Verlockung
am ganzen Leib unkontrolliert zu zucken. Tränen traten mir in die Augen, die Sinne schwanden. Mein letzter Blick galt Night, der sich krampfhaft auf den Beinen hielt. Sein Körper zuckte, dennoch versuchte er nicht zu Boden zu gehen. Er streckte zitternd die Hand aus, wobei allzu deutlich war, welch enorme Kraft ihn dies kostete. Bevor auch er zusammenbrach, schoss ein Blitz aus seiner Hand. Der Mytha wich problemlos aus, doch immerhin beendete dies den schrecklichen Gesang. Noch ehe ich mich von dem grauenhaften Geräusch hatte erholen können, schrie ich entsetzt auf. Ich sah wie die Kreatur in die Luft gesprungen war und nun auf ihn niedersauste.
Ein reisendes Geräusch durchfuhr die plötzliche Stille; danach hörte ich Night aufstöhnen, als das Ding seine Krallen in seine Brust stieß. Im gleichen Moment streckte Night jedoch die Hand, um einen Zauber nach dem Angreifer zu werfen. Nun war es der Mytha, der aufkreischte und verdutzt die verbrannte Stelle an seinem Oberkörper betrachtete.
Mühsam kam Night auf die Beine, die ihn kaum mehr halten wollten. Ich musste etwas tun! Ihm irgendwie helfen, doch ich bekam diese verdammte Pflanze nicht von meinem Bein, egal wie sehr ich auch daran riss und zog. Warum konnte ich nur nicht zaubern?!
In diesem Moment bemerkte ich, wie Night schnelle Bewegungen mit den Händen vollführte. Ich hatte bereits gesehen, dass für komplizierte Sprüche bestimmte Hand,- und Fingerzeichen von Nöten waren. Kaum hatte ich diesen Gedanken zu Ende gebracht, rannte er auch schon los. Es war erstaunlich, wie schnell er sich doch noch bewegen konnte. Er raste in Richtung Dämon, wobei mir vor Angst das Herz stehen zu bleiben drohte. Er hetzte unentwegt um das Ungetüm herum, wich seinen Hieben und Angriffen aus, bis er plötzlich stehen blieb. Sein Gesicht war angespannt, Schweiß stand ihm auf der Stirn, während ihn der Dämon anzugrinsen schien und dabei seine glänzenden Hauer präsentierte. Das Ding machte einen Schritt auf ihn zu, da riss Night die Hände nach hinten; ein surrendes Geräusch erklang. Ich hielt vor Verblüffung den Atem an, denn erst jetzt erkannte ich, dass er in seinen Händen dünne Drahtseile hielt. All diese waren um den Dämon gewickelt, dem endlich ebenfalls seine Lage auffiel. Er zerrte, schrie und wand sich in den Schnüren, die sich jedoch nur noch enger um den Leib zogen. Ein leises Wispern, das von Night ausging und schon schrie der Dämon markerschütternd auf. Es war ein schauerliches Geräusch. Anscheinend fuhr Strom durch die Drähte und fügten der Kreatur damit entsetzliche Schmerzen zu. Doch auch Night schien zu kämpfen. Es kostete ihn sichtlich Kraft die kämpfende Last in Zaum zu halten. Ich bemerkte, wie seine Hände zitterten und was noch viel schlimmer war, das rote Blut das an den Seilen entlang, gen Boden tropfte. Die Schnüre schnitten ihm unaufhörlich tiefer ins Fleisch, doch noch immer hielt er sie fest. Der Dämon schrie weiterhin, wand und zappelte in seinem Gefängnis, doch plötzlich hielt er inne. Als wolle er Kräfte sammeln, verstummte er; nur um kurz darauf loszulaufen. Die Schreie zerrissen erneut die Nacht, doch waren sie dieses Mal von anderer Art. In den Schmerz mischte sich Willenskraft.
Der Mytha wurde immer schneller und hastete wohl auf etwas Bestimmtes zu. Erst jetzt erkannte auch ich das Ziel, doch es war bereits zu spät. Er sprang in die Luft und wollte sich auf mich stürzen.
Ich spürte wie der Dämon auf mich prallte. Er war schwer und eisig kalt. Danach erbebte mein Körper vor Schmerz. Er musste mir einen Knochen im Arm zermalmt haben. Ich spürte wie sich Drahtseile um meinen Hals wanden und ich zu würgen begann. Der Dämon nutzte die Schnüre, um mich umzubringen. Augenblicklich löste Night den Zauber und die Seile verschwanden.
Ich bekam wieder Luft und dennoch stahl sich ein Schrei aus meiner Kehle, als etwas an meinen verletzten Arm stieß. Night hatte sich auf den Dämon geworfen und von mir heruntergerissen. Zusammen waren sie einige Meter weiter auf den Boden geschlagen.
Schnell sprang das Ding auf, um einen Zauber nach ihm zu werfen. Night bemerkte dessen Vorhaben jedoch, schwang sich auf die Füße und sprang beiseite, doch der Zauber folgte ihm. Er rannte so schnell er konnte, schlug Haken, doch der Strahl ließ sich nicht abhängen. Night änderte ein weiteres Mal die Richtung und hielt nun auf den Dämon zu. Kurz bevor er bei ihm angelangt war, warf er sich auf den Boden. Der Blitz raste
Weitere Kostenlose Bücher