Verlockung
einzunehmen.“
Ich schrieb tapfer alle Informationen mit und das obwohl mir die Langeweile zu schaffen machte. Hinzu kam, dass seine Stimme unglaublich monoton war. Man wurde gerade zu eingelullt, so dass es immer schwerer fiel wach zu bleiben. Thunder hatte es längst aufgeben mitzuschreiben. Sie starrte mit leerem Blick ins Nichts. Es schien, als würde sie mit offenen Augen schlafen. Selbst Céleste musste hin und wieder gähnen.
Nach der Stunde waren wir erst einmal alle erleichtert es überstanden zu haben. Als nächstes hatten wir Trankkunde, worauf ich mich eigentlich freute. Wir gingen gerade einen der Flure entlang, als wir Stella, Cat und Ice sahen. Die drei standen bei Night und seinen Freunden. Wieder einmal schäkerte sie so unverblümt mit ihm, dass es kaum zu ertragen war. Sie überreichte den Jungs jeweils einen Briefumschlag und grinste breit.
„Oh, stimmt ja“, murmelte Thunder und wandte sich grinsend an mich. „Du hast am selben Tag Geburtstag wie Stella. Ist das nicht toll?!“
„Sieht so aus, als würde sie auch dieses Jahr verdammt groß feiern“, stellte Shadow fest.
Als Night mit seinen Freunden gegangen war, verteilte sie weitere Einladungskarten. Wir wollten gerade weitergehen, als wir von ihr aufgehalten wurden.
„Hier, für euch. Ich weiß nicht, ob ihr es schon gehört habt, aber ich habe heute Geburtstag. Am Freitagabend feiere ich und möchte euch gerne dazu einladen.“
Wir sahen uns erstaunt an. Das konnte doch nur ein Scherz sein.
„Die Feier findet in der Aula statt. Es ist für alles gesorgt und ein „Nein“ akzeptiere ich nicht. Also bis Freitag!“ Sie wandte sich mit einem seltsamen Lächeln ab.
„Das kann sie sich aber ganz schnell aus dem Kopf schlagen“, erklärte Thunder und zerknüllte ihre Einladung.
„Hey“, schrie Céleste und nahm ihr das Papier aus der Hand. „Das kannst du doch nicht einfach machen. Wir werden dahin gehen. Immerhin hat sie uns eingeladen, es wäre unhöflich nicht zu kommen.“
„Spinnst du?! Wir reden hier von Stella. Die hat noch nie etwas Nettes getan. Irgendwas hat sie vor und ich habe keine Lust herauszufinden, was es ist.“
„Was meinst du dazu, Shadow?“, fragte Céleste, als sie merkte, dass sie bei Thunder nicht weiterkam.
„Ich denke auch, dass sie etwas vorhat. Allerdings heißt es ja „Wundere dich nicht, dass es deinem Feind gelingt dich zu vergiften, da du ihn aus den Augen gelassen hast.“ Ich bin also dafür hinzugehen und sie verflucht gut im Auge zu behalten. Außerdem gibt es Essen und Trinken umsonst, dafür bin ich immer zu haben.“
„Oh Mann, du nicht auch“, seufzte Thunder. Hilfesuchend wandte sie sich an mich: „Was sagst du?“
Ich war hin und hergerissen. Ich war mir sicher, dass Stella uns nicht aus purer Freundlichkeit eingeladen hatte. Sie würde an ihrem Geburtstag aber bestimmt anderes zu tun haben, als sich wiedermal abscheulich aufzuführen. Zudem würde Night wahrscheinlich auch dort sein und da sich zwischen den beiden weiterhin nichts ergeben hatte, wollte ich ihn nicht so schnell aufgeben.
„Ich bin auch dafür.“
Thunder war wohl oder übel überstimmt. Sie seufzte und rollte mit den Augen. „Das kann ja was werden.“
Am Freitagabend standen wir vor der Aula. Die Türen waren allesamt geöffnet und von drinnen konnte man bereits Musik und Stimmen hören. Wir hatten alle beschlossen uns nicht großartig herauszuputzen. Diese Entscheidung war noch recht schnell von statten gegangen. Die Frage nach einem Geschenk hatte jedoch zu einer hitzigen Diskussion geführt. Shadow war der Meinung gewesen, man müsse Stella nichts schenken, da sie ohnehin keine Notiz von so etwas nahm. Thunder dagegen wollte ihr unbedingt etwas mitbringen, das sie vorher mit sehr starkem Abführmittel versetzen wollte. Céleste war der Überzeugung ohne Geschenk aufzutauchen sei unhöflich und erst recht, wenn es irgendwelche unangenehmen Nebenwirkungen mit sich brachte. Ich hatte mich Shadows Meinung angeschlossen, doch Céleste war es gewesen, die sich am Ende durchgesetzt und ein Buch, sowie eine Schachtel Pralinen besorgt hatte. Als ich nun den überladenen Tisch, mit den enorm großen Päckchen sah, war ich mir nur umso sicherer, dass wir ihr nichts hätten mitbringen sollen.
„Ich sagte doch, wir sollten dieser verfluchten Göre nichts schenken“, wisperte Shadow uns zu, als wir unsere kleinen Gaben auf den Tisch stellten.
Thunder machte sich ganz unbekümmert daran die Geschenke
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