Verlorene Träume (Windham-Reihe, Band 3) (German Edition)
und eine Träne rann über ihre Wange.
Die Bettvorhänge wurden beiseite gezogen, und da war er.
„Rose, Liebes! Du …“
Er wagte es nicht, sie zu berühren, seine Stimme brach, denn er hatte gedacht, sie verloren zu haben. Sie lebte, und sie war sein! Nie wieder würde er sie aus den Augen lassen – das hatte er von Donovan gelernt. Halte das Glück, wenn du es findest. Vorsichtig strich er ihr über die Stirn und versuchte zu ergründen, was sie dachte.
„Mein Kopf schmerzt“, stöhnte Rose, lächelte aber dabei.
„Zum Glück hast du einen Dickschädel“, scherzte Alex, der vergeblich versuchte, den Kloß in seinem Hals hinunterzuschlucken.
„Etwas hat mich am Kopf getroffen, und … plötzlich erinnere ich mich an alles. Ich weiß nun wieder, wer ich bin.“
Ein Tumult brach los, als nun auch der König mit Lord Weston im Schlepptau das Gemach stürmte.
„Wie könnt Ihr es wagen davonzulaufen, während ich mit Euch spreche, Hatfield?“, donnerte der König, wurde aber von Dorians überraschtem Ruf übertönt.
„Rose!“, rief er. „Rose? Bist du es wirklich, Kind?“
Sichtbar verwirrt, aber erleichtert eilte er zu Rose ans Bett, drängte Alex beiseite und riss seine Tochter in seine Arme.
„Rose, mein Herz, wie … was tust du hier?“
Tränen der Erleichterung rannen ihm übers Gesicht, und glückliches Weinen schüttelte seine Schultern.
„Vater … du erdrückst mich“, stöhnte Rose, schmiegte sich aber an seine Brust.
Vollkommen perplex stand Alex neben dem nicht minder irritierten Monarchen.
„Was ist hier los? Hatfield, was hat Westons Tochter hier zu suchen? Erklärt mir dies.“
„Ich wünschte, das könnte ich, Majestät. Vielleicht kann Rose die Sache aufklären?“
Die war noch immer in inniger Umarmung mit ihrem Vater versunken, als der König sich vernehmlich räusperte.
„Weston – wie es scheint, hat der Bluthund seinen Auftrag erfüllt, ehe er ihn offiziell antrat – das nenne ich wahre Zuverlässigkeit!“
Donovan sah auf seine Tochter hinab, und seine Erleichterung wich dem Ärger, den er über ihr Verschwinden verspürt hatte.
„Wie kommst du hierher, Rose? Wie konntest du mir so einen Schreck einjagen?“
„Vater, ich …“ Rose blickte zwischen den neugierigen Augen der Männer hin und her. „… ich bin von Deans Pferd gestürzt und konnte mich an nichts mehr erinnern. Alex … äh, Lord Hatfield hat mich gerettet.“ Sie lächelte Alex an, und ihr Vater kniete sich daraufhin zu Alex’ Füßen.
„Wie kann ich Euch danken? Ich stehe tief in Eurer Schuld!“
Alex wünschte, der Boden möge sich auftun und ihn verschlucken. Er hatte die reiche Erbin eines Earls wie eine einfache Magd behandelt – ganz abgesehen davon, dass er sie entehrt hatte!
„Wirklich, Ihr habt keinen Grund, mir zu danken“, versuchte er, Lord Weston zu versichern.
Der König verschränkte zufrieden die Hände vor seiner Brust.
„Was für eine glückliche Fügung! Ein besseres Ende dieser Geschichte könnte es kaum geben. Weston, mein lieber Freund, Eure Tochter ist gerettet. Lord Hatfield hat bewiesen, dass er für ihre Sicherheit sorgen kann, und es gäbe keinen besseren Mann für ein Mädchen mit ihrem Temperament“, erklärte er sehr zufrieden. Er wandte sich an Alex. „Und Ihr hört mit dem Unsinn auf. Ich verbiete diese absurde Idee, dass Ihr Euch eine Magd zur Frau nehmt.“
Dorian wollte Einspruch erheben. Er musste zwar zugeben, dass Rose dringend Führung brauchte, aber er liebte sie zu sehr, als sie ungefragt an einen Mann zu verheiraten, den alle Welt den Bluthund nannte. Ehe er jedoch etwas sagen konnte, hielt Rose ihn zurück.
„Hilf mir auf, Vater“, verlangte sie und stemmte sich trotz ihrer Schmerzen aus den Kissen. Sie nickte dem König nur kurz zum Gruß zu, wobei sie damit sämtliche Regeln der höfischen Etikette beleidigte, und wandte sich an Alex. Sie fasste Halt suchend nach seiner Hand und fühlte sich sogleich sicher, als er sie berührte.
Es gab nur sie und ihn. Nichts anderes hatte Bedeutung.
„Mylord, stimmt es, dass Ihr eine einfache Magd heiraten wollt?“, fragte sie, und ihre Stimme zitterte.
Alex lächelte. Sein Daumen liebkoste ihren Handrücken, und sein bernsteinfarbener Blick versprach – wie vom ersten Moment an – grenzenlose Sicherheit.
„Nein, Mylady. Ihr irrt. Ich hatte das Glück, eine Frau zu finden, die mir ebenbürtig ist. Ihr allein gehört mein Herz.“
„Sie muss sehr glücklich sein“, hauchte Rose,
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