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Verlockung der Finsternis (Kriegerinnen der Fiannah) (German Edition)

Verlockung der Finsternis (Kriegerinnen der Fiannah) (German Edition)

Titel: Verlockung der Finsternis (Kriegerinnen der Fiannah) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Cillian
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von denen sie nur eines erkan n te.
    Als ihr Nêr es ihr ge bracht hatt e, wusste sie nichts damit anzufangen. Es hatte nach ihren Wärtern gerochen und aus gesehen wie das Blut, das sie ihr aufzwa n gen. E s war ebenso kalt gewesen , aber es wurde ihr nicht in einem K elch oder einer Schale gereicht. Es war in einer fremdartigen Hülle gefangen gewesen . S ie hatte es aus seinen Händen en t g e gen genommen und von allen Se i ten erforscht . E s war weich gewesen , so klein wie die Tiere, die sich ab und zu in die Höhle stahlen . Doch es hatte kein dichtes Fell besessen . N icht einmal eine Haut, nichts, dass das Rot i h rem Auge entzog . Es hatte auch keine Gefühle besessen , kein schlagendes Herz und kein Domhain, nicht einmal einen Kör per. Es war einfach nur ein sel t sames Behältnis gewesen und es war ihr unmöglich erschienen , an den Inhalt zu gelangen. S chließlich hatte sie es ihm zu rück gegeben und i hr Nêr hatte sich am ü siert über ihre Dumm heit gezeigt . Zu ihrem Entsetzen hatte er seine Fänge in das frem d artige Gefäß gestoßen und es ausgetrunken . Dann hatte er ihr ein neues aus einer Kiste gereicht , in der er viele von ihnen mit sich führte. Aber sie hatte es nicht annehmen wollen , s ie wäre nicht hungrig, hatte sie gelogen . D och er hatt e sie bei den Haaren gepackt , ausgenutzt , dass ihre Fänge reflexa r tig herausschossen und ihr das Gefäß in den Mund gestoßen . Er hatte ihr befohlen zu schlu cken und n icht zu wagen, es her auszuwürgen. Sie hatte seinen Befehl nicht be folgen kö n nen , s o sehr sie sich auch bemühte, fügsam zu sein. I hr Körper hatte sich gewehrt und sie gezwungen , alles herauszuwürgen . Sie hatte sich noch unter Krämpfen auf dem Boden gekrümmt , da schlug ihr Gebieter sie bereits . Er hatte zwischen den Schlägen gefragt , w arum sie nicht zu schätzen wusste , welche Freiheit er ihr g e stattete , o b ihr gefiele, wie di e W ächter sie fütterten ? O b er ihr nicht genüg t e , s ie es in ihrer U n e r sättlichkeit mit den Wä chtern treibe ? Die Tritte und Schläge hatten lange in ihren Knochen gesteckt , weil die Wächter ihr danach keine Nahrung mehr geben durften. Die eine mitleidige Seele, die d em Befehl nicht gehorcht hatt e , war von ihrem Nêr getötet worden . Sie hatte ihn an gebettelt , es nicht zu tun, ihm versprochen , fügsam zu sein. Der Schlag, den er ihr als Antwort verset z t hatt e, brannte auf ihrer Lippe. D er Todesschrei des Wärters schrillte noch zu di e ser Stunde in ihren Ohren und hallte in ihrem Domhain w i der.
    „ Ni ! ” , fuhr Teagan den Heiler an , sprang von ihrem Lager und v erkroch sich in eine Ecke, in der er sie unmöglich erreich en konn te. „Boddhau.“ Er durfte sie nicht dazu zwingen, a ber er verstand sie so w e nig wie sie ihn . Er griff nach ihr . S ie wich aus. D er Fremde versuchte es erneut, erw ischte ihren Arm. Sie en t wand sich ihm. Er fing stattdessen ihren Fuß ein. Sie bog seine Finger auf . Seine fremd artig e Sprache prasse l te auf sie herab, v erwirrte sie und m achte sie langsam. Sein Griff schloss sich um ihr Handgelenk und er zog sie aus ihrer Ecke.
    „ Ni ! ” , kreischte sie, „ b oddhau ” , flehte sie . Alles Schreien und Betteln erreichte ihn nicht. Sie biss den Heiler , n icht fest, aber er blutete. Sein Blut schmeckte nicht abstoßend, sie spuckte es dennoch aus. Der Iachawr flu chte, a ber er gab sie nicht frei . U nverständliche Worte stürzten unabläs sig auf sie ein. S ie waren s anft , schni t ten nicht in ihre Haut wie Peit schenschnüren , aber sie bra chten sie nicht dazu, sich zu fügen. „Edifar .“
     
    *

 
    Von Raubtieren und Gefährten
     
    Behutsam glitt Teagan in sein Domhain, k ollidierte beinah e mit seiner Gabe , da d er Heiler im selben Moment ei nen ähnlichen Vorstoß unternahm . S ie wich se i nem zaghaf ten Vordringen aus, lenkte seine tastenden Berührungen von der Pfo r te weg auf die Barrieren zu , die um die Finsternis in ihrem Inner e n errichtet w a ren . Sie selbst stahl sich ungehindert in sein e Welt , aber nicht unbemerkt. Sie wu r de beobach tet, a us dem undurchdringlichen Unterholz. In der kleinen Lic h tung befand sie sich wie auf dem Präsentierteller. Die Bäume des Waldes waren gewa l tig. Sie legte ihren Kopf in den Nacken , v e rmochte nicht zu sehen, wo ihre Kr o ne n endete n . Die Hitze brannte feucht auf ihrer Haut. Die Luft sirrte und sang. Die Stimmen fremdartiger Tiere kreisten sie ein. Irgendwo dröhnte ein

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