Verlockung der Finsternis (Kriegerinnen der Fiannah) (German Edition)
dunkle Rot auf se i nem Finger . Was störte sie? Er fuhr mit der Zunge darüber und stieß zischend die Luft aus. Das Blut auf se i nem Daumen schmeckte nach ihr , er hatte eine winzige Spur aus ihrer Plat z wunde erwischt . Der Becher in seiner Hand knirschte, Risse bildeten sich wie in Zeitlupe. Lorcan stellte ihn hastig in die Spüle, presste seine Hände auf den angenehm kü h len Edelstahl , atmete tief durch und zwang seine Fänge zurück ins Zahnfleisch. Sie blieb unerreic h bar für ihn , selbst wenn sie nicht dem Tode nah wäre .
So überirdisch schön .
Lorcan ignorierte das Wispern und schüttete das Blut in den Ausguss.
Ihre Gegenwehr wäre lächerlich. Wie lange ist es her, dass eine Frau das Lager mit dir tei l te , Bruder?
Er warf den Becher in den Müll.
Sie liegt bereits auf deinem Lager. Ein Anam chaith hatte sie . W arum also nicht auch du, g e l ie b ter Bruder?
Er wusch seine Hände und trocknete sie, z og nicht in Erwägung, es sich auf dem Sessel bequem zu machen , weil C ian mit seinen Einflüsterungen zu ihm durchdrang . E r war kein Tier .
Fihonaíl , zischte sein Bruder, nicht viel besser als ein Tier .
Er bestieg nicht alles , das sich nicht ausreichend zur Wehr setzte. Er hatte b e reits neben ihr gelegen , ohne über sie herzufallen , auch jetzt würde ihr kein Leid g e schehen .
Mich wü rde sie anbetteln, das Lager wie ein Mann mit ihr zu teilen, nicht wie ein Wasc h weib.
Sie sah zu ihm a uf, i n ihren Augen lieferte sich das dunkle Silber einen verbiss e nen Kampf mit dem hel len , das vielleicht ihre Erleichterung zum Ausdruck brac h te, dass er sie nicht allein ließ.
Oder die Enttäuschung, das Lager mit dem falschen Zwilling zu teilen .
Er verbot sich die Genugtuung oder das schwache Glücksgefühl , dass sie ihn nicht für den Falschen hielt , mehr als Mitleid durfte er sich nicht gestatten.
Mit deinem Mitleid wirst du ihren Hunger nicht stillen. A uch deinen nicht. Nimm sie und wirf sie weg, wie es jeder richtige Mann täte .
Ver dammt noch mal, verschwinde Cian !
Er er ntete schallendes Gelächter . Sollte sein Zwillingsbruder ruhig den kleinen Sieg feiern. Cian war ih m gleichgültig, die Frau, die seine Gegenwart nicht zu T o de erschrec k te, nicht. Lorcan stut zte. S tahl sich da ein Lächeln über ihre Lippen? Flüch tig. Fre u te sie sich mit ihm? D ass er sich nach langer Zeit gegen Cian durc h ge setzt hatt e, statt die allgegenwärtige Het ze hinz u nehmen, wie schon zu Lebz e i ten seines Zwillings und erst recht nach dessen Tod? Empfand sie Stolz, weil er nicht mehr kuschte?
Unsinn, holte er sich in die Realität zurück. Sie w usste nicht, was in ihm vo r ging und ahnte nichts von Cian und d en Schmäh ungen .
Lorcan legte sich neben sie. D ass er nur ein Handtuch um die Hüften trug, b e merkte er zu spät, um seinen Fehler zu korrigieren, sie schmiegte sich bereits an ihn und zog das Lake n über sie beide. Er rechnete mit einem gehässigen Ko m mentar, a ber Cian schwieg . I m Grunde berührten sich ihre Körper kaum , das Shirt trennte sie und bedeckte sie beinahe züchtig, wäre da nicht der viel zu große Hal s au s schnitt, der über ihre Schul ter rutschte und bei der falschen Bewegung mehr als nur den Ansatz ihrer Brüste offenbarte . Es war lächerlich, er hatte sie auf se i nen Armen getragen – nackt – e r hatte mit ihr unter der Dusche gestanden – mit nicht mehr als Schaum auf ihrer Haut . Dennoch fühlte er sich weniger beklo m men, als sie nach einer bequemeren Position neben ihm suchte und dabei das Haar über ihre Schulter fiel. Es erinnerte ihn an einen sternenüber säte n Nach t himmel , wie es sich so über seine Brust und einen Teil des Bettes aus breit e te . Cian würde solche Schönheit durch die Befriedigung seiner niederen Bedürfnisse ze r stör en, Lo r can nicht. Er war e in Fihonaíl, das bestritt er nicht , a ber er war kein Monster . S ie war s i cher in seinem Arm .
„ Ciamar tha do A nhim ? ” , fragte er leise. „ Wie lautet dein Name? ”
Sie reagierte nicht. Um ihre Au f merksamkeit zu er halten , strich er ihr das Haar hinters Ohr und fuhr a n schließend mit der Fingerspitze sacht über ihre Wange. Sie schreckte auf, eine angemessene Reaktion – wenn er ihr eine schallende Oh r feige verpasst hätte . S ie sehnte sich vielleicht nach Berührung, aber sie wollte di e jenige sein, die den Zeitpunkt bestimm te – ihre Art auf di e Freiheit zu pochen, die er ihr ve r sprach. „ Do A nhim ” ,
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