Verlockung der Finsternis (Kriegerinnen der Fiannah) (German Edition)
angesichts der Komplexität einer inneren Welt von Geist oder Seele zu sprechen, dennoch …
„Du hast in meinem Geist herumgepfuscht?“ S ie hatte eine Grenze überschri t ten , in deren Nähe sie nie hätte kommen dürfen. Von einer Sekunde zur andere n bran dete eine zornesheiße Welle in ihm auf. Sie überflutete seinen Ve r stand und spülte jedes Mitg e fühl für sie fort , j edes Gefühl der Zu neigung.
Teagan spürte seinen unbändigen Zorn, noch ehe er wie ein Schwert auf sie ni e derfuhr. Ihr gesenkter Kopf schnell te nach oben, s ie schrie wie unter Schme r zen, bevor er außer sich vor Wut ihr Handgelenk pack te, s ie dicht vor sein G e sicht zerrte und i hr mit seinen Fängen drohte, um sich dann von ihr abz u wenden.
„ Wie kannst du es wagen? ” Er zog sie mit sich, z errte sie aus dem Bett, in dem er nie wieder mit ihr liegen würde . Sie war zu weit gegangen. Es ging niema n den etwas an, wie es in ihm aussah. Seine Erinnerungen soll ten in ihm begraben ble i ben, n iemand besaß das Recht, sie zu durchwühlen und sei es nur in dem u n schuldige n Versuch , eine gemeinsame Ebene der Verständigung zu finden.
Nichts ist unschuldig an ihrem Handeln, sie ist eine wahrhafte Missgeburt .
Das boshafte Zischen gebot Lorcan Einhalt . Dachte er wirklich so über sie? Bi l dete er sich die aufkeimende Zuneigung nur ein? Wollte er nur ihre unleugbare Schönheit genießen, um sie dann fortzuj a gen? Nein, so war er nicht !
Doch , so bist du, Br u der!
„ Bitte, es lag nicht in meiner Absicht . ” Er drehte sich zu ihr um. Ihr Atem ging keuchend, als kämpf t e sie gegen innere Schmerzen an. „ Es ist einfach geschehen. ” Ihre Worte waren ein schmerzerfülltes Ha u chen. „Ich wollte mich nie wieder in Euer Domhain schleichen … “ Zu spät erkannte sie, dass ihre Erkl ä rungen alles verschlimmerten, aber das interessierte ihn nicht mehr, nur das eine.
„ Was hast du herausgefunden? ” Er spürte das unregelmäßige Pulsieren ihres Blutes unter seinem fe s ten Grif f . Ihr Lippenrot verlor jegliche Farbe und Tränen benetzten ihre Wangen in einem unabläss i gen Strom. S ein Zorn machte ihn blind f ür Tränen, die so schön waren wie sie.
Die Tränen einer wahren Missgeburt , flüsterte Cian. S ieh genau hin, sie sind s ilber n – a b stoßend.
Lorcan nahm de n Rat seines Bruders an , verfolgte die silbernen Tränen bis sie auf dem Fußboden zerplatzten und zu den durchsichtigen Tränen einer veräng s tigten Frau wurden . Wie oft badete er darin, wenn es einmal nicht Hohn war, mit dem sie ihn überschütt e ten?
Jetzt nicht einknicken, Bruder, du machst das gut , lobte ihn Cian. S ie ist zu Tode ge äng s tigt. Sie leidet, so magst du die Frauen doch, so bevorzuge ich sie.
„ Ich … habe ihn … ges ehen … der … Euch … ähnlich sieht. ” Das Schluchzen zerhackte ihre Worte, doch die Botschaft kam an. Er wollte sie von ihm fernha l ten, koste es, was es wolle und was machte sie? Sie war wie alle anderen, zog Cian ihm vor. Grob stieß er sie zu Boden, warf das Handtuch zur Seite, schnappte sich seine Hosen.
„ Verschwinde aus meinem Leben . Geh ! ” , brüllte er . „ Such dir jemanden , der deine Nähe erträgt . ” Er ballte seine Hände zu verkrampften Fäusten, um sie nicht zu schlagen. „ Geh zu dem Staontach ! ” Sein gesa m ter Körper zitterte vor Zorn. Er musste irgendetwas mit seinen Händen machen, um si e nicht noch mehr zu ve r letzen. M ehr als nur mit Wo r ten.
„ Bitte. ” Sie sank auf die Knie. Lorcan sammelte das Shirt ein, das sie dank se i ner groben Behandlung verlor en hatte und warf es vor ihr zu Boden . Teagan hob es auf, als wäre es ein kostbarer Schatz, nicht ein wertloses Stück Stoff. „ Schickt mich nicht zu ihm. Ich werde gehen , wenn I hr es wünscht, a ber, bitte, über lasst mich nicht ihm. ” Sie zog sich mit zitternden Händen an , b lieb aber auf den Knien und hielt d en Kopf gesenkt. Lorcan starrte auf sie herab. Ihr zerbrechlicher Kö r per bebte unter schweren, krampfartigen Atemzügen. Sie erstickte an ihrem Kummer. V ielleicht auch an den Erinnerungen an ihr Grab, die er heraufb e schwor en und wie eine Fessel um ihr en Hals ge legt hatt e. Seine Befürchtungen hatten sich bewahrheitet, er hatte die Beherrschung verloren und war dicht davor, sie zu schlagen , wahrscheinlich zu Tode zu pr ü geln .
Nein, das war nicht er ! Niemals würde er ein wehrloses Mädchen zu Tode pr ü geln .
Du hast ihr nur ein Messer bis zum
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