlockung der Finsternis (Kriegerinnen der Fiannah) (German Edition)
Beziehu n gen vor.“
„Was?“ Hatte Neakails Verrücktheit auf ihn ab gefärbt oder war er schlicht b e trunken? Lorcan witterte den teuren Whiskey, von dem er sich selbst nur ein Glas ge gönnt hatt e , den der Lykaner aber regelmäßig kostete .
„Vergiss es.“ Er schob seine Hände in die Hosentaschen, zu spät , wollte er vor Lorcan verbergen, dass sie zitter ten.
Wie viel war nötig, dass ein Lykaner zum Alkoholiker wurde? Er hielt es für unmöglich, es war schwer genug für einen Rugadh, den eigenen Körper zu übe r listen und in den Ge nuss alkoholbe dingter Betä u bung zu kommen. Er hatte es eine Weile erfolglos versucht , nachdem sein Vater ihn verstoßen hatte , er tat es bereits , als ihm die Kälte seines Vaters noch etwas ausmachte, später b e täubte er sich mit dem Töten von Tio n taigh. Was tötete der Lykaner in sich ab?
„Es gibt da etwas, das ihr möglicherweise hilft.“
„ Magie kommt nicht in f rage. Das macht alles nur schlimmer. ” Einem Harr i dan und einem Lykaner mochte das riskante Spiel zusagen, ihm und der Mehrzahl seiner Artgenossen nicht. Cian bildete eine unrühmliche Ausnahme, s einem Zwi l ling hatte alles zu gesagt , das ihm nutzte und anderen schadete . Sein Br u der weilte aus mehr als einem guten Grund nicht mehr unter den Lebe n den.
Magie besteht auf ihrem Tribut , so lautet das eherne Gesetz. S ie hatte ihn von Cian ein gefordert , nicht durch seine Hand, nein , sein Zwilling hatte für das Lie b äugeln mit der Magie schon zu Lebzeiten einen Preis gezahlt . Lorcan hatte niemals erfahren welchen, aber so viele Gesetze sein Bruder auch gebeugt oder gebrochen hatte , di e ses nicht.
„Gegen Teagans Heilung durch den Saphi r hattest du nichts einzuwenden “ , g e mahnte ihn der Lykaner seiner Doppelmoral .
„Und das ist der Preis, den sie dafür zahlt.“
Die Augen des Lykaners verengten sich. „ Du gibst Morrighan die Schuld ?“
„Ich gebe sie mir.“
„Das ist Schwachsinn und das weißt du. “
„Nichts weiß ich .“ E r fuhr sich müde übers Gesicht. „Magie … es erwächst nur Unheil aus ihr.“
„Sie ist ein forderndes, launisch es Weib. Quinn hatte Ä hnliches über das Schic k sal behauptet , wohl auch über die Magie, in beiden Fällen ist er eines Besseren belehrt worden . “ Der Lykaner zuckte mit den Schultern. „ Wie dem auch sei, i ch liebe Herausforderu n gen und du das Produkt reiner Magie . “ E r wies mit dem Kinn auf Teagan.
„Sie ist kein Produkt , verdammter Lykaner! “ Lorcan ließ den Zorn zu, der se i ner und nicht Cians war. F ür seinen Zwilling war sie ein Parasit, wie sie für ihren Nêr eine Missgeburt war und für Réamann die verfluchte Brut, die die Brude r schaft, nein , die gesamte Rugadh-Gesellschaft in ihren Grundfesten erschütterte. Ni e mand wollte , verdammt noch mal , sehen, wer Teagan in Wahrheit war, nicht die Fiannah, nicht die Tochter Asarlaírs, sie war die Frau, die ihm d en Grund geliefert hatte , sich nicht in den nächstbesten Kugelhagel zu werfen . Nichts, was für andere von Belang war, aber für ihn war es das. E r hatte am A b grund gestanden und hineingestarrt , mehr hatte er sein Leben lang nicht getan , zu feige, sich hinunte r zustürzen . Te a gan war kein Feigling, sie zerrt e ihn vom Rand der Klippe , sie hatte niemals ein Leben besessen und zeigte ihm doch, was er zu ver lieren hatte. S ie hatte sich um seinetwillen geblendet , ve r flucht noc h mal, und wie dankte er es ihr?
Der Lykaner wich keinen Millimeter zurück, sie standen einander gegenüber , die Fänge gefletsc ht, die Klauen angriffsbereit … beide. Lorcan hob den Kopf, um seinem Gegner in die Augen zu blicken, bösartige, goldene Abgründe. D ie G e rüchte über ihn stimmten. E r bildete eine Ausnahme unter seinesgleichen, kei n Monstrum – er erkannte den Lykaner auch in dieser Gestalt – aber eine Bestie, die mühsam an der Ke t te gehalten wurde.
„Nur zu, Rugadh“, grollte die Bestiengestalt des Lykaners. „Wähle Zeit und Ort.“ Er blickte zu Teagan, seine Klauen öffneten und schlossen sich, als kämpf t e er gegen den Drang , sie zu berühren. Die grimmige Entschlossenheit wich einer Sanftheit, die niemand einer solchen Bestie zugestand en hätte , so wenig wie den tiefen Kummer, der seine n Züge n das Animalische nahm . „Ich bin mit allem ei n versta n den, solange es nicht hier und jetzt stattfindet. Sie hat nichts damit zu tun.“ So wenig wie der Lykaner, aber Lorcan hatte in ihm endlich
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