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Verlockung der Finsternis (Kriegerinnen der Fiannah) (German Edition)

Verlockung der Finsternis (Kriegerinnen der Fiannah) (German Edition)

Titel: Verlockung der Finsternis (Kriegerinnen der Fiannah) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Cillian
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Vorhänge, eines der Kissens vor dem Kamin, eine unbedeutende Kle i nigkeit … aber ihr fehlte die Zeit, die ihr Nêr nutzte, Lorcan zu schaden. Sie musste den Weg hinaus finden – schnell. Überl a gerte sich die Tür aus seine m D omhain mit der Zimmertür? Wäre da s nicht zu ein fach? Ein Teil des Raum s lag im Schatten, dort hatte er wenig Sorgfalt auf seine Illusion verwendet , diesen Bereich sah er nicht durch den Z u gang, den er wä hlte. E t was schlich sich in ihre Gedanken, verschaffte sich Gehör, etwas, das ihr Nêr gesagt hatte und dem sie keine Beachtung beimaß – die Schwingen eines Drachen – sie tr u g en ihren Nêr zu ihr … Neakail!
    P lötzlich ergaben die Worte Sinn und rührten an einer Erinnerung, die die Ve r bindung zwischen dem Harridan und ihrem Gebieter herst ellte – Magie. Ihr Nêr bediente sich ihrer, sei es, um sie in Ketten zu wer fen und zu halten, sei es , sie mit Blendzaubern zu umgarnen. Lorc an misstraute Magie nicht zu U n recht, aber auch er maß Neakails Wort en nicht die nötige Bedeutung bei , dass er nicht allein den Schutz de r Insel verstärkt , sondern einen Suchzauber geplant hat te , der sich nun g e gen sie wandte .
    Was in diesem Zimmer erinnerte sie an Neakail? Woraus schöpfte ein Drache Kraft? Ihr Wissen über Neakails Natur hatte sie den Gesprächen der Männer entnommen – sie drehten sich meist um seine Verrücktheit. Mit eigenen Augen hatte sie seinen unvollständigen Gestaltwechsel beobachtet und auf ihre Bitte hin, suchte Lorcan nach einer Abbildung in einem der unzähli gen Bände der Bibli o thek. Eine sich schwierig gestaltende Suche, die Lorcan mit Quinns Familieng e schichte in Verbindung brachte . Im gesamten Haus exi s tierte es keine bildliche ober plastische Darstellung, sod ass Lorcan ihr schließlich einen Drachen b e schrieb – den mäch tigen g eschuppten Leib, die kräftigen Schwingen , den gewu n denen Schwanz mit waffenartigen Hornplatten, die gefäh r lichen Klauen, die g e waltigen Kiefer mit unzähligen spitzen Zähnen, die großen Nüstern , der Feuer a tem … Teagans Augen verharrte n auf einer Statuette, durch sichtig wie die Kri s tal l vase, die zuvor an di e ser Stelle gestanden hatte .
    „ Mach dir keine Sorgen um den Rugadh “ , brach er die Stille . „E r findet seinen Frieden. ” Ihr wurde eiskalt bei seinen Worten . Ihr Nêr ka nnte nur eine Form des Friedens – den Tod – den er ihr niemals zugestand . „ Ich habe ihn hinausg e schickt , i ns Sonnen licht, dort genießt er seinen letzten, seinen einzigen Tag. ” Sein Lächeln wurde triu m phierend . „Du weißt es nicht?“
    Was sollte sie nicht wissen? Die Frage brannte in ihrer Kehle, aber sie ver schaf f te ihm nicht die Genugtuung erneuter Zweifel an Lorcan .
    „E r sagte dir nicht, mit welchem Makel er geboren wurde? “
    Sie wollte das nich t hören und wehrte sich heftiger, das Armúrlann strebte auf ihre Fingerspitzen zu.
    „D ein Rugadh ist zu immerwährender Nacht verflucht , die Strahlen der Sonne verbrennen ihn . Er würde auch dich zu ewiger Finsternis ver dammen .“
    Síoraí Gruaim .
    Lange verbannte Erinnerungen drängten über die Grenze, überrannten ihr Domhain, doch sie würde es nicht wagen, sie würde nicht in ihre Welt blicken, um sich ihnen zu stellen, ihr genügte die Kälte, die Einsamkeit und die Trauer, die sie mit sich brachten und diese eine Gew issheit …
    „ Die Nacht ist kein Fluch.“ Die immerwährende Nacht in Lorcans Domhain war wunderschön , sie war nicht finster, sie wurde sanft von St ernen und Mon d licht erleuchtet. Sie vermisste die Sonne an Lo r can Seite nicht und würde lieber tausend Näc h te mit ihm teilen als einen einzigen Tag mit ihrem Nêr. Wenn nicht der nagende Zweifel blieb , was Lorcan ihr außerdem vorenthalten ha t te . Weil er sie schützen wollte, nicht enttä u schen oder … Nein, das waren nicht ihre Zweifel!
    Ihre Finger schlossen sich um den silbernen Dolch de s Armúrlann. Die A n nahme mit seinen Nadelst i chen zu ihr vorzudringen und einen Keil zwischen sie und Lorcan zu treiben , resultierte in gefährlicher Nachlässigkeit. Sie entwand ihm ihre Linke, die seine Finger nur locker hielten, und rammte ihm die Kli n ge in den Rücken. Sie zielte auf sein Herz, aber verfehlte es. Er schrie, bäumte sich auf und der Ruck riss die Klinge heraus. Er wollte es ihr in gleicher Münze zurückzahlen, ihr die Waffe entwinden, aber das Armúrlann war die M a nifestation ihrer Gabe, die sie nicht

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