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Verlockung der Finsternis (Kriegerinnen der Fiannah) (German Edition)

Verlockung der Finsternis (Kriegerinnen der Fiannah) (German Edition)

Titel: Verlockung der Finsternis (Kriegerinnen der Fiannah) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Cillian
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peln und mehrere Stufen hina b zu stolpern. Ein scharfer Schmerz schoss durch ihr rechtes Bein, abgelöst von plöt z licher Gefühllosigkeit. Sie verfehlte eine Stufe und schlug mit dem Knie auf. D ie zähflüssige Zeit dehnte ihren Schrei bis zur Unhörbarkei t. Sie stürzte weiter e St u fen hinab, unfähig sich abz u fangen . I hr Kopf krachte gegen die Stufen, zwei, drei harte Schläge , bis der vierte sie in die Finste r nis stieß.
    Überraschend schnell lichtete sich die Finsternis zu einem matten Zwielicht . Teagan lag auf dem R ü cken, der Marmorboden kühlte das Brennen des Gift s, das ihr zuflüsterte, Lorcan sei für seinen Wort bruch keine Träne wert. Ihr war unmö g lich, sich zu rühren, sich gegen das Flüstern zu wehren oder auch nur Schmerz zu empfinden. S ie fühlte nur Leere , während ihr Blick magisch von dem seltsamen Farbenspiel der von großer Höhe auf sie hinabstarrenden Reptilienaugen angez o gen wurde . Das natürl i che Braun hellte sich zu Seegrün auf, verwässerte sich zu blassem Blau, verdunkelte sich zu Mitternachts blau und wurde schließlich von leuchtendem Silber verdrängt .
    „ Wir werden ihn dir zurück bringen. ” Teagan erkannte Morrighans Stimme , sah sie aber nicht, da das Halbdunkel sich nur langsam lichtete . Sie richtete s ich um Atem ringend auf, in ihr Bein war das Gefühl zurückgekehrt, aber nicht ausre i chend Kraft, um sich hochzudrücken. M it Mühe und Not schaffte sie es auf di e Knie , wäre umgekippt, hielten sie nicht star ke Hände und halfen ihr, auf di e Fe r sen zu sinken.
    „ Du musst ihn gehen lassen. ” Aus dem trüben Zwielicht schälte sich die ve r traute Gestalt des Mannes, der ihrer Schwester wie aus dem Gesicht geschnitten war – Kieran, Morrighans Bruder. Er kauerte mit au s drucksloser Miene vor ihr und h ob seine Hand an ihre Wange . Er spendete ihr Trost, den er selbst nicht emp fand . „ Seine Zeit ist vo rüber. I ch bin hier, ihn zu holen. Ich bedaure , dich erneut zu enttä u schen , aber so ist es vorbestimmt. ” Da war nichts, kein Mitleid , aber auch kein Triumph. E r fühlte nichts und das war falsch. B ei ihrer ersten B e gegnung war er nicht so gleichgültig und das galt auch für ihr Wi e dersehen in Morrighans Domhain – er war ein Trugbild. Mit aller Kraft stemmte sich Teagan gegen die Illusion, schlug seine Hand zur Seite, doch er packte ihr Handgelenk, zornig, aber di e Wut spiegelte sich nicht in seinen Zügen wider, nicht einmal Ve r wunderung über ihren Widerspruch . „ Du kannst es nicht verhi n dern. ”
    „ Rioghain wird nicht zulassen, dass du ihn mir nimmst . S ie wird ihn mir z u rückbringen und du wirst ihr diesen Wunsch nicht abschlagen. ” Die ausbleibende Re gung in seiner Miene bestätigte ihre Verm u tung .
     
    *
     
    „ Das werde ich . ” Morrighans Antlitz ersetzte das ihres Bruders . „ Sollte ihm e t was zugestoßen sein, werde ich Kieran um sein Leben bitten . V erspr o chen. ”
    Allmählich wurde Teagan sich ihrer Umgebung bewusst. Morrighan kauerte vor ihr, Quinn war in i h rem Rücken, Cináed und Neakail standen unweit von ihnen. Sie b e fand sich nur wenige Schritte vom Fuß e der Treppe entfernt , die kein Ze i chen des Kampf e s trug. Keine Spur von der gewaltigen Schlange. Sie sah an sich herab. Das Kleid klebte an ihrem Körper, wies aber an keiner Stelle Lö cher auf. Sie ertastete aufgeplatzte Haut an Schläfe und Hinterkopf , fand Blut an ihren Fi n gerspitzen , aber das war nicht Folge des Kampf s gegen eine Riesenschlange. Sie war die Treppe hinabgestürzt und brach sich nur mit Glück nicht einen einz i gen Knochen. Teagan blickte hinauf zu r Empore, von der aus sie auf die kleine Ve r sammlung geblickt hatte , auf Quinn, der Lorcan in sein Verderben schickte, Mo r righan, die für die nötige Able n kung sorgte und auf Cináed und Neakail , die den hinte r hältige n Plan ausführten . Sie hatte ihnen ver traut – ihnen allen – sie brachte Lo r can dazu, es ebenfalls zu tun, dabei warteten sie nur darauf, dass er ihnen den Rücken z u kehrte.
    „Warum?“, presste Teagan hervor, blick te ihrer Schwester in die Augen – ein Ablenkungsmanöver . Morrighan würd e sie sich als Letzte vornehmen und mit demjenigen beginnen, der die größte Angriffsfl ä che bot: Cináed. Sein Domhain war vertrautes Terrain, nicht von Chaos beherrscht wie das ihrer Schwe s ter. E s wartete auch nicht mit unvorhersehbaren Überraschungen auf, wie mögliche r we i se die We l ten, die

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