Verlockung
Bersten voll. Alles drängte sich um die Spieler, die sich am anderen Ende des Zimmers befanden. Es lief laute Musik, einige bewegten sich dazu, andere aßen von den Snacks, die auf den Tischen standen oder tranken Softdrinks.
„Na, dann mal los“, erklärte Shadow.
Wir wühlten und quetschten uns durch die Masse. Eigentlich hatten wir vorgehabt in Richtung der Tische zu kommen, um uns was zu trinken zu holen, doch es dauerte nicht lange und wir hatten uns aus den Augen verloren. Als ich dort ankam, war von meinen Freundinnen nichts mehr zu sehen. Ich nahm mir erst einmal ein Getränk und versuchte danach zu entscheiden, was ich nun tun sollte. Dabei fiel mein Blick auf die Mannschaft. Sie waren nicht mehr allzu weit weg, doch ein Durchkommen war dennoch unmöglich, dazu umringten sie viel zu viele Fans. Besonders Sky schien den Rummel zu genießen: „Ich sah nur eine Chance und die nutzte ich. Ich beschwor den Veparis und stellte ihn ihr in den Weg.“ Dabei unterstrich er mit ausladenden Gesten seinen Bericht. „Ich ließ den Geist ausholen und wumm der Schlag hat gesessen.“
„Ja, das war wirklich toll“, unterbrach ihn eine Stimme. Stella. Sie stand mit ihren affektierten Freundinnen direkt bei Night. Sie war aufgetakelt wie eine Modepuppe; viel zu viel Make-up und noch mehr nackte Haut. Ihre Stimme war angenehm süß, dennoch konnte man deutlich heraushören, dass ihr Skys Erzählungen herzlich egal waren. Night saß gelassen auf einem der Tische, hielt einen Becher in der Hand und hörte seinem Freund zu. Die Ärmel seines schwarzen Hemdes hatte er bis zu den Ellbogen hochgezogen, so dass man seine starken muskulösen Unterarme sehen konnte. Das Hemd schmiegte sich zudem äußerst verführerisch an den perfekten Körper darunter. Ich konnte den Blick kaum von ihm wenden. Versetzte bereits dieser Anblick mich in Wallung, so gab mir sein wundervolles Gesicht den Rest. Ein Gesicht der Vollkommenheit, so überirdisch schön, wie es eigentlich niemanden vergönnt sein durfte. Mein Herz raste bei diesem Bild, das alle Gedanken aus dem Kopf weichen ließ. Allerdings genügte ein Blick zur Seite, um mich auf den kalten Boden der Realität zurückzuholen. Stella saß direkt neben ihm. Viel zu dicht. Nur Zentimeter trennten sie voneinander.
„Du bist wirklich ein toller Spieler“, fügte sie an Sky gewandt hinzu. Sogleich widmete sie sich wieder Night. „Ich hatte solche Angst um dich. Als du gestürzt bist, ist mir beinahe das Herz stehen geblieben. Ich bin so froh, dass dir nichts passiert ist.“ Dabei legte sie ihre Hand um seinen Arm, als sei es das Selbstverständlichste der Welt. Mit großen Augen blickte sie ihn an. „Du hast uns allen einen solchen Schrecken eingejagt.“
Ob beabsichtigt oder nicht, sein Blick war unwiderstehlich. Sofort begann auch mein Puls schneller zu werden.
„Tut mir leid, dass du dir wegen mir Sorgen gemacht hast.“ Seine Stimme war wie flüssiger Hönig; samtweich und unwiderstehlich. Ich konnte mir gut vorstellen, um wie viel überwältigender sein Blick dabei sein musste. Stella schien für einen Moment vergessen zu haben, wie man atmet; sie starrte ihn lediglich unentwegt an. Man konnte förmlich sehen, in welch Aufruhr sie seine Nähe versetzte. Es knisterte in der Luft; alles war erfüllt von dieser Spannung zwischen den beiden. Es war kaum noch auszuhalten…
„Ich denke eben immer nur an dich“, wisperte sie fast heißer zurück.
Ich hatte genug gesehen. Ich wandte mich ab und zwängte mich durch die Masse. Nichts wie weg! Mit anzusehen, wie die beiden sich näher und näher kamen... Das war unerträglich. Ohne darauf zu achten wohin ich ging, eilte ich aus dem Raum und prallte prompt wo gegen. Erschrocken blickte ich auf und sah in Dukes Gesicht.
„Was machst du denn hier?“
Zu einer Antwort kam ich erst gar nicht.
„Alles ok?“ Seine Stimme klang besorgt. Klar, ich war ja auch stinksauer und enttäuscht.
„Ja. Ja, alles bestens.“ Ich klang dabei jedoch alles andere als überzeugend.
„Warst du auf der Feier?“
Die Frage beantwortete er sich wohl selbst, denn er fuhr ohne abzuwarten fort: „Hatten es wieder irgendwelche Mädchen auf dich abgesehen? Haben sie dir was getan?“
Auch wenn ich ihn suspekt fand, dass er sich in diesem Moment um mich sorgte, tat mir irgendwie gut.
„Nein, es war nur... Ach, ich weiß auch nicht. Es war einfach kein guter Tag.“
„Kann ich irgendwas für dich tun?“
Nun musste ich sogar lächeln. „Es geht
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