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Vermächtnis der Sünder: Das Spiel der falschen Prophetin (German Edition)

Vermächtnis der Sünder: Das Spiel der falschen Prophetin (German Edition)

Titel: Vermächtnis der Sünder: Das Spiel der falschen Prophetin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Merkel
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gelangen an die Orte, die uns zugedacht. Letztendlich ist es der freie Wille zu entscheiden auf was wir hören und welchen Weg wir einschlagen. Kurios nicht wahr? Schicksal und Freier Wille sind eng miteinander verbunden. Es ist wahrlich eine schwere Herausforderung, diese Verbindung zu finden und den richtigen Weg zu wählen.
Selbst in mir kommt die Frage auf: Haben meine Freunde und ich richtig gewählt?
Celena hatte sich für Lutek entschieden. Und sie beide waren, wie wir herausgefunden hatten, zwei der Kinder des Einen. Wer die anderen waren, sollte für uns noch zur großen Überraschung werden.  

    König Belothar von Hadaiman  

Kapitel 2
     

    Deirdre schloss für einen kurzen Moment die Lider. Die Explosion ihrer kleinen Überraschung hatte sie geblendet. Neugierig, wie sich ihre Erfindung auswirkte, öffnete sie blinzelnd die Augen.
Wie erhofft lag das Drachenwesen lang gestreckt im blutdurchtränkten Schnee. Nicht weit von diesem entfernt sah sie weitere tote graue Leiber von dessen Artgenossen. Ebenfalls vergangen durch ihr außerordentlich effektives Geschenk. Ihr stolzes Lächeln verflog schlagartig, als sie die leeren menschlichen Hüllen tapferer San-Hüter daneben erblickte.
Was die Magierin weitaus mehr irritierte, waren die verbliebenen fliegenden Ungeheuer, die abgelenkt wirkten. Ihre knöchernen Schädel richteten sich zu einem Flecken, der vermutlich außerhalb des Zentrums des Ortes lag. Wie gepeinigt neigten sie in diesem Moment die Köpfe.
Einzig die drachenartigen Wesen hörten etwas, das sie dazu veranlasste sich von ihnen abzuwenden. Und dann gewahr Deirdre donnerndes Getrappel, das selbst weit entfernte Äste von Tannen zum Erzittern brachte. Celena, die Tochter der Tousards stürmte auf ihrem Rappen in ihre Richtung. Hinter ihr folgte eine Rotte von tobenden und schnaufenden Derkoys. Mit einem Blick erfasste die Magierin die Lage.
Sebyll lag weiterhin bewusstlos unter dem Baum und konnte ihr nicht beistehen. Der Hund, der zu einem riesigen weißen Schattenwolf mutierte, verstrickte sich in einem verbitterten Kampf mit zwei der Drachenwesen. Und die verbliebenen lebenden San-Hüter verstreuten sich in alle Himmelsrichtungen.
Sie durfte nicht mehr zögern. Jedes weitere Zaudern konnte tödlich verlaufen, auch wenn das Gezücht weiterhin abgelenkt schien. Sie nahm ein paar ihrer explosiven Wurfgeschosse und ließ sie in die Taschen ihres Umhangs verschwinden.
Ihre rechte Hand reckte sich dem am nächsten stehenden Derkoy entgegen. Eine feurige Säule stob dem fliegenden Ungeheuer entgegen. Es schreckte das verdorbene Tier mehr ab, als dass das Feuer seine graulederne Haut anschmorte. Es genügte jedoch, der heran preschenten Reiterin ein Signal zu geben.
Knapp unter den fauchenden Schlägen und zischenden Peitschenhieben der Drachenschwänze wegduckend, stürmte die junge Kriegerin längsseits zu Deirdre. Ihre Hand fuhr hinab. Sie packte den Arm der Zauberin und schwang sie mit aller Kraft hinter sich auf das Flammenross.
Während des hektischen Ritts machte Deirdre die Verfolger aus, die zunächst nur zu zweit, dann zu dritt und schließlich gar zu fünft ihnen hinter jagten. Mit steifen Fingern und ungelenkt aufgrund der Erschütterungen des hastigen Galopps, fischte die Magierin nach einen ihren neuartigen Explosivgeschosse.
»Das ist es«, sprach sie bestimmt.
»Was immer ihr vorhabt, handelt rasch«, bellte Celena vor ihr, worauf sich die Zauberin zu einem feinen Lächeln durchrang. Das Lächeln erstarb augenblicklich, als sie des grünlich schimmernden Schwertes ansichtig wurde. Jenem Schwert, geschmiedet aus dem Stein eines gefallenen Sterns. Ein Zaudern erfasste sie, dass wie ein Bann auf ihr lag und sie nicht mehr losließ. »Das Schwert aus Stein«, wisperte sie.
»Was?« keuchte Celena, während das Flammenpferd tiefer in den Wald hinein galoppierte.
Ungebremst in seiner Geschwindigkeit sprintete Feuerwind zwischen den mächtigen, rindenbewehrten Riesen der Pflanzenwelt hindurch. Sicher sprang das Tier über Stock und Stein, umgestürzter Bäume und Vertiefungen des Bodens.
Wie eine vielhäuptige, sündige Schlange, bestehend aus unseligen Abkömmlingen einstmals stolzer Wesen, schlängelten sich die Derkoys durch den Forst hinter das schnelle Pferd her. Sie zermalmten im Wege stehende Bäume, fegten Äste hinfort und zerrieben Steine unter ihren Klauen zu Staub.
Aus dem Bann des Schwertes befreit, warf Deirdre endlich eine ihrer neuen Zauberkugeln hinter sich und harrte

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