wirbelte er zu Cercile. Ihr Gesicht in seinen Händen presste der Jungkönig seine Lippen auf die ihren. Einen Lidschlag später erschrak er über seine überschwängliche Tat. Übelkeit kroch herauf. Er spie aus und rieb sich den Mund am Ärmel ab.
»Ihr solltet euch langsam entscheiden, welcher Frau ihr nachsteigt, Belothar«, sprach Cercile nicht minder angewidert von dem Kuss.
Es war Jeamy, welche ihn in die Gegenwart zurückholte, als ihre Hand sich auf seinen Arm legte.
Unten, im Matsch und Dreck des Turnierplatzes erhob sich langsam und vermutlich unter ächzenden Knochen die Besiegte. Sofort wurde es still und Malaine begann, in die Hände zu klatschen.
Der Ritt zurück, erfüllte Celena mit Leichtigkeit. Kaum war Feuerwind am Ausgangspunkt, glitt sie aus dem Sattel, während Wolther die Zügel des Rappen nahm. Freudig strahlte sie Lutek an. Dieser lächelte milde zurück, doch war sein Blick von etwas Unsagbarem umwölkt. Zaudernd kam der Rotfuchs einen Schritt auf Celena zu, hielt jedoch sogleich wieder inne.
»Was ist los?«
Neben der Panik zeigte sich tiefe Verunsicherung in Luteks Augen. Er starrte zu Boden. »Ich … ich muss zu ihr!«
»Was?!» Sie musste sich offensichtlich verhört haben.
Lutek schüttelte sein Haupt, dass das fuchsrote Haar flatterte. Im Aufstoben des Schnees stand er wie erstarrt. In den Augen war Leere und Trauer.
»Ich gehe … ich gehe zu Malaine. Sie ist hier und ich muss zu ihr. Es muss geklärt werden. Vielleicht ist da …« Lutek seufzte. »Vielleicht hatte sie recht mit dem Verrat.«
Nichts davon ergab für Celena einen Sinn.
»Ihre Schwester hatte das gesagt und das nur, um mich zu verunsichern«, versuchte sie zu erklären.
»Das ist völlig gleich, wer das sagte«, entgegnete Lutek gehetzt. »Möglicherweise habe ich mich geirrt.«
Die Furcht, die seit Kurzem ihr Herz umklammert hielt, verwandelte sich in Panik. »Geirrt? Ich verstehe nicht ... wir ... was ist mit ... geirrt worin?«, stammelte Celena im verzweifelten Ton.
»Darin, dass ich mich in uns geirrt habe«, sagte ihre einzig wahre Liebe.
Mit einem letzten Blick zu ihr wandte sich Lutek ab. Langsam schritt er zu Malaine hinüber, ohne sich ein letztes Mal umzudrehen und ohne ein Wort des Abschieds.
»Luk«, hauchte sie hinterher. Er hörte sie nicht. Er hatte sie in dem Augenblick verlassen, als er Malaine wiedersah. Schockiert starrte Celena ihm hinterher.
Ende
Fortsetzung folgt
Ihr glaubt, das war es? Aus den Augen, aus dem Sinn? Oh nein, die Geschichte hat das wahre Ende noch nicht erreicht. Ihr könnt weiterhin gespannt sein, sofern euch diese Erzählung gefällt und ihr wissen wollt, was sich weiter ereignet. Folgt mir zu den nächsten Zeilen.
Ich freue mich, euch in der Fortsetzung wiederzusehen, liebe Freunde.
Impressum
Texte: © Copyright by Angelika Merkel, 63743 Aschaffenburg,
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Tag der Veröffentlichung: 08.01.2014
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