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Verlockung der Finsternis (Kriegerinnen der Fiannah) (German Edition)

Verlockung der Finsternis (Kriegerinnen der Fiannah) (German Edition)

Titel: Verlockung der Finsternis (Kriegerinnen der Fiannah) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Cillian
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anderes … ” Lorcan mu r melte einen leisen Fluch. Lieber trat er in einen Raum voller bis an die Zähne bewaffn e ter Feinde , a ber seine Feigheit zog es nur unnötig in die Länge. Er würde sie kle i den, füttern, in Schlaf versetzen und gleich nach dem Erwachen aus seinem Quartier scha f fen. Er stand immer noch vor der Tür. Hatte er Angst?
    Schwachsinn . Sie war nur eine Frau. Eine unterwürfige, verängstigte Skl a vin. Er schob die Tür auf und stieß verblüfft die Luft aus. D as Badelaken lag auf dem Boden . Sie kämmte sich mit den Fingern durchs Haar , b efreit vom Filz aus Blut und Dreck, reichte es bis zu den Oberschenkeln. Es besaß die Far be des Nach t himmels, s chimmerte als hätten sich Sterne darin verfangen. Sie benötigte nichts zum Anzi e hen, i hr lang es Haar war ihr schönstes Kleid, d ennoch stand sie nicht nackt vor ihm. Zorn durchströmte seine Adern. E r überwand die ih n von ihr trennenden Schritte, w ollte sie pack en, hinter sich her zerren und a us seinem Quartier werfen. S eine Hand verharrte nur Millimet er von ihrem Oberarm en t fernt, s ie zuckte nicht erschrocken zurück . Wusste sie, dass er nicht grob werden wü r de? Die seltsame Verbindung zwischen ihnen verriet ihr mehr über ihn als jedes seiner Worte. We s halb fühlte sie nicht den Zorn, der ihm aus jeder Pore strömte?
    „ Zieh das aus . ” Sein Befehl klang wie eine schwache Bitte. Warum gelang es ihm in ihrer Nähe nicht, er selbst zu sein? Sie an zu sehen war Antwort genug . Er stumpfte über die Jahrhunderte gegenüber diesen Dingen ab , aber er erkannte Schönheit . Wessen Zorn würde nicht bei ihrem Anblick ver ra u chen?
    Seiner. E r war ein unbeherrschter Bastard. S eine Hände verteilten Prügel, keine Streicheleinheiten . Aus seinem Mund kamen Flüche , wenn er ihn überhaupt au f machte, keine tröstenden oder gar zärtlichen Wo r te. Er hatte es versucht, in einem anderen Leben, a ber dafür nur Spott geerntet .
    Sie sah erwartungsvoll zu ihm auf, strich sein Shirt glatt, fehlte nur, dass sie sich im Kreis drehte und ihn fragte , ob es ihm gefiel. Sein anhaltendes Schweigen ve r unsicherte sie, eine steile Falte bildete sich zwischen ihren geschwungenen A u genbr auen und sie sah an sich herab.
    „ Gynau?“ Sie klang enttäuscht, ihre Finger gruben sich in den Stoff. „Kirtle?“
    Probierte sie mit einem vorsichtigen Blick zu ihm auf, war tete auf eine Reakt i on. Lo r can kannte das Wort, aber sie trug keinen Waffenrock.
    „ T h uineach ? “
    Sie hob das Kinn , eine zaghafte Herausforderung, als ahnte sie, was ihm dieses Wort aus dem Rugalainn über sie erzählt e – wie lange sie in der Höhle eingesperrt und wem sie in ihrem einsamen Leben begegnet war . Wäre er ein von Natur aus w e niger gleichgültiger Zeitgeno s se, würde er sie mit Fragen bestürmen, woran sie sich erinnerte, Orte, Ereignisse, Personen, den Rugadh , von dem sie das eine oder andere Wort in seiner Sprache auf ge schnappt hatt e – alles würde etwas über sie preisgeben. Aber er wollte es nicht wissen, das Arrangement war vorüberg e hend , ihnen fehlte schlicht die Zeit , aus Kauderwelsch eine gemei n same Sprache zu entw i ckeln.
    „Ja“, bestätigte er, „Thuineach.“ Er sprach es so falsch wie sie aus, obwohl der weiche Singsang aus seinem Mund grotesk klang. „Tunika . “
    Ihre Lippen formten es wie eine gelehrsame Schülerin nach, vielleicht waren Worte lange Zeit die einz i ge Beschäftigung, der sie während ihrer Gefange n schaft straflos nachgehen durfte. Erneut wurde ihm die Grausamkeit ihres Kerkermei s ters bewusst, der ihren w a chen Geist in die Finsternis ge sperrt hatt e . Er war nicht besser, wenn er seinen Zorn über sie entlud, obwohl sie doch nur versuchte, ihren Platz in einer ihr fremden Welt zu finden. Half sein altes Shirt sich von dem Tier , als das sie so lange ge lebt hatt e , zu unterscheiden, so llte es ihr gehören.
    „ Thar . Komm.“ Ehe sie ihn ins Nebenzimmer begleitete, zog er den viel zu we i ten Kragen auf ihre Schulter und strich mit dem Daumen über ihr Schlüsse l bein. Der grazile Knochen war nach einem Bruch schief zusammengewachsen. Der Anblick war eine Erleicht e r ung …

Natürlich, schließlich gefiel es einem Fihonaíl wie ihm, wenn ein anderer Mis t kerl seiner Güte ihr die Knochen gebrochen hatte . Das einzige Bedauern, das er kan n te, sollte sein, dass nicht er derjeni ge war. Aber das war es nicht, e r war ein zorniges Mons t ru m, doch er weidete sich

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