Verlockung der Finsternis (Kriegerinnen der Fiannah) (German Edition)
selten in kleinen D o sen einsetzte und zum Prüfstein für sie alle wurde . Morrighan wollte ihre Sitzung a b brechen, aber Teagan hatte sie überzeugt , dass Étain sie nicht zum ersten Mal att a ckierte und würde sie erst wieder bei ihnen sein …
Teagan wollte jetzt nicht daran denken, nicht an die Rückkehr der Fianna h und nicht an die Fortschritte, die Morrigh an unter ihrer Anleitung gemacht hatte ; dass sie kün f tig nicht mehr so leicht das Zepter in ihrem eigenen Domhain an eine ihre Schwestern verlieren , ihre Welt verteidigen oder zurückerobern würde . Sie wollte nicht d a ran denken, wie ihr die gemeinsame Zeit mit Morr ighan gefallen und was sie ihr im Austausch g e gen ihre Hilfe angeboten hatte – nicht das Kleid, das sie gleich an legte, um Lorcan zu überraschen. E ine neue Welt wol l te sie ihr zeigen, die die Fé irín Teagan bisher nicht erschloss …
A ll das verlor seine Bedeutung , als ihre Welt in tausend Stücke zerbor s ten war .
Nach der fordernden Sitzung mit Morrighan hatte sie sich aus geruht , suchte Schlaf , erlag schließlich der Ve r suchung und wurde zum zweiten Mal in dieser Nacht gegen eine Wand geschleu dert. N icht von Étain oder einer anderen Fia n nah, die in ihre Schwester gefahren war , sondern von der Explosion, in der Lo r can unterging. Wie eine s der schwarzen Bruchstücke wurde Teagan aus dem Zen t rum geschle u dert , bis die Wand sie stoppte und sie im Splitterregen zu Boden ging . Als sie der Dunkelheit entkam, war Teagan unfähig, sich zu bew e gen, zu schreien oder auch nur zu wei nen . Minuten wurden zu Stunden, in denen sie auf den Dielen gelegen und in die Leere des Zim mers gestarrt , in eine Welt geblickt hatte , in der Lorcan für sie nicht mehr existierte und die Bhannah sich in ein schweigendes Nichts schlänge l te. Quinns Stimme, der leise mit Morrighan sprach, hatte ihr geholfen der Taubheit zu entkommen , die ihr nicht erlaubte, Kummer über Lorcans Verlust zu empfinden. U nter der Anstrengung ke u chend, hatte sie sich auf gerappelt , sich bei jedem ihrer unsicheren Schritte an der Wand ab gestützt , nach einer Ewigkeit die Tür erreicht und sich den endlosen Weg bis zum Kopf d er Treppe erstritten . Nun stand sie auf der Empore , kämpfte um jeden Atemzug und wischte Tränen fort, die ihr die Sicht auf die Männer in der Eingangshalle nahmen . D em ersten behutsamen Schritt folgte ein zweiter und dritter, das G e länder war ihre Stütze, bis es unter ihrem K lammergriff zum Leben e r wachte.
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Der Schuppenleib des Verrats
G länzend e, schwarze Schuppen bedeck ten das dunkle Holz, das Geländer wand sich, richtete sich auf und wo es sich zuvor zu einem kunstvollen Ornament z u sammengerollt hatte , spreizte sich nun die Nackenhaut eines dre i eckigen Sch ä dels zu e i nem Schild . Die gigantische Schlange stieß zischende Dro h laute aus und fand sich in der eigenen neuen Existenz nur langsam zu recht. E ine rote, gespalte ne Zunge züngelte zw i schen kräftigen Kiefern und nahm ihren G e ruch auf. Wie versteinert beobachtete sie das sanfte Vor- und Zurückschwanken des mächtigen Leibs. Schweiß perlte Teagans Hals hinab, kalt wie der Atem der Bestie, den sie sich auf ihrer Haut einbi ldete. D er Mo ment zog sich zu einer Ewigkeit hin und das Schwanken lullte sie ein . Plötzlich schnellte der Kopf vor , das breite Maul aufgerissen, mit Fängen , die sich wie Kla u en bog en . Schwarzes Sekre t bildete sich an der Oberlippe und schoss auf sie zu. Teagan riss die Hände vors Gesicht, schütz t e ihre Augen vor dem ersten Angriff und wurde vom zweiten überrumpelt. Die ries i gen Kiefer schlossen sich um sie . Fänge bohrten sich durch ihre Haut. Sie verlor den Boden unter den Füßen. Ihr Schrei ertrank i m Gift, das die Bestie durch in ihren Leib pumpte. Kraftlos schlug sie auf den Schädel ein, schrie um Hilfe. Unten in der Eingangshalle war die Zeit zu einer zähen Masse erstarrt. Kö p fe wandten sich ihr in grotesker Langsa m keit zu. Sie lachte gurgelnd, auch da ihre Ge genwehr Früchte trug. Die Kiefer öffneten sich. Teagan stürzte in die Tiefe, schlug mit dem Rücken hart auf der Kante des Treppenabsatzes auf und übe r schlug sich auf den Stufen, vorbei am gigantischen Schuppen leib. Die Schla n ge platz t e nicht einfach wie eine Illusion, sie wand sich um sich selbst und schwankte in ihrem hyp notischen Tanz. Sie spielte mit Teagan , schenkte ihr aus reichend Fre i raum, ihren Fall zu bremsen, sich aufzurap
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