Verlockung der Finsternis (Kriegerinnen der Fiannah) (German Edition)
Becher mit Blut und stellte ihn in die Mikrowelle , ignorierte das Drängen seiner inneren Stimme, sie zum Teufel zu jagen. Sie war k ein Störe n fried, blendete ihn nicht mit ihrer Schönheit und ihre Verletzlichkeit war nicht die Tarnung einer Monstrosität . Sein Bruder Cian war lebe nd ein manipulativer Ba s tard gewesen – tot ein heuchlerischer Ratg eber, den es einen Dreck sche r te, ob sie in einem erneuten Versuch, zu Lorcan zu gelangen , auf der Stre cke zwischen Krankenstation und seinem Quartier vere n dete .
Eine blutige Spur wird sie hinter sich herziehen , beharrte sein falscher Berater und m a l te das Blutbad in se i nem Kopf in den grellsten Farben aus. Halte sie auf, solange du die Gelegenheit hast. Töte sie!
S ie ist keine Bestie , hielt Lorcan dem bösartige n Zischen entgegen . Sie würde eher vergehen , als ihrem Blutdurst nachzugeben – v erblühen, wie die seltene Bl u me, deren Duft auf ihrer Haut lag.
Wenn du die Blume nicht zertrittst, wie es in deiner Natur liegt, geliebter Bruder.
Lorcan fuhr zusammen. Stets war es nur ein selbstzerstörerisches Gedanke n spiel anzunehmen, der Ratgeber in seinem Kopf wäre sein Zwillingsbr u der Cian. Ein unbewusster Wunsch , den Mord zu sühnen , den er nicht bereuen wol l te. Nie hatte Cian sich zu erkennen gegeben , ihn niemals als seinen Bruder an gesprochen . Warum au s ge rechnet jetzt? Seine Hand zitterte, Blut schwap pte aus dem Becher und l ief über seine n Hand rücken . Fluchend stell te Lorcan ihn ab , hielt seine Hand unters fließende Wasser und warf einen Blick über die Schulter . Sie saß mit ang e zogenen Beinen da , die Arme um die Knie geschlun gen, i hre Lider lagen schwer über ihren Au gen, ihr Kinn war nach unten gesunken. Plötzlich e r schr ak sie und riss den Kopf hoch . Sie verhielt sich wie eine Katze, die völlig e r schöpft gegen den Schlaf an kämpfte, o b aus Neu gier oder dem einfachen Grund, weil Katzen ungern verloren, selbst wenn Schlaf ihr einziger Ge g ner war.
Ihr Blick traf seinen , er sah Erschöpfung , aber i n ihren Augen lag auch ein Wi s sen, das sie mit ihm teilte, über das sie je doch unmöglich verfüg en konn te. Ni e mand wusste, was in seinem Kopf vorging, dass Cian ihn all die Jahrhunderte nicht verlassen hatte – er selbst hatte die Bestätigung erst Sekunden zuvor erhalten – u nd doch sagte ihm das dunkle Silber genau das. Die Farbe war eine Kriegse r klärung, da m it führte sie eine Armee in eine Schlacht und stellte sich der Übe r macht des Ge g ners.
Das boshafte Weib führt ihr e Krieger ins Verderben , zischte Ci a n .
Lorcan ignorierte ihn, er sah keine Niedertracht , sondern die Entschlossenheit , aussichtslose Schlachten zu schlagen, aber nicht auf Ko s ten ihrer Krieger. S ie würde sich an die Spitze ihres Heeres setzen und mit ihnen in den Untergang marschieren . Sie war dem Tod bereits entgegen geschritten und hatte seine einl a dend ausgestreck te Hand ergriffen , wohl wissend, dass die andere an sei ner Waffe nur vermein t lich ruhte.
„ Òl , trink . ” E r setzte sich auf den Rand des Bettes, reichte ihr den Becher . „ S aghaih , bitte. ”
Sie schlug entsetzt die Hand vor den Mund und schüttelte den Kopf. Lorcan stöhnte gequält . E r hatte sich den Kampf einfacher vor gestellt , allein vom G e ruch des warmen Blutes sollte ihr das Wasser im Mund zusammenlaufen. Er schwenkte zu einer neuen Taktik , nahm selbst ei nen Schluck, l eckte sich das Blut von den Lippen und kam sich wie ein Idiot aus der Werbung vor, der den Z u schauern irgendeinen Mist andrehte. Sie war keine geneigte Zuschauerin und verzo g ang e wi dert den Mund. Noc h war der Krieg nicht verloren, lediglich ein Sch armützel. Sie war angeschla gen und der Hunger fiel ihr wie ein fahnenflücht i ger Verräter in den Rü cken – d ie weißen Spitzen ihrer Fänge bl itzten verlangend zwischen den blassen Li p pen .
„ Òl ” , wiederholte er sanft und führte den Becher an ihre Lippen. „ Boddhau . ” Bediente er sich ihrer Spra che , war sie vielleicht geneigt , seinem Wunsch zu en t sprechen. Ihr Blick flehte ihn an , sie gestattete aber , dass er den Becher anhob. K aum berührte das Blut ihre Lippen, würgte sie heftig. Lo r can zog das Trinkgefäß weg, ehe alles auf den Laken land e te .
„ Also gut, kein menschliches Blut für dich. ” Er wischte es mit dem Daumen von ihrer zitternden Un terlippe und s obald er sich aus ihrem Blickfeld wähnte , betrachtete er nachdenklich das
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