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Vermächtnis der Sünder: Die Kinder des Einen (German Edition)

Vermächtnis der Sünder: Die Kinder des Einen (German Edition)

Titel: Vermächtnis der Sünder: Die Kinder des Einen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Merkel
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ändert sich.«
    Celena nickte. Ihre Worte klangen zaghaft, widerspenstig und trotzig zugleich.
    »Das sagte ich einmal. Doch ich hatte mich geirrt. Zumindest in dieser Sache. Und ich weiß, ich glaube an dich. Genau das habe ich durch dich gelernt. Ich habe nicht vor, das zu vergessen. Wir werden uns wiedersehen und nichts wird uns dann jemals trennen können. Glaube kann nicht irren. Es hat nichts mit Logik zu tun. Kannst du dich erinnern?«
    Leise und halb erstickt entrang sich ein Lachen aus Luteks Kehle.
    »Es stimmt – du bist schrecklich romantisch.«
    »Versprich es mir.«
    »Versprechen können gebrochen werden!«
    »Versprich es vor dem göttlichen Schöpfer.«
    Schrecken flackerte für einen winzigen Moment in Luteks Augen auf. Unsicherheit und Zweifel dieses Versprechen nicht einhalten zu können, breitete sich in ihm aus. Dann aber drängten Zuversicht und Gewissheit die Ängste zurück, als er an den ersten Tag seiner Begegnung mit Celena zurückdachte. Er war sich damals, wie heute sicher, das der Schöpfergott ihn in dieses Land gesendet hatte, um Celena zu finden. Er hatte daran geglaubt, so wie jetzt auch.
    Celena strich ihm in diesem Augenblick durch sein fuchsrotes Haar. »Der Glaube ist das, was wir haben«, hauchte sie ihm zu.
    »Glauben an uns! Oder waren all die Worte über die große Liebe nur leeres, nichtssagendes Getratsche? Lutek, ich glaube an dich und frag mich nicht warum. Ich fühle es!«
    Zartes Lächeln zauberte sich auf die Lippen des Rotschopfs.
    »Dann soll es so sein! Versprochen!«
    Mit einem sanften aber wahrhaft innigen Kuss besiegelten sie ihr Versprechen zueinander. Denn alles, was sie hatten, so träumerisch und naiv es in manchen Augen sein mochte, war Glaube. Nicht an den Schöpfer und nicht an die Götter.

    * * *

    Die Gassen der Ortschaft, welche kaum ein Dutzend Gebäude zählten, waren leer. Kurz prüfte Celena den Riemen ihrer Rüstung, schulterte ihren Rucksack und folgte daraufhin den vor sich liegenden Weg. Wie ein Trampelpfad schlängelte er sich zwischen die Gebäude hindurch.
    Lutek würde sicherlich am Morgen aufbrechen, sobald er ihre Seite des Lagers leer vorfand. Ihr Versprechen zueinander hatte ausgereicht.
    Sie wollte keine Worte des Abschieds. Diese hätten sie womöglich nur ins Wanken gebracht.
    Vor ihr lag die Hauptstraße. Sie wusste immerhin, wohin sie sich wenden musste. Thelerm. Das war ihr Ziel.
    »Ihr wollt tatsächlich den Weg nach Thelerm zu Fuß zurücklegen?«, raunte eine rauchige akzentträchtige Stimme zwischen den letzten beiden Häusern hervor.
    Celena hielt inne und sah zum Himmel hoch. Sie beachtete den Mann nicht, dessen Stimme ihr wohlbekannt war.
    »Ich dachte«, begann sie ruhig und betrachtete dabei die Sterne dieser selten klaren Nacht. »Die Sache zwischen mir und eurer Gilde wäre erledigt.«
    »Ganz und gar nicht.« Der Sprecher trat aus dem Schatten heraus.
    »Ich habe euch einen Gefallen anzubieten.«
    Der bekannte forschende Blick setzte sich in Celenas Augen, als sie ihren Kopf zu dem Mann wandte. Seine fein bestickte Kleidung, die in diese Gegend nicht hineinpasste, lugte unter dem Mantel hervor.
    »Einen Gefallen?«
    »Richtig! Damals habt ihr uns einen Gefallen erwiesen und nun biete ich euch solchen an.«
    »Dafür wurde ich von euch bezahlt.«
    »Das waren Kleinigkeiten und kaum der Rede wert im Gegensatz zu dem, was wir euch tatsächlich schuldig sind.«
    Tacio, dessen kahl geschorenes Haupt aufschimmerte wie ein blank geputzter Helm, trat einen weiteren Schritt auf Celena zu.
    »Es verwundert mich, dass ihr euch persönlich aufmacht, um mich aufzusuchen.«
    Der Gildenmeister grinste verhalten.
    »Eine Investition lässt man nicht aus den Augen.«
    »Ihr seht mich als eine Investition?«
    »Also gut! Euch kann man nichts vormachen. Es geht nicht nur um gegenseitige Gefälligkeiten. Das, was ich euch biete, ist mehr als nur in unserem Interesse. Hadaiman ist in Gefahr und somit auch mein Heimatland Arvelis. Womöglich ganz Panera.«
    »Was hat das mit mir zu tun, Tacio?«
    Der fahlgesichtige Assassinenmeister klopfte mit der flachen Hand wie zufällig neben sich auf eine Satteltasche, die über dem Rücken eines Pferdes hing. Celena hatte das Tier nicht bemerkt, das ruhig neben Tacio stand. Sein Fell war so schwarz, das es mit der Dunkelheit der Nacht verschmolz.
    »Hier sind Dokumente mit großem wissenden Inhalt. Ihr benötigt sie, um jemanden aufzuhalten, der euch, eurem Geliebten und uns allen gefährlich

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