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Verlockung

Verlockung

Titel: Verlockung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juliane Maibach
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meine andere Hand. Mein Herz schlug mir bis zum Hals, doch als mein Blick sich in seinen Augen verfing, schien es plötzlich still zu stehen. Er begann sich mit mir im Takt der Musik zu bewegen. Ich konnte es nicht fassen, aber meine Füße fanden wie von selbst die richtigen Schritte. Ich hatte befürchtet, dass ich unfähig in der Gegend herum torkeln würde, doch ich schwebte mit ihm durch den Saal, als hätte ich nie etwas anderes getan. Die ganze Zeit hingen meine Augen an den seinen und ich versank in deren unglaublichen Blau. Ich war gefangen von seinem Blick und zugleich fühlte ich mich so frei wie nie zuvor in meinem Leben. Sein Duft umfing mich und vernebelte mir die Sinne, die ohnehin verrücktspielten. Ich spürte und sah nichts mehr außer ihm; es war wie in einem Traum. Nur viel schöner; nie hätte ich mir das vorstellen können. Ich spürte seine Hände auf meiner Haut brennen, als stünde sie in Flammen. Jede kleine Bewegung seiner Finger war eine Liebkosung. Alles in mir loderte und verzehrte sich vor Verlangen. Ich glaubte den Verstand verlieren zu müssen. Meine Atmung ging immer schneller, während mir das Blut in den Adern rauschte, sich alles um mich drehte und ich mich in ihm verlor. Plötzlich tauchte eine Gestalt hinter ihm auf. Als sich eine Hand auf seine Schulter legte, wandte er sich um. Erschrocken sah ich in das finstere Gesicht von Duke. Er schien vor Wut überzukochen.
    „Ich glaube du tanzt gerade mit meiner Begleitung“, knurrte er kalt.
    Night ließ sich davon nicht beeindrucken. Mit einem charmanten Lächeln erwiderte er nur: „Wer schöne Damen einfach sich selbst überlässt, muss sich nicht wundern, wenn sich jemand anderes ihnen annimmt.“
    „Ich bin ja nun wieder da und werde das gerne selbst übernehmen.“
    Er griff grob nach meiner Hand. Noch einmal fing ich Nights Blick auf, dann wurde ich auch schon weggezerrt. Ich seufzte und versuchte meine Wehmut zu verbergen. Ich würde den Abend schon irgendwie überstehen. Blieb nur zu hoffen, dass Duke sich an sein Versprechen halten würde.
    Er zerrte mich immer weiter, bis ans andere Ende der Tanzfläche. Dort legte er grob seine Hand auf meine Hüfte, zerrte meine Hand in die seine und begann sich zur Musik zu bewegen.
    „Du willst tanzen, dann tanzen wir“, fauchte er.
    Es war grauenhaft, wie er mit mir durch die Gegend stolperte. Dieses Mal kam meine Unfähigkeit zum Tanzen klar zum Vorschein. Ich trat ihm ständig auf die Füße, fiel sogar über meine eigenen und fand mich einfach nicht in die Melodie ein. Duke versuchte mich krampfhaft zu führen, doch seine Schritte sagten mir nicht wohin ich die Füße zu setzen hatte. Auch seine Bewegungen waren für mich so verwirrend, wie es im Grunde das ganze Tanzen war. Wie schön war es mit Night gewesen. Bei ihm hatten sich meine Beine, wie von selbst bewegt, ohne dass ich dabei hätte überlegen müssen. Es war unglaublich schön gewesen und hatte Spaß gemacht. Das hier war die reinste Folter. Dennoch wollte er offenbar nicht aufgeben. Er zerrte mich stoisch weiter und kam offenbar noch immer nicht darüber hinweg, dass ich mit Night getanzt hatte, kaum, dass er mich aus den Augen gelassen hatte.
    „Du solltest auf mich warten“, zischte er ungehalten.
    „Muss ich etwa alles tun, was du mir aufträgst?!“, gab ich nicht weniger barsch zurück.
    Er spannte sich merklich an. Es war offensichtlich, dass er an sich halten musste. Plötzlich atmete er tief durch. Seine Stimme nahm einen wesentlich sanfteren Ton an, als er fortfuhr: „Nein, du musst nicht tun, was ich dir sage. Ich hatte einfach nur gehofft den Abend mit dir verbringen zu können. Alles, was ich von dir wollte, war eine Chance. Ich verstehe einfach nicht, warum es dich ständig zu ihm zieht. Kannst du denn nicht sehen, dass er deine Gefühle niemals erwidern wird?!“
    Ich starrte ihn sprachlos an. Ja, ich wusste, dass es aussichtslos war sich Hoffnungen zu machen. Doch aus seinem Mund klang es so abfällig, als sei ich das dümmste Wesen auf der Welt, das das Offensichtliche nicht erkennen will. Duke bemerkte seinen Fehler offenbar nicht. Er fuhr unbeirrt fort, hielt meine Sprachlosigkeit für Erkenntnis, vielleicht sogar für Zustimmung.
    „Versuch es. Du wirst ihn ganz schnell vergessen, glaub mir. Ich werde dich glücklich machen.“
    Plötzlich packte er mich fester und drückte mich an sich. Ich schrak zusammen, doch alles geschah so schnell. Ich sah nur noch sein Gesicht auf mich zukommen, dann

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