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Verlockung der Finsternis (Kriegerinnen der Fiannah) (German Edition)

Verlockung der Finsternis (Kriegerinnen der Fiannah) (German Edition)

Titel: Verlockung der Finsternis (Kriegerinnen der Fiannah) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Cillian
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mehr mit ihm teilte. Der Dolch löste sich auf, die silbernen Fäden kehrten zurück zu ihr, drangen durch ihre Haut, unerreichbar für ihren Nêr. Sie nutzte seine Überraschung aus, schlug ihm mit der Faust ins Gesicht, rollte sich unter ihm heraus und aus dem Bett. Sie landete auf allen vieren, hechtet e zur St a tuette auf dem Kaminsims und warf sie gegen die Wand. Das Kristall zerschellte, Splitter regneten hinab, zerschnitten die Illusion und wiesen ihr den Weg aus se i nem Domhain. Sie sah ihren schlafenden Körper, der sich unruhig im Bett he r umwarf und gegen den Schlaf kämpfte. Lorcan war nicht bei ihr.
    „ Bleib bei mir … bitte. “ Finger glitte n ihren Arm hinab zu ihrer Hand. Sie dre h te sich wider besseres Wissen um und unterdrückte einen überraschten Laut, als sie in die mitternachtsblauen Augen des Kriegers blic k te, der in der Höhle ihr einziger Vertrauter gewesen war. Töricht zu glauben, dass ihr Nêr ihnen niemals auf die Schli che gekommen war und ihr Geheimnis sich nicht gegen sie keh r te – nicht j e doch ihr Vertrauter. Er war es nicht wirklich, der sich ausgerechnet jetzt aus s einem Kerker stahl, aber er würde die Folgen ihrer En t scheidung zu tragen haben und seine Seele für alle Ewigkeit ve r dammt sein.
    „ Ich selbst habe meine Seele verdammt .“ Ihr Kopf fuhr zu m exakten Spiege l bild des Kriegers herum , dessen Züge Zuneigung nicht nur heuchelten.
    „Weil du mir und Lorcan helfen wolltest.“ Sie schüttelte die Hand der Tä u schung ab, in die ihr Nêr sich gehüllt hatte .
    „ Nein , weil ich voller Hochmut war. “ Der Krieger fixierte über ihren Kopf hi n weg sein falsches Spi e gelbild .
    „ Ein wenig spät, den edlen Ritter zu spielen.“ Ihr Nêr gab die Charade nicht auf, aber in diesem Ebe n bild ihres Ver trauten sah sie nichts, das an die tröstlichen Stunden erinnerte, die sie geteilt hatten . „ Vergiss nicht, von wem deine kümmerl i che Existenz abhängt.“
    Teagan stemmte sich gegen das Zerren ihres Körpers, der sie unerbittlich z u rück in die Welt außerhalb dieses Domhain holen, der aufwachen und Lorcan zu Hilfe eilen wollte. Das war auch ihr Wunsch und wäre es allein ihre Existenz, die auf dem Spiel stand, würde sie sie für ihren Leathéan opfern, aber …
    „Kein aber , geh, Teagan. Lorcan braucht dich. Ich weiß mich zu verteidigen.“ Aus dem Nichts hielt d er echte K rieger ein Schwert in der Hand. S ein falsches Spiegelbild tat es ihm gleich.
    „Du wagst es, mich herauszufordern? “
    Teagan nutzte die Ablenkung ihres Nêr , sammel te das Armúrlann und verdic h tete ihre Gabe zu einer Sphäre, nicht größer als ihr Handteller. Sie hatte keine Ahnung, ob sie in ihrem früheren Leben als Fiannah Ähnliches gewagt hatte , ob es jetzt fun k tionierte, aber sie dankte dem Krieger seine Loyalität nicht , inde m sie ihn schut z los zurückließ.
    „Ich werde dich niemals vergessen.“ Sie presste ihre flache Hand mit der silbe r nen Sphäre auf seine Brust, befahl dem Armúrlann, einen Pla tz in seinem He r zen einzunehmen und ihm zu dienen, wie es ihr diente. Der Krieger sog scharf die Luft ein , erbebte und Teagan fürchtete, ihm durch ihre Unbedachtheit Schaden zugefügt zu haben, doch dann bedeckte er ihre Hand mit se i ner.
    „Du ahnst nicht, wie viel mir das bede u tet.“
    „ W ieder etwas, wovon Teagan nichts weiß?“ , streute ihr Nêr Zweifel .
    Der Krieger wartete ihre Reaktion nicht ab, versetzte ihr einen Stoß und sie schreckte in der Welt a u ßerhalb aus dem Schlaf.
     
    *

 
    Teagan wagte keinen Blick zurück, sprang aus dem Bett und rannte aus dem Zimmer. Auf dem Gang holten sie die Schmerzen ein, die ihr Nêr ihr auferlegt hatte , als er sie in sein Domhain zwang, und die sie selbst verschuldete, indem sie gegen ihren physischen Körper angekämpft und ihm ihre sofortige Rückkehr verweigert hatte . Sie geriet in s Straucheln, fand Halt an der W and und zog schmerz haft die Luft ein. I hre Haut war schweißb e deckt, glühte vor Hitze und prickelte vor Kälte. Sie presste die Hand auf ihre Brust , versuchte die Dolchstiche willentlich auszublenden , die sich mit jedem mühsamen Atemzug in ihr Herz bohrten und alten Narben neue h inzufügten. Auch der Verlust d es Armúrlann schmerzte, der Krieger war nicht ihr Leathéan und so war es, als hätte er sie b e stohlen. Doch es war kein Diebstahl, es war ein G e schenk, das sie nicht reute.
    „Lorcan, wo bist du?“ Ih r Wispern blieb unbeantwortet. D ie Bhannah

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