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Verlogene Schoenheit - Vom falschen Glanz und eitlen Wahn

Titel: Verlogene Schoenheit - Vom falschen Glanz und eitlen Wahn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Mang
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fand auch Jessica Simpson, Jahrgang 1980, eine begnadete amerikanische Popsängerin und Schauspielerin, jedenfalls, was das Aussehen anbelangt. Sie hatte plötzlich dickere Lippen, was weiß Gott nicht besonders attraktiv war. Dem Branchendienst »femalefirst« vertraute sie an, dass sie sich durch die Konkurrenz unter Druck gefühlt habe, ihr jugendliches Aussehen zu bewahren. Sie ließ sich die Lippen mit einem Eiweißpräparat aufspritzen – mit gerade mal 26. Sie setzte die Behandlung ab und freute sich später wie ein Kind, dass ihr Mund allmählich wieder normale Formen annahm. Mittlerweile gehört ihr Gesicht wieder ihr selbst.
    »Die sehen heute doch alle gleich aus«, lästert Altstar Jane Fonda, Jahrgang 1937, über das junge Hollywood. Über Jahrzehnte war sie eine der Vorzeigefrauen der Branche, nicht nur durch Filme, sondern auch in der Vorreiterrolle als frühe Fitness- und Aerobic-Queen. Jane Fonda hat immer viel für ihren Körper getan. Kosmetik, viel Sport – auch eine Schönheits-OP. Heute hat sie den Mut und die Souveränität, über diesen Eingriff zu sprechen: Ihre Brust-Implantate – und wir reden hier nicht von Pamela Andersons prallen Dimensionen – seien »eine Jugendsünde«. Die haben wir glatt übersehen …

Nach Michelles Brust-OP wucherten die Narben
    Die deutsche Schlagersängerin Michelle, geboren 1972, hat trotz ihrer Jugend ein bewegtes Leben hinter sich, voller beruflicher Triumphe, aber auch persönlicher Niederlagen und Krankheit. Die zierliche Künstlerin ließ sich nach ihrer zweiten Schwangerschaft den Busen straffen, wie sie der »Bild«-Zeitung erzählte. Sie habe sich gedacht: »Warum soll ich den nicht wieder in Form bringen?
Heute weiß ich, dass ich mir das besser zweimal überlegt hätte.« Es waren insgesamt fünf OPs notwendig, weil Michelle unter einer seltenen Narbenfehlbildung leidet. Das Fleisch heilt immer weiter, das bedeutet die Narben wuchern. Sie mussten schon mehrmals wieder herausgeschnitten und Haut neu genäht und zusätzlich mit Kortison behandelt werden. Genützt habe es aber nichts.
    Und dann haben wir noch eine Frau, die wie mit dem Dampfhammer die Schönheiligkeit geißelt. Einst erschienen von ihr Nacktfotos im (längst eingestellten) Zeitgeist-Magazin »Tempo« aus Hamburg. Sie zeigten die dänische Walküre Brigitte Nielsen, Jahrgang 1963, kurz nach ihrer Ehe mit Hollywoodstar Sylvester Stallone wie ein dreidimensionales Poster, aus dem die gewaltigen Formen der Blondine den Lesern regelrecht entgegensprangen. Die Überschrift: »Schön wie der Chirurg sie schuf.« Brigitte Nielsen, die mit ihrem Ex den damaligen US-Präsidenten Ronald Reagan und seine Gattin Nancy im Weißen Haus besuchen durfte, hat mittlerweile viel hinter sich gebracht. Über zwanzig Filme, ein paar Musikalben und Singles, vier Ehemänner und eine Entzugsshow im US-Fernsehen, bei der sie ihre jahrelange Alkohol- und Drogenabhängigkeit coram publico loswerden wollte. Vielleicht hat deshalb ihre ehemalige Schwiegermama, die Mutter von Sylvester Stallone, im Fernsehen gesagt, dass Frau Nielsen kein Facelifting sondern ein Hirnlifting brauche …
    Im Frühjahr 2008 beschloss Brigitte, ein gewaltiges öffentliches Zeichen gegen den verlogenen Schönheitswahn in Hollywood zu setzten: »Diese Heimlichtuerei nervt. Man sieht doch, dass die Stars nicht natürlich altern. Es ist nicht in Ordnung, dass die Fans, die normalen Frauen angelogen werden.« Also unterzog sich Brigitte Nielsen in der RTL-Doku-Soap »Aus Alt mach Neu« vor laufender Kamera diversen schönheitschirurgischen Eingriffen, »einer Grundrenovierung«, wie sie es nannte. Facelift, Augenlift, neue Zähne, Bruststraffung, vier Kilo Fett absaugen an Bauch, Schenkeln, Taille, Hüfte und Knien, Fettunterspritzung im Gesicht mit Eigenfett. Sie sagte: »Es ist wirklich, als würde eine Horde Handwerker ein altes Haus in Schuss bringen.« Haben wir bei diesem Gemetzel die Zeichen unserer Zeit gesehen?

    Ich gratuliere Brigitte Nielsen zu ihrer Offenheit und wünsche ihr von ganzem Herzen, dass ihr Chirurg eines schönen Tages doch noch die Reset-Taste findet …

Dr. Fredric Brandt – Der Arzt der Zombies
    Die englische Sonntagszeitung »The Observer« überschrieb einen Artikel, der von Fredric Brandt, dem berühmtesten Schönheitsarzt der USA, handelte, mit einer ungewöhnlich gehässigen Headline: »Würden Sie von diesem Mann ein Gesicht kaufen?« Die Überschrift begleitete ein Foto, das einen alterslosen Mann

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