Verlockung der Finsternis (Kriegerinnen der Fiannah) (German Edition)
mit seiner Hand Mund und N a se.
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Mit einem Knurren fuhr Lorcan aus dem Traum, das Herz hämmerte zornig g e gen seine Rippen und er schmeckte Tierblut auf seiner Zunge . Er schluckte hart gegen das Erbrechen an , unfähig sich aufzuric h ten , rang er um Atem. Sein Bein schmerzte, als vergiftete die Druidenmagie aus seinem Traum die Wunde er neut . Es dauerte eine Weile bis ihm sein Körper wi e der gehorchte, er ausreichend Luft bekam und sein Herzschlag sich beruhigte. Benommen wi schte er sich über s G e sicht und zwang seine kampfbereit ausgefahrenen Fänge ins Zahnflei s ch z u rück .
Teagan lag dicht an ihn gekuschelt , ihre Wange an seine Brust geschmiegt, schlief sie friedlich . Ve r meintlich, denn das Laken bedeck te ihren Körper nicht mehr. D as Shirt war hochgerutscht . I hr Haar ergoss sich wirr über sie beide und ve r sperrte ihm die Sicht auf ihr Gesicht. Lorcan strich die schwarze Flut beiseite . Er verstand nun ihre strikte Weigerung, Blut zu trin ken, i hren Ekel vor etwas, das das Natürlich s te au f der Welt für sie sein sollte.
„Wie hast du das gemacht?“ War ihr unfreiwillig von ihm gekostetes Blu t der Mittler ihrer Trä u me ? E s war nur eine win zige Spur, w ie viel Erinnerung durfte darin schon liegen ? Er fuhr mit den Fingerrücken über ihre Seite , spürte jede ei n zelne Rippe , die das Shirt nicht mehr bedeckte . Sie war gei s terhaft bleich und schon bald dürfte seine Hand durch sie hindurchgleiten.
„ Würdest du doch endlich gehen ” , flüsterte er . „ Ich kann diese Entscheidung nicht für dich treffen … nicht mehr … ich will, dass du für immer an meiner Seite bleibst . ” I hm kam das Geständnis nur über die Lippen , weil sie schlief . Er würde sie fortschicken – u nd vermissen. J eden einzelnen seiner Gedanken würde sie von nun an beherrschen, selbst wenn sie bereits dahing e schwunden war, fortgetragen von einer Böe , wi e eine tanzende Schneeflocke. Teagan schob im Schlaf ihr Haar nach vorne, b edeckte sich mit der dunklen Fülle und ersparte ihm den Anblick ihres Dahinschwindens .
„ Weshalb willst du ausgerechnet in meinen Armen sterben? ” Es gab so wenig, dass er ihr in ihren let z ten Stunden geben konnte , außer dem Versprechen, sich für den Rest seiner Existenz an die ihre zu eri n nern, obwohl es ihm widerstrebte, dass sie die ihm verbleibende Zeit mit seinem Zwillingsbruder teilte.
Es wird ihr an meiner Seite gefallen , meldete sich Cian auf s Stichwort .
„Das werde ich verhindern . “ Lieber bestrafte er sich mit Vergessen und bannte aus seinen Gedanken, wie schön sie war, wie er es liebte, sie im Arm zu halten, selbst ihren Tod würde er verdrängen …
Sollte er es mit Tierblut versuchen? Der Gedanke übertönte Cians weitere E r güsse, war abstoßend und best e chend zugleich. Das minderwertige Blut hielt sie am Leben, wie einen Schatten ihres wahren Selbst. Abstoßend, bestechend und absolut egoistisch war dieser Gedanke, ihm würde geholfen, nicht ihr. Und wenn er das Unaussprechliche wagte? Wenn er sie nährte und ignor ierte, dass die Vo r stellung wie eine Klinge in sein Herz stieß ? Er fuhr über seine Brust, die Stelle an der er den imaginären Dolch spü r te, aber auch ihren Atem, der kühl und in der Gleichmäßigkeit des Schlafs über seine Haut strich. Lorcan spann den Gedanken weiter. Er würde keinen Zwang ausüben, aber gegen eine klei ne Kriegslist war nichts einzuwenden. Wenn er es geschickt anstellte, gab sie einem unwiderstehl i chen Drang nac h. Da mit war es beschlossene S a che, er hielt sie durch sein Blut am Leben , rettete sie , wie schon in der Hö h le . E r trug dadurch einen winzi gen Teil seiner Schuld ab – n icht gegenüber seinem Zwi l ling. M it ihren jadegrünen Augen und dem goldblonden Haar konnte das Mä d chen, dessen Tod ihn reute, Teagan nicht unähnlicher sein, aber in ihre r Zerbrechlic h keit glich en die beiden sich.
Wie eine abscheuliche Missgeburt einer bezaubernden Unschuld nur gleichen kann , höh n te Cian.
Lorcan nahm seinen Neamh -Dolch vo m Nachttisch, strich das Haar über ihre Schulter, sein Blut sollte nicht darin versickern . Er konze ntrierte sich auf seinen Herzschlag und verlangsamte ihn, bevor er e i nen Schnitt an seiner Halsschlagader setzte. Sein Blut schoss so nicht in einer pulsierenden Fontäne he r aus, sondern quoll träge hervor. Er richtete sich vorsichtig auf und lenkte das Rinnsal in ihre Ric h tung . Sein Blut näherte sich ihr wie
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