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Vermächtnis der Sünder: Das Spiel der falschen Prophetin (German Edition)

Vermächtnis der Sünder: Das Spiel der falschen Prophetin (German Edition)

Titel: Vermächtnis der Sünder: Das Spiel der falschen Prophetin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Merkel
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schneien.
    »Na, das passt ja«, murmelte Belothar zu sich. Als ob das nicht ausreichte, gesellte sich anstatt Lutek unerwartet Jeamy neben ihn.
    Drohend schimmerte das silberne Doppelsymbol auf ihrem Brustpanzer, da sie sich zu dem Herrscher wandte. Es war ungewöhnlich, erschien keiner während eines Turniers in Kampfmontur, abgesehen von den Streitern auf dem Kampfplatz. Jeamy hingegen machte den unmissverständlichen Eindruck, dass sie auf dem Kriegspfad war.
    »Euer Majestät!« Ihre Stimmlage war nicht dazu angetan, den Gedanken an eine Parade zu hegen. »Ihr müsst das unterbinden.«
    »Ein Abbruch ist nicht möglich«, erklärte Lord Monearl unnötigerweise. Um jedoch nicht den Eindruck des Unflexiblen zu geben, hakte er nach. »Aus welchem Grund sollten wir dies tun.«
    »Ihr habt keine Ahnung womit ihr es tun habt, eure Lordschaft.«
    »Vielleicht solltet ihr uns darüber aufklären«, forderte Belothar die Hüterin auf. Liebend gern würde er diesem Treiben, aus gegebenen Anlass des Erscheinens einer Toten ohne Umschweife eine Ende setzten. Leider waren ihm die Hände gebunden.
    »Nicht hier«, entgegnete Jeamy, wobei sie an Belothar vorbei zu Cercile starrte. »Belothar! Ich beschwöre euch. Das da unten ist mehr als nur eine Frau.« In ihren Augen blitzte es auf und einen Herzschlag später beugte sie sich weit über Belothar hinweg zu Lorins Tochter. »Denkt nicht, dass sie oder euer Abkommen euch nützlich sein kann, ihr falsche Schlange.«
    Cercile tat ihr nicht den Gefallen, ins offene Messer zu laufen. Abgebrüht ertrug die Generalstochter die Anschuldigung, ein doppeltes Spiel zu spielen. Niemand war in der Lage es direkt auszusprechen. Es gab gegen sie keinerlei Beweise, die Cercile hätten bloßstellen können.
    Verärgert ließ sich Jeamy wieder in den Sitz fallen, unternahm jedoch einen allerletzten, verzweifelten Ansturm auf Belothars Vernunft. »Ich bitte euch!«
    »Zu spät«, seufzte Belothar. Augenblicklich revoltierte sein Magen und sein Herz rutschte ihm nach unten, als er sah das Celena ihren Helm abgezogen hatte.
    »Zum Henker«, entfuhr es Jeamy gleichermaßen. Ihre Hand fuhr unwillkürlich zu der kleinen Armbrust, welche sie stets bei sich trug. Dem Schöpfer sei Dank hielt sie sich zurück. Dafür kerbte sie den Stahl ihres Panzerhandschuhs in die eichene Armlehne.
    Ungerührt von der Anspannung auf dem Platze, bei dem selbst die sonst johlende Menge den Atem anhielt, tanzten die ersten Schneeflocken auf und ab. Bald würde sich zum dritten Male die Fahne senken.
    Stoßweise atmend fixierte Celena ihr Ziel. Die weißen Flöckchen schwebten im auffrischenden Wind vor den tiefblauen Seelenfenstern der Tousard vorüber. Jede Faser ihres Körpers gespannt, fasste sie die Zügel mit ihrer Linken fester.
    Noch einmal hieß es, zu stürmen. Einmal! Feuerwind schnaubte.
    Ein weiterer Lidschlag, dann das Flattern der weißen Fahne. Jetzt.
    Hünenhaft brauste das Kraftpaket urplötzlich unter ihr auf. Den ganzen Leib unter Beben jedes einzelnen Muskels aufbäumend, den Kopf zum Firmament gereckt, entrang sich Schlachtengebrüll aus der Kehle des Feuerhengstes. Flammen leckten über die Hufe.
    Entfesselt von des Rappen tobender Wucht, in Mark und Bein erzitternd, loderte unbändige Raserei in Celena auf. Jede Sehne, jeder Muskel, gerade noch schmerzhaft angespannt, entlud sie sich mit einem Kriegsschrei.
    Böig riss der Wind an ihrem ebenholzfarbenen Schopf. Gen Himmelszelt hob sie die Lanze und schleuderte gellend ihrem Gegner all ihren Zorn entgegen.
    Feuerwinds Vorderhufe krachten zu Boden. Funken verbrannten die feuchtlehmige Erde. Rasend schnell preschten die beiden Frauen aufeinander zu. Lanzen senkten sich und zielten auf den jeweiligen Gegner.
    Die feurige Wut des Flammenrosses brannte an seinen Läufen zu Celena empor. Der Moment des Aufpralls war gekommen.
    Alle Kraft des Pferdes, das gepeinigte Kreischen ihres Körpers und aller Zorn waren augenblicklich eins. Sie stieß zu.
    Wie das Knallen reißender Taue durchfuhr Celena der Aufprall. Der gewaltige Stoß erschütterte ihren Körper. Ihre Lanze barst auf Malaines Brust, während die Stange der Spionin an ihrem Harnisch abglitt.
    Im kurzen Aussetzen ihres Herzens, der Erkenntnis des Sieges, welche Celena durchzuckte, wurde die Osgosaianerin aus dem Sattel gehoben.
    Unter Scheppern schlug die andere auf, landete im Dreck und blieb dort bewegungslos liegen.
    Jubel brandete auf. Belothar jauchzte »Ja!« Im Eifer des Triumphes

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