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Verlockung

Verlockung

Titel: Verlockung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juliane Maibach
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liebsten hätte ich das Buch zugeschlagen, denn ununterbrochen hallte die kalte Stimme durch den Raum. Dazu kam das Hologramm, das ein schwarzes Wesen zeigte, das zusammengekrümmt und trauernd in einer Ecke kauerte, während unzählige Füße einfach an ihm vorbeigingen. Ausgestoßen, das traf es perfekt. Mir fiel es unendlich schwer weiterzulesen.
     
    Sie sind eine seltene Ausnahme. Zur Hälfte Hexe/r zum anderen Mensch. Mischava haben eine deutlich höhere Lebenserwartung als Menschen und besitzen meistens dieselben Fähigkeiten wie sie in Necare üblich sind. Allerdings müssen sie nicht zwangsläufig über magische Kräfte verfügen. Außerdem nehmen sie in unserer Gesellschaft einen niederen Stellenwert ein.
     
    Ich war also eine von ihnen! Die Textstelle hatte das ganze ja noch nett umschrieben. Dennoch traf mich die Wahrheit, auch ohne dieses Flüstern, das einem ständig das Grauen entgegen stieß: Ich war eine Verdammte, die nur ungern geduldet wurde! Ich benötigte einige Minuten, um diese Tatsache zu verarbeiten. Ich stand eigentlich im Abseits der Gesellschaft und war unerwünscht. Meine Gedanken rasten nur so durch meinen Kopf und blieben schließlich an einer Frage hängen: Wie hatte es dann aber sein können, dass ich an dieser Schule aufgenommen worden war?! Noch stärker als zuvor, verhärtete sich der Verdacht, dass irgendetwas nicht mit rechten Dingen zuging. Das alles traf mich so hart, dass ich minutenlang einfach dasaß. Hatte das Ganze überhaupt noch Sinn? Sollte ich nicht einfach nach Morbus zurückkehren? Ich musste an meine Freundinnen und Night denken. Beim Gedanken an deren Gesichter hellte sich meine Miene ein wenig auf. Sie waren mir wichtig und gaben mir in keinster Weise das Gefühl minderwertig zu sein. Darum durfte ich nicht so leicht aufgeben.
     
     
     
     
    Kapitel 3: Incendium
     
    Dies ist der Name der Dämonenwelt. Ein schrecklicher Ort voll Feuer und Flammen. Die Dämonen sind äußerst gefährlich und nicht unbedingt durch ihr Äußeres, als solche zu erkennen. Es gibt sie in allen erdenklichen Formen, allerdings gibt es auch einige, die uns Hexen sehr ähnlich sehen.
     
    Feuer, Rauch, schwarze und finstere Kreaturen waren im Hologramm zu sehen. Sie schienen auf mich zu zu kriechen und gaben krächzende Laute von sich, die mir einen Schauer über den Körper jagten. Ich hörte Krallen, die auf Holz kratzten, dazu tiefe kehlige Schreie. Schließlich begann Nebel aus dem Buch zu steigen. Er waberte über den Tisch und kroch über den Boden. Sekunden später war von diesem nichts mehr zu sehen. Ich zog erschrocken die Beine an. Es war kalt geworden. Eisigkalt… Ich sah meinen Atem in kleinen Wölkchen vor mir. Meine Augen suchten ängstlich das Zimmer ab. Ich fühlte mich nicht mehr sicher, war beinahe panisch. Plötzlich sah ich eine schwarze Hand aus dem Nebel ragen. Ich schrie auf, doch da war sie schon wieder im trüben Grau versunken. Stattdessen hörte ich Krallen scharren; dazu gefährliches Knurren. Dieses Ding bewegte sich auf mich zu! Erstarrt vor Angst blickte ich in den Nebel. Schwarze knochige Wirbel streckten sich kurz daraus hervor. Ich musste etwas tun! Es war gleich bei mir! Ich packte das Buch und schlug es zu, doch nichts geschah. Weder der Nebel noch die Geräusche verklangen. Das konnte nicht wahr sein! Mein Herz hämmerte in Todesqualen gegen die Brust. Ich wusste nicht woher es kam, aber mein Bauchgefühl befahl mir weiterzulesen. Mit zitternden Händen nahm ich das Buch zu mir, schlug es auf und zwang mich unter Höllenqualen weiterzulesen:
     
    Die Dämonen werden von einem Kaiser mit Namen Velmont regiert. Er ist ein grausames Geschöpf und hat tausende Hexen und Hexer getötet. Sein Anliegen ist es Necare zu unterwerfen; uns alle auszurotten und über unsere Welt zu herrschen.
     
    Seit vielen tausend Jahren wird eine alte Prophezeiung überliefert. Sie besagt, dass das Ende aller Welten naht.
     
    Noch immer waberte der Nebel um mich herum und auch der Dämon schien weiterhin da zu sein. Er näherte sich mir allerdings nicht weiter. Dennoch konnte ich vor Angst kaum einen klaren Gedanken fassen.
    Beinahe hätte ich aufgeschrien, als ich eine Stimme hörte. Sie war kalt und nicht von dieser Welt. Beinahe so, als hätte sie seit tausenden Jahren nicht mehr gesprochen. Sie klang verzerrt, als dringe sie aus einer anderen Dimension zu mir und wisperte:
    „Die Legende!“
    „Das Ende nahhhht!“
    „Er wird kommen!“
    „Der

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