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Verlockung

Verlockung

Titel: Verlockung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juliane Maibach
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als sie den Song beendet und zu uns zurückgekehrt war.
    „Du warst so unglaublich toll“, lobte Céleste.
    „Ja, gar nicht übel“, erklärte auch Thunder.
    „Ein Lob aus deinem Mund, das muss ich mir im Kalender anstreichen“, foppte Shadow sie.
    „Ja ja, jetzt komm und setz dich hin“, murrte Thunder.
    Shadow war gerade dabei sich in die Sitzreihe zu quetschen, als Hazel aufstand und erklärte: „Sorry, aber ich muss mal kurz zur Toilette.“
    Sie zwängte sich an den anderen vorbei, bis sie bei mir angekommen war. Ich war die Letzte in der Bank, doch als sie sich an mir vorbeidrückte, tat sie eine ungeschickte Bewegung mit dem Arm und leerte damit mein Glas über meinen Schoß. Ich schrie erschrocken auf, als ich die kalte Flüssigkeit auf mir spürte.
    „Oh, nein! Entschuldige“, flötete Hazel. „Ich bin so ungeschickt… Wirklich, das tut mir leid. Ich besorg dir gleich was Neues zu trinken. Das ist das Mindeste, was ich tun kann.“
    Ich antwortete nicht, stand auf und ging zur Toilette, um mir das klebrige Zeug wenigstens grob aus den Sachen zu waschen.
    Wütend schüttete ich mir kaltes Wasser auf die Hose und schrubbte daran herum. Das war garantiert mit Absicht geschehen. Als ob man sich unfreiwillig so dämlich anstellen konnte. Night hatte wirklich Recht: Sie benahmen sich kindisch. Sich zu rächen, in dem man ihm sein Getränk über den Schoß kippte. Lächerlich!
    Wenige Minuten später kehrte ich zu den anderen zurück. Meine Hose war noch immer nass, klebte aber nicht mehr ganz so schrecklich. Auf meinem Platz stand bereits ein neues Glas Cola.
    „Entschuldige nochmals“, sagte sie. „Ich hab dir auch schon Ersatz besorgt. Tut mir echt leid.“
    „Schon gut“, gab ich kurz angebunden zurück und trank ein paar Schlucke.
    „Was hast du denn so zum Geburtstag bekommen?“, fragte Jelly Sky.
    „Einiges“, begann er lächelnd zu erzählen. „Ein paar Iceless Sachen; von meinen Eltern Geld, CDs ach ja und einen selbstgebackenen Kuchen.“ Sein Blick wanderte dabei unübersehbar zu Thunder hinüber.
    „Ah, du hast ihn gemacht?“, interpretierte Hazel diesen Blick.
    „Bitte?!“, ächzte Thunder, die beinahe ihr Getränk vor Schreck über den Tisch gespuckt hätte. „Für den würde ich nicht mal was backen, wenn mein Leben davon abhinge!“
    „Wahrscheinlich hinge das meine davon ab, wenn ich etwas von dir essen würde“, konterte Sky grinsend. „Aber keine Sorge, die Liebe macht mich und meinen Magen stark. Ich würde alles essen, was du für mich machst.“
    „Da kannst du aber lange warten!“
    Zunächst lachte ich noch, denn es war einfach zu lustig, wie sich die beiden ein Wortgefecht nach dem nächsten lieferten, doch kurz darauf, verging mir dieses. Irgendwie war mir seltsam zu Mute. Mir war schlecht, ich bekam Magenschmerzen und kurz darauf wich jegliche Farbe aus meinem Gesicht. Schweiß trat mir auf die Stirn, die Hände begannen zu zittern. Was war nur los?
    „Hey, alles ok mit dir?“, fragte Céleste, der mein fahles Gesicht nicht entgangen war.
    Ich konnte lediglich den Kopf schütteln, dann sprang ich auf und rannte so schnell es nur irgendwie möglich war, auf die Toilette. Ich hastete zur nächstbesten Kabine, schmiss die Türe auf und warf mich auf den Boden, gerade noch rechtzeitig bevor der erste Schwall aus meinem Hals schoss. Mein Magen krampfte sich wie nie zuvor in meinem Leben zusammen. Vor lauter Tränen in den Augen konnte ich nichts mehr sehen, dafür umso deutlicher hören. Das Würgen nahm einfach kein Ende. Immer weiter entleerte sich mein Magen, obwohl inzwischen längst nichts mehr darin war. Krampfhaft hielt ich mich an die Brille gekrallt und krümmte mich ein ums andere Mal.
    Irgendetwas stimmte nicht?! Das war nicht normal! Hatte man mich vergiftet? Aber wie, warum, und vor allem wer? Mein Hirn funktionierte in diesem Moment nicht richtig, dafür war es viel zu sehr damit beschäftigt den Magen zu entleeren. Dennoch arbeitete es unterbewusst in mir. Nicht das Verschütten des Getränks war der Racheakt gewesen, sondern das, was sie mir in mein neues Glas geschüttet hatten. Diese verdammten Weiber! Wollten sie mich etwa umbringen?! Denn genauso fühlte es sich gerade an.
    Plötzlich hörte ich, wie sich die Türe öffnete und eine Person herein kam. Sie trat offenbar an die Waschbecken, ließ Wasser laufen und betätigte den Handtuchspender. Hatte ich jedoch gedacht, dass ich gleich wieder alleine sein würde, lag ich falsch. Dieser

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