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Verlorene Seelen - Carola Pütz erster Fall (Der neue Roman vom Autor der Oliver-Hell-Reihe)

Verlorene Seelen - Carola Pütz erster Fall (Der neue Roman vom Autor der Oliver-Hell-Reihe)

Titel: Verlorene Seelen - Carola Pütz erster Fall (Der neue Roman vom Autor der Oliver-Hell-Reihe) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Wagner
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nur von ihr wissen, ob sie den Mann auf dem Speicher kennt?“
    „Ja, das würde uns schon reichen, um ein wenig Licht in dieses Dunkel zu bringen.“
    Die Kommissarin hatte recht. Sie würde alles tun, um die Geschwister von der Straße zu holen. Selbst wenn es bedeuten würde, der Mutter zuzusetzen und sie zu einer Aussage zu bringen. Unter Auflagen würde sie ihre Kinder behalten können, dazu gehörte unter anderem Kooperation.
         *
     
    Bad Elster
    Die Schmetterlinge im Bauch von Carola Pütz flatterten heftiger als je zuvor. Als Winterhalter sie zum Abschied küsste, tat ihr Herz zudem einen heftigen, glücklichen Satz. Nichts Bedrohliches. Eher genau das Gegenteil.
    Er half ihr, die beiden Trollys in den Zug zu bugsieren, während Marie nicht wusste, was das für ein Ding war, in das sie nun einsteigen sollte. Sie klemmte den Schwanz zwischen die Beine und bockte. Die Leine spannte sich und der Hund fing an, zu winseln.
    Winterhalter schnappte sich Marie, trug sie in den Zug und musste sich beeilen, wieder herauszukommen, bevor die Türen sich schlossen.
    „Wir sehen uns in Basel“, rief er und sprang kurz nach dem Zischen der Automatiktüren aus dem Zug. Sofort schlossen sich die Türen und der Zug ruckte an. Pütz legte ihre Hand auf die Scheibe und sah Winterhalter und den kleinen Bahnhof schnell verschwinden.
    Sie blickte in ihr Gesicht, das sich im Glas der Scheibe des Zugfensters spiegelte. So glücklich hast du schon lange nicht mehr ausgesehen.
    Du siehst jünger aus.
    In all den turbulenten Stunden, die sie gemeinsam erlebt hatten, gab es nur ein paar Moment e, in denen sie sich einander widmen konnten. Diese kurzen Augenblicke mit Reto hatten aber ausgereicht, um aus ihr einen nachhaltig glücklichen Menschen zu machen. Sie schaute auf den Sitz neben sich, wo Marie auf einem Handtuch zusammengeringelt lag und schmatzte.
    In Frankfurt würde sie einen Termin bei einem Tierarzt machen , um ihre Gesundheit durchchecken zu lassen. Sie musste geimpft werden und gechipt. Außerdem gab es da noch ein anderes Problem. Es gab viele europäische Staaten, die keine Kampfhunde in ihr Land einreisen ließen. Selbst Welpen waren nicht erwünscht. Ob die Schweiz dazu zählte, wusste sie nicht.
    Was war schon ein Kampfhundwelpe gegen all den men schlichen Morast und Müll, den du hier erlebt hast?
    Vielleicht konnte ihr der Tierarzt auch in diesem Fall helfen. Pütz rückte sich auf dem Sitz der Regionalbahn zurecht und holte sich das schöne Gesicht Winterhalters zurück. Mit einem inneren Lächeln schloss sie die Augen und ermahnte sich noch, nicht einzuschlafen. Sie musste umsteigen. Ihre Hand legte sich auf den schlafenden Hund und streichelte ihn. Dann schlief sie ein.
         *
    Basel, Schweiz
    Carola Pütz zog sich die Kapuze über den Kopf und hielt sie zusätzlich noch mit ihrer linken Hand zusammen. Sie drückte sich gegen das Geländer, was den Balkon von Reto Winterhalters Balkon umgrenzte. Die Wohnung lag im vierten Stock eines alten Gebäudes. Der Balkon wurde von Stuck-Engelchen gehalten. Über ihr thronten irgendwelche Fantasietiere als Wasserspeier.
    Er hatte ihr verschwiegen, wie wunderbar die Aussicht von diesem kleinen Balkon aus war.
    Sie stemmte ihre Hände in die Hüfte und betrachtete ihn aus Augenschlitzen.
    „Du hättest mir schon sagen können, was das hier für eine tolle Wohnung ist“, sagte sie gespielt beleidigt.
    „Man muss ja auch noch ein paar Geheimnisse behalten“, meinte er und reichte ihr ein Glas Wein, „Frohe Weihnachten, Carola, schön, dass Du hier bist.“
    Pütz nahm das Glas in ihre Hand und streckte ihm ihren Arm entgegen. In diesem Moment riss die Wolkendecke auf. Die Sonne schien auf den Balkon. So sehr, dass Pütz blinzeln musste. Sie prosteten sich zu.
    „Frohe Weihnachten, Reto. Vielen Dank, dass ich hier sein darf“, sagte sie und trat an ihn heran.
    Sie küssten sich. Pütz meinte, die Wärme der Sonne auf ihrer Haut, zu spüren, trotz der Kälte. Oder war es etwas anderes?
    „Hey, das Vergnügen ist ganz auf meiner Seite.“
    „Diesmal hat es auch viel besser geklappt, als auf der Fahrt nach Frankfurt letztens“, seufzte Pütz.
    Die Fahrt von Bad Elster bis nach Frankfurt hatte sich als wahre Odyssee herausgestellt. Nachdem sie d iesen Anschlusszug verpasst hatte, musste sie sehr lange warten, bis der nächste Zug fuhr. Dadurch verpasste sie auch den ICE nach Frankfurt.
    Es war schließlich schon weit nach Mitternacht, als sie endlich ihre

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