Verlockung der Finsternis (Kriegerinnen der Fiannah) (German Edition)
enn sie sich dann noch in seiner Nähe bef ände, a ber das würde sie nicht. Diese s Versprechen schaf f te selbst er einzuhalten.
Die Anspannung wich aus ihrem Körper . Sie mochte ihn nicht verstehen, aber vertraute auf den Klang sei ner Stimme . Da sie keine Anstalten machte, sich zu waschen, nahm Lorcan das elfenbeinfarbige Seife n stück aus der Aussparung in den Fliesen und seifte seine Hände ein . Verdammt, er zitterte. Es war ja nicht so, dass er niemals eine Frau berühr t hat te – v or langer Zeit und stets mit katastr o phalen Folgen – aber er hatte Erfahrungen gesammelt. Von seinem Schützling konnte er gar nicht die Finge r lassen – s olange sie Dreck und Blu t wie eine zweite Haut bedeckte, das Gewand ihres Elends, e in Schutzpanzer, der in den Abfluss entschwinden wü r de.
Er atmete tief durch und legte seine Hand auf ihre Schulter, massierte sie sanft. Er wollte sie nicht e r schrecken und sich an den Gedanken gewöhnen, dass er eine Frau wusch. Sie entspannte sich unter seiner Berührung, was ihn ermutigte, den Seifenschaum in ihrem Haar zu verteilen. Glaubte er an Asarlaír, wie es ein guter Rugadh sollte, würde er ihm danken, dass sie so viel davon besaß. Er gehö r te nicht zu den Guten und hatte es sich schon vor langer Z eit mit seinem Schöpfer verscherzt , dennoch war er dankbar für den Auf schub und widmete sich u n nötig gründlich ihrem Haar. Sein Schützling genoss die Behandlung, legte beide Hände auf die Kacheln und den Kopf in den Nacken. Er blickte auf ihre entspannten Züge. Die Schwellung ihrer Wange war zurückgegangen, auch die Blutergüsse verblassten. Erneut tauchte die Frage auf, woher sich ihr Körper die Reserven nahm, um zu heilen. Sie war Ha ut und Knochen, s eine eigenen Heilkräfte hunge r ten nach Blut und funktionierten am besten, wenn er frisch genährt war. Wonach hungerte wohl ihr Körper? Die Antwor t in seinem Schädel war absurd, e s existie r te kein e Kreatur in seiner Welt , die allein davon satt wurde , dass man sie nicht mehr wie ein Stück Dreck behandelte.
Mit kreisenden B ewegungen verteilte er den aus ihrem Haar fließenden Schaum auf ihrem Rücken . Er entschuldigte sich in ihrer Sprache, wenn er zu unsanft üb er eine ihrer Verletzungen fuhr und den g e trockneten Blutschorf von einer Wunde riss. Es war unmöglich , den eleganten Schwung ihrer Wirbelsäule zu ign o rieren und sich nicht vorzustel len, wie stolz ihre Haltung war , würde sie nicht den Kopf ein ziehen und die Schultern nicht in der Erwartung anspannen , ihr Schicksal habe sich nicht gewandelt. Wie sollte sie es auch be s ser wissen, die Haut ihres Rückens schillerte in allen Farben der Tortur und an manchen Stellen fanden sie sich wie zu einem Muster z usammen, zu Worten der Anklage.
Er schüttelte die Illusion ab , in Wahrheit klag te sie nicht oder gab ihm das G e fühl seine Nähe bedrän g t e sie. Selbst als er den Dreck von ihren Armen wusch und sie mit seinem Körper umschloss. Er hätte ihr irgendwie verständlich machen kö n nen, sie soll t e ihre Hände von den Kacheln nehmen, er hätte erst den linken , dann den rechten Arm waschen können, aber er fuhr mit beiden Händen gleic h zeitig über ihre Arme, bewunderte das sachte Spiel zarter Muskeln unter ihrer geschundenen Haut. Er war nicht überrascht, gab sie ihm doch mehr als eine Kostpr o be , wie viel Kraft ihr abgemagerter Kör per barg . Sie war eine Raubkatze und er konnte nicht e r warten, sie in ih rer vollen Schönheit zu sehen, s tark und gefährlich. Seine Brust berührte ihren Rü cken , er spürte ihre Narben auf seiner Haut, die Inschrift ihrer Schmerzen. A ber es war nicht Mitgefühl, das in ihm den Wunsch weckte, seine Arme vor ihrem Körper zu schließe n und z u erleben, wie sich ihre festen Brustspitzen in seine Unterarme drückten. Er wollte seine Lippen zärtlich in ihren Nacken pressen , auf die Knie sinken, jede sachte Vertiefung ihrer Wirbelsäule mit Küssen bedecken und s eine Zunge in die sachten Grü b chen über ihrem …
Sie holte hörbar Luft, als seine Arme sich vor ihrem Körper schlossen , e r sich an sie presste und sein Gesicht in ihr duftendes Haar vergrub . Das Hämmern ihres Herzens war ohrenbetäubend. Es sprang wild gegen ihre Rippen, wollte sich gleich aus zwei Käfigen befreien , dem ihres eigenen Brustkorbs und seines Kö r pers um den ihren . I hre Fingernägel verlängerten sich zu Krallen und wandelten grazile H ände in Wa f fe n . Eine schnelle Drehung, eine
Weitere Kostenlose Bücher