Verlockung der Finsternis (Kriegerinnen der Fiannah) (German Edition)
gequo l len war und er es ihr angeboten hatte , war die Angst größer als der Hunger gew e sen und war entsetzt über das Verlangen, das der Anblick geweckt hatte . Sie war vor beidem in ein Dorf geflohen , d ie Plage, deren Namen die Me n schen nicht auszusprechen wag ten, dicht a uf ihren Fersen. Teagan hatte nicht geahnt , wer ihr gefolgt war . Sie hatte nichts über denjenigen gewusst , dessen Namen Tau sende nur mit Grauen flüsterten und d er in ihrem Namen ein ganzes Dorf niedermetze l te. Eine Strafe, die sie weder gefordert noch gewünscht hatte , a uch in ihrem Er d loch nicht, in das die Menschen sie aus Furcht sperrten. Sie hatte dort in der Hoffnung aus geharrt , die Dorfbewohner würden ihre Angst verlieren, we nn sie sich nur fü g sam zeigte und i hnen bewies, dass sie weder nach ihrem noch dem Blut ihrer Kinder trachtete. Doch sie hatte vergebens gewartet und musste erke n nen, dass die Menschen hofften, sie stürbe dort u nter der Erde. Sie war nicht g e storben . S ie war schwächer geworden , aber sie am Leben geblieben . Sie hatte in dem Erdloch gesessen , dem Leben über ihr gelauscht und sich vo n den Gefühlen der Dorfbewohner genährt . Eine Fähigkeit, die sie erst in ihrem G e fängnis und in der Nähe der Menschen an sich entdeckt hatte . Die Gabe , für die sie damals dankbar gewesen war , e rsparte sie ihr doch die Schme r zen des Hungers . S ie hätte ihr auch das Tierblut erspart , das sie jedoch dankbar entgegengenommen hatte , wenn eine mitfühlende Seele sie damit fütterte . So sehr es sie a ngewidert hatte , sie nahm es an , in der Hoffnung, die Dorfbewohner verziehen ihr di e monströse Natur . Aber auf einen mitleidigen Menschen waren zu viele gekommen , die sie hassten oder fürchteten. Teagan hatte bald gewusst , dass die Dorfbewohner sie nicht gehen lassen würden und so hatte sie mehr als einmal versucht , zu entko m men, aber das Dorf stand unter dem Schutz eines Druiden , der jeden Fluchtv e r such im Keim erstickt hatt e. Sie hatte nicht verstanden , warum der Druide sie nicht tötete , obwohl er so mächtig gewesen war – bis er sie an ihren Nêr verkau f te. Sie und das ganze Dorf, dessen Bewohner er in nur einer einzigen Nacht ni e der ge metzel t hatte . In der Stille de s Zuhauses , in das er sie anschließend geführt hatte , bat sie jedes seiner Opfer um Verzeihung. Sie hatte U n glück über ihr Dorf gebracht , wie sie es ihr prophezeit hatt en . S ie hatte den T od in ihre Behausu n gen gelockt . Nein, der Tod wäre nicht so grausam gewesen, was sie über die Menschen gebracht hatte , war weit entsetz l i cher gewesen .
Teagan lehnte an der Wand und rang um Atem, sobald sie aus den dunklen Fl u ten ihrer Erinnerungen auftauch te. Sie leckten zu ihren Füßen und wollten sie erneut in die Tiefe ziehen. Sie schloss die A u gen und zog eine scharfe Grenze zwischen den Welten, die sich zu ihren Füßen überlappten .
Überrascht hob sie die Lider, Musik überlagerte den Nachhall ihrer Erinn e rung. Die leisen Töne erreichten sie durch die geschlossene Pforte neben der N i sche, in der sie, überwältigt von den Bildern der Vergangenheit, Schutz ge sucht hatt e. Das Halbdu nkel verbarg sie vor den Augen V or beikom mender, e s waren nicht viele und s ie w a ren alle in Eile. Nach der Zeitlosigkeit der Höhle, wo es weder Tag noch Nacht gegeben hatte , war es verstörend , mitzuerleben, wie die Fremden der Zeit hinterherrannten. Allein hinter dieser Pforte schien sie keine Bedeutung zu besitzen . Die hellen und dunklen Töne schwebten in einer wohltuenden Lan g samkeit durch die Luft und v ereinten sich zu einer Melodie. Teagan erinnerte sich an M u sik. Sie hatte sie aus den Häusern der Menschen gehört . Selbst in ihrem Erd loch hatte sie sie erreicht und berührt . Nicht so sehr wie die Melodie, die durch die Pforte zu ihr dra ng. Es war ein trauriges Lied, g anz anders als die Musik der Menschen. In i h rem Dorf hatten sie nur fröhliche Me lodien gespielt … Teagan schalt sich , dieses Dorf als das ihre zu b e zeich nen . Sie trug die Schuld an der Ze r störung der menschlichen Gemeinschaft. Sie hatte dafür ge sorgt, dass die fröhlichen Lieder verklan gen, w ie die Melodie hinter der Pforte und mit ihr schwand der Bann . Teag an hob die Hand an ihre Wange und b etrachtete die si l bernen Tr ä nen auf ihren Fingerspitzen. Sie hatte nicht ge wusst, dass eine Melodie eine solche Macht b e saß .
Schwere Schritte rissen sie endgültig aus ihrer
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