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Verlockung

Verlockung

Titel: Verlockung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juliane Maibach
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grazil zur Musik bewegten. Ich selbst konnte überhaupt nicht tanzen. Ich liebte zwar Musik, bewegte mich aber einfach nicht gut und hatte auch keinerlei Rhythmusgefühl.
    Plötzlich fiel mein Blick auf ein weiteres Paar. Es sah atemberaubend aus. Es tanzte so wunderschön und anmutig, wie ich es sonst nur in Filmen gesehen hatte. Sie schienen in vollkommener Perfektion über die Tanzfläche zu schweben, als wäre es das Einfachste der Welt. Dabei wirkten sie weder steif noch künstlich, sie waren einfach nur wundervoll. Als ich den Mann erkannte, setzte mein Herz kurz aus. Night. Ich hätte mir denken können, dass er ein guter Tänzer war. Nicht nur mir waren die beiden offenbar ins Auge gefallen; viele andere betrachteten sie ebenfalls, sei es mit neidischen, sehnsuchtsvollen oder eifersüchtigen Blicken. Es sah so leicht und vollkommen aus, wie sie zusammen durch den Saal schwebten. Sie hatten nur Augen füreinander; es schien als hätten sie die Welt um sich herum vergessen. Wie gern wäre ich an Lilys Stelle gewesen.
    Plötzlich tauchte ein Glas vor meinem Gesicht auf. Duke streckte es mir mit bitterer Miene entgegen. Ich nahm es dankend an und nippte kurz. Eigentlich hatte ich keinen Durst, aber so musste ich wenigstens nicht mit ihm reden.
    „Möchtest du jetzt vielleicht tanzen?“, fragte er, als ein neues Lied einsetzte. Zum Glück entkam ich einer Antwort, denn plötzlich stand einer von seinen Freunden bei ihm. Snake, wenn ich mich richtig erinnerte.
    „Kommst du mal kurz?“
    Er nickte. „Ich bin gleich wieder da.“
    Er wartete auf keine Reaktion von mir und verschwand mit seinem Freund in Richtung Ausgang. Eine Last fiel von mir; endlich konnte ich befreit durchatmen. Ich bahnte mir den Weg zum Buffet, um das Glas nochmals vollzuschenken, so würde ich einem Gespräch mit ihm ein paar weitere Minuten ausweichen können.
    „Du scheinst dich nicht besonders zu amüsieren“, sagte eine Stimme dicht hinter mir. Sofort begann ich vor Aufregung zu zittern. Ich wusste, ohne das Gesicht zu sehen, wer bei mir war. Ich wandte mich um, blickte Night an und zögerte mit einer Antwort. Ich fühlte mich schuldig. Er musste mich für eine Heuchlerin halten. Vor ein paar Stunden hatte ich noch so schlecht über Duke gesprochen und nun war ich mit ihm hier. Ich war mir sicher, dass er mich mit ihm gesehen hatte. In seinem Blick lag allerdings nichts, was auf Missmut oder Wut hindeutete. Er wirkte offen, freundlich und lächelte sanft.
    „Es ist nicht so, wie es aussieht“, murmelte ich und sah betreten zu Boden.
    Er lachte. „Das will ich hoffen, es sieht nämlich so aus, als wärst du hier auf deiner eigenen Hinrichtung.“
    Nun musste auch ich lächeln. Ich wagte es ihm in die unglaublichen Augen zu sehen und fühlte mich sofort besser. Als genüge ein Blick von ihm, um all die dunkeln Wolken zu vertreiben.
    „Na ja, vielleicht ist es dann doch so wie es aussieht“, erwiderte ich.
    Er nickte wissend. Ich musste kein weiteres Wort sagen, das wurde mir nun klar. Seine Augen verrieten mir, dass er alles verstanden hatte, auch ohne, dass ich es aussprechen hatte müssen.
    „Solange der Herr dich hier alleine lässt“, begann er „Wie wär´s, wenn wir uns ein wenig die Zeit vertreiben?“ Er schenkte mir dabei ein so verführerisches Lächeln, dass mir die Beine weich wurden.
    „Hat Lily nichts dagegen, wenn du nicht bei ihr bist?“ Die Worte waren mir einfach so herausgerutscht…
    Mit einem Augenaufschlag, der mir den Atem raubte antwortete er: „Wir sind nur gute Freunde. Eigentlich ist es fast so etwas wie ein Teamtreffen.“ Er schmunzelte und zwinkerte mir verschwörerisch zu. „Ich verrate dir ein Geheimnis. Lily hat zudem einen festen Freund, allerdings geht er auf eine andere Schule.“
    Nun musste ich verlegen lächeln.
    „Und Lust zu tanzen?“, fragte er.
    Erschrocken blickte ich ihn an und schüttelte entsetzt den Kopf. „Ich... ich kann nicht tanzen. Wirklich nicht. Das ist das pure Desaster, glaub mir.“
    „Hmm, das bekommen wir schon hin“, sagte er, ohne auf mein Entsetzen einzugehen. Er nahm mich einfach an der Hand und zog mich mit sich. Mir wurde übel vor Angst. Ich würde ihm nur auf den Füßen herum trampeln und wahrscheinlich noch über meine eigenen stolpern. Doch bevor ich einen Weg fand, mich aus der Situation zu retten, befand ich mich auch schon auf der Tanzfläche. Night legte meine Hand auf seine Schulter, die seine bettete er auf meiner Hüfte und nahm schließlich

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