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Verlockung der Leidenschaft: Roman (German Edition)

Verlockung der Leidenschaft: Roman (German Edition)

Titel: Verlockung der Leidenschaft: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Wildes
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schnaubte delikat. Ihr Vater war ein Baronet, dem halb Sussex gehörte. »Ich würde nie einen Mann in Erwägung ziehen, der mich zwingt, seine Bastarde zu akzeptieren. Das ist absolut geschmacklos! Nein, er ist wirklich kein passender Heiratskandidat.«
    Ach, jetzt ging es wieder um dieses Thema. Cecily fühlte, wie leiser Ärger in ihr aufstieg, der ihre Beschämung angesichts dessen, was soeben passiert war, übertünchte. Sie alle kannten nur ein Ziel: einen Mann zu finden, der einen Titel und ein großes Vermögen in die Ehe mitbrachte. Es war vielleicht idealistisch und geradezu romantisch, aber Cecily wünschte sich nicht das erste Mal, sie dürfe ihren Ehemann nach anderen Kriterien als seiner Abstammung und seinem Reichtum auswählen.
    Obwohl sie das nie laut aussprechen würde, weil sie wusste, dass darüber gnadenlos geklatscht würde, verspürte sie doch eine gewisse Bewunderung für ihn, weil er sein eigen Fleisch und Blut nicht verleugnete und so tat, als existierte das kleine Mädchen nicht, nur weil es illegitim war. Cecily hatte keine Ahnung, welche Umstände Lord Augustine dazu bewogen hatten, nicht den Gentleman zu spielen und die Mutter seines Kinds zu heiraten. Aber sie wusste, dass viele sogenannte Gentlemen mit ihren Mätressen zahllose Kinder zeugten und diese dann auf ländlichen Anwesen wegsperrten. Manchmal hatten sie nicht einmal so viel Mumm, wenigstens so viel Verantwortung zu übernehmen.
    »Was hat er zu dir gesagt?«, fragte Eleanor. Sie blickte Cecily neugierig an.
    Es ging nicht anders. Erneut stieg Hitze in Cecilys Wangen auf, weil sie sich an seine skandalöse Bemerkung erinnerte. Schlimmer noch, ein verräterischer Teil von ihr fragte sich, wie es sich wohl anfühlte, wenn dieser fein modellierte Mund ihre nackte Haut streifte.
    Sie schüttelte heftig den Kopf.
    »Du willst es uns nicht erzählen?«, fragte Felicia ungehalten.
    »Nein.« Cecily gab sich große Mühe, ungerührt zu wirken. »Es war nichts.«
    Die Freundinnen wechselten Blicke. »Bist du sicher, dass du Lord Augustine nicht kennst?«, fragte Miss Foxmoor skeptisch. »Er hat dir schließlich sogar etwas ins Ohr geflüstert.«
    »Wir sind einander bisher nicht vorgestellt worden«, erwiderte Cecily knapp. Sie war nicht bereit einzugestehen, wie sehr diese kurze Begegnung sie aufgewühlt hatte.
    »Nun denn«, sagte Eleanor trocken. »Ich denke, jetzt seid ihr wohl miteinander bekannt.«
    Zur Abwechslung war Jonathan einmal nicht gelangweilt. Wer hätte gedacht, dass ein verschüttetes Glas Champagner den Abend so beleben könnte?
    Nun, vielleicht war nicht das Getränk selbst daran schuld, dass er die Festlichkeit jetzt mehr genoss. Aber bestimmt der hübsche Busen, den der Champagner benetzt hatte.
    Er wusste wohl, er hätte nicht so dreist sein dürfen – zumindest nicht vor den Augen der ganzen besseren Gesellschaft. Zu seiner Verteidigung konnte er allenfalls vorbringen, dass er sich seit der Ankunft seines Schiffs an den Docks von London vor einem knappen Monat stets tadellos verhalten hatte. Die Beschränkungen der Gesellschaft hatten ihn nie besonders interessiert, doch allmählich fand er sich in diese Maßstäbe ein. Obwohl die meisten Regeln in seinen Augen albern und unnötig waren.
    »Werde ich mir jetzt einen Vortrag über angemessenes Verhalten anhören müssen?«, fragte er über den Rand seines geschliffenen Kristallglases hinweg. Er war erleichtert, dem Gedränge im Ballsaal entkommen zu sein und auf der Terrasse stehen zu können. Die Londoner Luft schmeckte immer leicht nach Kaminrauch, aber wenigstens gab es an diesem Abend, dank einer leichten Brise, Sterne am Himmel. Der aufkommende Wind duftete nach baldigem Regen.
    James, ein Cousin ersten Grades und Sohn des jüngeren Bruders seines Vaters, lächelte nur zynisch und stützte einen Arm lässig auf die Balustrade. »Muss ich denn überhaupt erwähnen, dass du das nicht hättest tun dürfen?«
    Wenn er den entsetzten Ausdruck auf dem Gesicht der jungen Lady richtig deutete, vermutlich nicht. Jonathan wich der Frage aus. »Sie ist sehr schön.«
    James stieß heftig die Luft aus. »Das sind viele andere Ladys auch, die dich bereits mit einer gewissen Neugier und Bereitschaft ansehen, dich an sie heranzulassen. Aber das sind andere Frauen als die unschuldige Tochter des Duke of Eddington.«
    Niemand musste ihm sagen, dass sie unschuldig war. Das hatte er an dem leichten – und sehr erregenden – heftigen Einatmen erkannt, als er sich zu ihr

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