Verlockung der Finsternis (Kriegerinnen der Fiannah) (German Edition)
nicht am Schmerz anderer, e r quälte selbst einen Tiontaigh nicht zu seinem Vergnügen , tötete schnell und effektiv . Das schiefe Schlüsselbein ve r schaffte ihm nur aus einem Grund Genugtu ung: ihr Nêr hielt sie nicht mit seinem eigenen Blut knapp über de r Grenze des Verhungerns. Das Blut eines Anamchaith hätte für eine vollständige Heilung gesorgt, Däm o nenblut war mäc h tig.
Wenige Rugadh ge ben es o f fen zu, aber sie schätz en es, t ri n ken von weibl i chen Dämonen, o ft langjährige Geliebte. V erb i nden sie weder Gefühle noch Sex , kommen beide Seiten dennoch auf ihre Kos ten, machtvolles Blut für den Rugadh und die heiß begehrte Lebensenergie – die Hyfydra – eines Rugadh für die Däm o nin . Lorcan kostete niemals von dieser offiziell geächteten Frucht und em p fand die absurde Befriedigung, dass es auch für sie galt. Er schüttelte d en zutiefst egoi s tischen Gedanken ab und bede u tete ihr, das Bad zu verlassen .
„ Agach thu beith? ” Er riss sich vom Anblick ihres bei jedem Schritt mit schwi n genden Haares los . Ihr Gang war unsicher, das Hinken schien jedoch wen i ger geworden zu sein . War die Frage, ob sie hungrig war, noch a n gebracht? Fand sie nicht einen Weg, sich zu nehmen, wonach es ihr verlangte?
Lorcan spürte ihren kühlen Atem an seinem Hals . Wie ihre Lippen suchend über seine Haut strichen. S ehnsüchtig. Sie besaß Fänge, sie mu sste ihn schon be i ßen , um sich zu nähren .
Dämonen nutz en die Lythyra – das Dämonenmal – als Pforte, bei Nicht-Dämonen genügt ihnen eine Narbe oder ein Ge burtsmal, s ie müssen die H aut ihres Wirts nicht penetrieren. A namchaith im Besonderen benötig en Blickko n takt .
Gaven schloss aus, dass sie ein Seelenfresser war. Wie war das bei Empathen ? Er entsann sich nicht mehr, ob ihn die Gabe des Mitfühlens auf ähnliche Weise nährte wie Bl ut, w usste nicht, was für andere empathisch Begabte galt. Die Bef ä higung zu r Emp a thie besaß wahrscheinlich so viele Ausprägungen wie es Träger gab. Obwohl sein Zwilling s bruder Cian und er dasselbe Erbe geteilt hatten , hatte es sich in unterschiedlicher Weise in ihnen bemerkbar gemacht . Cian war manip u lativ gewesen und er? Lorcan erinnerte sich nicht mehr. Seine Gabe ruhte in de m selben Grab wie seine Familie. Sie sollte verdammt noch mal aufhören , an müh e voll Verdrängtem zu rütteln. Und er musste aufhören, sich den Kopf über seinen Schützling zu zerbr e chen.
Lorcan n ahm eine Blutkonserve aus dem Kühlschrank, w as gut für ihn war, sol l te auch ihr genügen . Er fül lte den Inhalt in einen Becher, ü berlegte , i hn in die Mikrowelle zu stellen. Das tat er selten, e r bevorzugte das Blut kalt, nicht körpe r warm. Es war anonym und schuf die Distanz, die er zu den ausschließ lich weibl i chen Spenderinnen halten wollte.
Blut transportiert e die Erinnerungen se ines Besitzers . S ie verblass t en , sobald es in Konserven landet e zu gräulichen und nicht mehr zu identifizierenden Fetzen. Die Kühlung tr ug ihr Übr i ges bei .
Bevorzugt e sie Körperwärme? Waren ihr lebende Blutwirte gebracht worden , Tiere … Menschen? Ertrug sie die Erinnerungen andere r ? Selbst ve r blasste Fetzen hätten ihr ein nie erfahrenes Leben vor Augen geführt . War es grausam, das Blut zu erwärmen? Die erfrorenen , grauen Erinnerungsfetzen gewa n nen durch die Wärme an Farbe und Kontur.
Verdammt! E r starrte auf die Tasse in seiner Hand. Ihre Befindlichkeit und Vo r lieben gingen ihn einen Dreck an. Sollte sie das Zeug doch runterwürgen. Es kompensierte, was Heilung und neue Eindrücke ihr raubten. Lo r can hielt ihr den Becher unter die Nase. Sie keuchte entsetzt auf und w ich zurü ck , als hielt e er ihr einen Schierlingsbecher entgegen.
„ Was ? ” D as Blut war nicht geronnen oder anderweitig verdorben. „ Das ist menschliches Blut. Besser als der Dreck, den du gewohnt bist . Ò l “, forderte er sie auf, „t rink! ” Sie wandte sich angewidert ab und schluckte angestrengt gegen das Erbrechen an. „ Wählerisch für eine tierblutsaufende Sklavin “, murmelte er und erstickte den Anflug eines schlechten Gewissens im Keim. Es war eine Tats a chenbe obac h tung, s ie trank Blut und gehörte ihrem Nêr.
„ Wie du willst. ” Er zuckte mit den Schultern. „ Ich zwinge dich nicht . ” O b wohl es zu ih rem Besten w ä re , a ber das war ihre Entscheidung, nicht seine. Er brachte den Becher zurück zum Küh l schrank. Er würde das Blut später
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