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Vermählung um Mitternacht

Vermählung um Mitternacht

Titel: Vermählung um Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hawkins
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blickte zur anderen Seite des Saals, wo gerade die Objekte für die Versteigerung arrangiert wurden. »Ich wollte mir Benthams Porträt angucken, aber er weigert sich, es vor der Versteigerung zu enthüllen.«
    »Ach?« Alec hörte nur mit halbem Ohr hin, während er in der Menschenmenge nach einer Bronzefeder und einem Paar reizvoller Schultern Ausschau hielt.
    Edmund schlenderte herbei, sich die Stirn mit einem Taschentuch abwischend. »Was ihr auch tut, tanzt nicht mit Miss Hepperdon.«
    Lucien grinste. »Die Rothaarige?«
    »Himmel, ja«, erklärte Edmund mit düsterer Miene. »Sie sieht zwar nicht so aus, aber sie hat Bärenkräfte. Hat mich quer durch den Saal gewirbelt, direkt in Patterson und seine Frau hinein. War verteufelt peinlich.« Sein Blick fiel aufs Podium. »Habt ihr eigentlich schon Benthams Porträt von Julia gesehen? Alle sind verteufelt neugierig darauf.«
    Alec zuckte zusammen. »Verdammt, daran hatte ich nicht gedacht.«
    »Guck nicht so grimmig«, meinte Lucien. »Man kann Julia beglückwünschen. Bentham ist sehr anspruchsvoll bei der Wahl seiner Sujets.«
    Obwohl Lucien Recht hatte, gab Alec keine Antwort. Er brauchte sich nur umzudrehen, und schon erblickte er einen weiteren Mann in Julias Leben.
    Es war fürchterlich.
    Ein Glöckchen bimmelte, um zur Versteigerung zu rufen. Die Herzoginwitwe hielt eine anmutige Rede über den guten Zweck und trat dann beiseite, damit Lord Dunston das erste Gebot entgegennehmen konnte. Die Versteigerung hatte begonnen.
    Alec entdeckte Julia schließlich am Podium bei Lady Birlington und der Herzoginwitwe. Tante Maddie glänzte in Orange und Grün und trug eine rote Perücke, die zu einem wilden Lockengebirge auf getürmt war.
    Erleichtert, dass er Nick nirgendwo ausmachen konnte, wollte Alec sich schon zu Julia Vorarbeiten, als Edmund heftig zu husten anfing. Sein Gesicht war beunruhigend rot angelaufen.
    Alec runzelte die Stirn. »Himmel, was ist denn los?«
    »Nichts. Hab mich an meinem Wein verschluckt.«
    »Dein Glas ist doch leer.«
    »Oh.« Edmund spähte in sein Glas. »Äh, also, ja. Ich hatte, äh, also, ich habe einen Schluck im Mund behalten.«
    »Warum denn das?«
    »Dadurch wird es ... äh, wärmer. Und ... süßer. Und ... äh, das Bukett...«
    Lucien schüttelte den Kopf. »Es ist erst Viertel nach zehn, Edmund, und du bist schon sternhagelvoll.«
    »Bin ich nicht«, protestierte Edmund. Zu Luciens Verblüffung begann er auf einmal, wild herumzufuchteln und sich zu verrenken.
    »Verflixt und zugenäht, was ist denn mit dir los?« fragte Lucien. Edmund raufte sich die Haare. »Verdammt, Lucien. Einen begriffsstutzigeren ...«Er hielt inne, als er Alecs Blick auffing. »Da bist du ja! Komm, lass uns eine Runde Whist spielen. Ein bisschen frische Luft tut dir gut. Hier drinnen ist es viel zu heiß.«
    Alec versuchte den hartnäckigen Edmund abzuschütteln. Das Gemurmel der Menge schwoll an, je mehr Gebote gemacht wurden. »Jetzt nicht.«
    »Aber ich brauch dich im Spielzimmer«, erklärte Edmund verzweifelt und umklammerte Alecs Arm noch fester.
    »Wieso denn?«
    »Ich benötige Geld. Wir haben Quartalsende, ich bin pleite. Schlimme Sache, aber meinen Geldbeutel habe ich auch vergessen.«
    Mit finsterer Miene zog Alec seinen Geldbeutel hervor und gab Edmund ein Bündel Geldscheine. »Hier. Und jetzt verschwinde.«
    »Das reicht nicht.« Edmund wurde rot, und sein Puttengesicht verzog sich zu einer durch und durch elenden Miene. »Vielleicht könntest du heimfahren und noch mehr holen.«
    »Verdammt, Edmund, was ist heute nur mit dir los?« Alec hörte, wie Lucien neben sich einen erschrockenen Laut von sich gab.
    »Was denn?«
    Lucien antwortete nicht, sondern starrte auf das nächste Versteigerungsobjekt. Auf einer Staffelei stand Benthams Gemälde von Julia.
    Alec bekam einen trockenen Hals.
    Bentham hatte Julia auf einem Sofa liegend gemalt, umgeben von blauer Seide. Muck, wenig überzeugend als Amor dargestellt, lehnte an einem Schemel und sah sie anbetend an. Ihr Gesicht wurde halb von einem Fächer verdeckt, aber die grünen Augen und die zart geschwungenen Brauen waren unverwechselbar. Alecs Blick wanderte vom Fächer weiter nach unten, und dann ballte er die Fäuste, als er bemerkte, was Lucien so schockiert hatte.
    Bentham hatte Julia nackt gemalt.

28. KAPITEL
    Julia beugte sich vor und starrte angestrengt auf das Bild. »Ich dachte, Bentham wollte mich malen.«
    »Hat er ja auch«, knurrte Lady Birlington, deren Gesicht eine

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