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Verlockung

Verlockung

Titel: Verlockung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juliane Maibach
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mir schon wieder gut. Aber danke, dass du dir Gedanken um mich machst, das war wirklich nett von dir.“ Ich sah mich kurz um und erklärte dann: „Ich glaube ich geh jetzt besser auf mein Zimmer.“
    „Warte ich bring dich hin.“
    Ich konnte schlecht wiedersprechen, also gingen wir zusammen. Schweigend kamen wir schließlich an.
    „Dann schlaf gut“, stammelte er beinahe verlegen.
Ich nickte. Er war schon ein wirklich seltsamer Typ „Danke, du auch.“
     
    In unserem Zimmer, fand ich lediglich Thunder vor. Die anderen waren wohl noch immer bei der Feier. Ich hatte keine große Lust irgendetwas zu erzählen, darum brummte ich nur: „Ich bin müde.“
    Sie verstand zum Glück und stellte keine weiteren Fragen.

D ä monen
    „Es ist mal wieder soweit“, erklärte Herr Gnat. „Ich denke für Sie ist das alles ebenso wenig neu wie für mich, darum werden Sie sich selbstständig auf die PP vorbereiten.“
    Einige seufzten, andere blickten genervt zur Decke, nur ich verstand mal wieder gar nichts.
    „PP? Was soll das sein?“, raunte ich Thunder leise zu.
    „PP steht für Pflichtprüfung. Sie wird jedes Jahr abgehalten und wer nicht mindestens achtzig Prozent korrekt beantwortet, ist durchgefallen. Das heißt, dass man einen Wiederholungskurs an den Wochenenden belegen muss.“
    Das klang alles andere, als nach einer rosigen Aussicht.
    „Um was geht es in der Prüfung?“
    „Dasselbe wie jedes Jahr. Seit dem Schuleintritt ist es immer dasselbe. Necare hier, Incendium da, blablabla.“
    Incendium? Was sollte das sein? Gerne hätte ich näheres erfahren, doch Herr Gnat war uns nun so nahe, dass er ein Gespräch mitbekommen hätte.
    „Schlagen Sie nun Seite 154 auf. Lesen Sie alles über Peroll.“ Er ging unruhig ein paar Schritte hin und her, blieb abrupt stehen und wandte sich dann wieder mit diesem gefährlichen Flackern in den Augen um. „Sie werden mir einen Aufsatz darüber schreiben. Welche Eigenschaften haben diese Wesen? Wie bekämpft man sie? Vor was muss man sich bei ihnen in Acht nehmen? Ich will mindestens zehn Seiten. Sie können noch in dieser Stunde beginnen, der Rest ist Hausaufgabe und wer sie nicht erledigt hat, der darf sich auf etwas ganz Besonderes freuen.“ Er kicherte, als hätte er gerade einen wahnsinnig tollen Witz gemacht.
    „Jetzt noch mal von vorne“, begann ich, als wir aus dem Klassenzimmer gingen. „Um was geht es in diesem Test nun genau?“
    „Du musst im Grunde einfach nur die Fakten über die drei Welten kennen.“
    „Es gibt drei?“, entfuhr es mir überrascht.
    Thunder sah mich erstaunt an. „Klar, oder woher dachtest du kämen die Dämonen?“
    „Ich hatte angenommen, sie würden hier in Necare leben.“
    Sie lachte hell. „Ach herrje, da hätten die Radrym aber einiges zu tun.“
    Was war das denn nun schon wieder? Allmählich beschlich mich das Gefühl, dass ich noch einiges zu lernen hatte, um die Prüfung auch nur ansatzweise bestehen zu
    können.
    „Nein, die Dämonen leben in Incendium. Die Kreaturen, die hier in Necare vorkommen, bezeichnen wir im Allgemeinen als Wesen und sind um einiges schwächer“, stellte Céleste richtig.
    „Ich besorg dir ein Buch aus der Bibliothek, damit schaffst du die Klausur leicht. Sie ist ohnehin nicht sonderlich schwer. Sie sieht jedes Jahr in etwa gleich aus. Die Regierung will einfach nur, dass wir uns der steten Gefahr bewusst sind.“
    Am späten Nachmittag hielt ich das Buch in den Händen.
    „Tut mir leid, eigentlich ist es ein Buch für Kinder, aber nur dort sind auch wirklich alle Informationen drin“, hatte mir Céleste entschuldigend erklärt. Sie hatte mit Thunder und Shadow noch eine Schulstunde und war nur kurz gekommen, um mir das Buch zu bringen.
    Nun saß ich alleine in unserem Zimmer und betrachtete den farbenfrohen Einband. Das Bild war in drei Teile geteilt. Der Kleinste zeigte wohl die Menschen: Sie waren gesichtslos, grau und fade. Sie alle verrichteten irgendwelche Arbeiten. Manche bearbeiteten mit Spitzhacken Steine; andere mähten mit einer Sense Gras oder buken Brot. Die Hexen hatten offenbar keine allzu hohe Meinung von den Menschen. 
    Der Teil in der Mitte stellte ganz offensichtlich die Hexen dar. Sie waren von vollkommener Schönheit, trugen elegante und wertvolle Kleider, die kunstvoll im Wind wehten. Alle stießen mächtige Zauber aus ihren Händen, die nach unten zu den Dämonen schossen. Dieser Teil war wirklich etwas beängstigend. Alles im Hintergrund war schwarz. Nur lodernde

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