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Verlockung der Finsternis (Kriegerinnen der Fiannah) (German Edition)

Verlockung der Finsternis (Kriegerinnen der Fiannah) (German Edition)

Titel: Verlockung der Finsternis (Kriegerinnen der Fiannah) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Cillian
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trin ken, wenn sie es nicht mitansehen oder den Geruch an ihm ertragen musste. Wieso sollte er Rüc k sicht nehmen? Sie musste lernen, wi e es außerhalb ihrer Gruft lief, w ie es mit ihm lief. Seine Freundlichkeit besaß ein Verfallsdatum. Lorcan stürzte das Blut mit wenigen Schlucken heru n ter.
    „ Tha thu sgìth? ” Sie sah ihn auf seine Frage hin nur verständnislo s an . „ Du bist müde “, entschied er. „ Nimm das Bett. ” Er wies mit einem Kopfnicken in Ric h tung des riesigen Eichenbettes . „ Ich schlafe im Sessel. ” Er sah zu dem Möbe l stück, das schon jetzt sein Feind war. Der Ledersessel mochte groß und b e quem genug sein, darin eine Weile zu sitzen, aber nicht, um für Stu n den Ruhe zu finden.
    Sie sah mit zusammengezogenen Augenbrauen von ihm zum Bett und schlie ß lich zum Sessel. Ihre Lippen bewegten sich tonlos. Sprach sie seine Worte nach? Half ihr das zu verstehen? Er wollte ihr seine Anweisungen übersetzen, da hu m pelte sie an ihm vorbei zu dem Möbelstück, das eigentlich für ihn g e dacht war. Wie eine Katze rollte sie sich auf der Sitzfläche zusammen , schloss die Augen, als hätte er ihr befohlen , sofort zu schlafen. In etwa so hatt e er sich das auch vorg e stellt, n ur sollte sie im weichen Bett ruhen. Lorcan fuhr sich entnervt durch s Ha a r und zog in Betracht , sie dort liegen zu las sen, schließlich lautete Gavens Verha l tensmaßregel, ihr zu geben, was sie w o ll te .
    „ Verdammt ” , murmelte er, hob sie aus dem Sessel und trug sie zum Bett hi n ü ber. Sie ließ es gesch e hen , w andte jedoch angewidert das Gesicht von ihm ab. „Der Gute-Nacht-Kuss fällt wohl fla ch.“ Er deckte sie zu. „Ainmhi D runcaeir.“ Sofort meldete sic h sein totgeglaubtes Gewissen, s chalt ihn , sie nicht als Tie r blu t säuferin zu beschimpf en. Sie hatte diese Wahl nicht getroffen , s ie wurde von ihrem Herrn daran gewöhnt und d ie Umstellung musste ihr schwerfallen. Er wol l te eine Schi p pe Dreck auf sein Gewissen werfen, da drehte sie sich ihm zu. Er fuhr auf , als hätte sie mit ihrer Klaue direkt auf sein Gesicht gezielt. Die Entschu l digung blieb in seiner K ehle stecken. Er musste sich für nichts entschuldigen oder recht fert i gen, e r war ein Mistkerl und lebte gut damit. Ihr e Augen wanderte n zu seinem Hals, w o seine Finger erneut die Stelle bearbeitete n , über die ihr kühler Atem ge strich en war . Seine Haut wollte einfach nicht vergessen, wie sich ihre Lippen dort angefühlt hatten . Lo r cans Hand sank nach unten.
    „ Codhail ” , wies er sie an, „ schlaf . ”
    Sie nickte zaghaft, aber sie schloss ni cht ihre Augen. E r spürte ihre n Blick in seinem Rücken wie ein Messer. Er kümmerte sich nicht weiter darum, löschte das Licht und machte es sich auf seinem Lager bequ em. An Schlaf dachte er nicht, f ühlte sich unwohl bei dem Gedanken, unter ihrer ständigen Beobac h tung zu stehen. Er überschlug die ausgestreckten Beine an den Knöcheln , verschränkte die Arme vor der Brust und hielt ihr sein eigenes Starren en t gegen. Eine Weile hielt sie mit. Sobald ihre Lider nach unten s anken, riss sie die Augen auf und s tieß e i nen leisen Seufzer aus. Fürchtete sie , er fiel über sie her? Oder suchte sie ein and e rer heim, wenn sie die Lider schloss? Es war ein lange währender Kampf, den sie a l lein auf dem Bett ausfocht, d as Ende vorhersehbar. Vielleicht sollte er zu ihr gehen, ihre Hand halten, ihr b e ruhigende Worte mit auf den Weg in ihre Träu me geben, d och sie war gewohnt, allein dem Feind gegenüberzustehen und zu unte r liegen. Es war ihr Kampf, er mischte sich da nicht ein.
    Bald verlangsamte sich ihr Herzschlag zum G leichtakt des Schlafs und ihre Atemzüge stimmten in den beruhigenden Einklang ein, a llein die Augen unter ihren Lidern befanden sich weiter im Krieg . Über we l che Schlachtfelder sie wohl in ihren Träumen gehetzt wurde? Lo rcan träumte schon lange nicht mehr, e r b e siegte seine Gegner, s olange er wach war, s ie verfolgten ihn nicht, während er schlief. Eine Weile versuchten es die Kreaturen, die ihn um ihren Tod anflehten, aber sie bereiteten ihm keine Albträume. Sie wollten ihren Tod und er erfüllte ihre Wü n sche . Es existierte k ein Gewissen, das sie anrührten.
    Lo rcan schreckte aus dem Schlaf. Er bildete sich einen Schrei ein , w ar schon halb aus dem Ses sel, doch niemand schrie und k eine Trommeln riefen zum G e fecht. Es war das Hämmern ihres He r zens, das ihr Blut durch di e Adern jagte.

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