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Vermählung um Mitternacht

Vermählung um Mitternacht

Titel: Vermählung um Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hawkins
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Blut, weißt du. Da gibt es kein Entrinnen.«
    »Großvater meinte, du hättest alles zugegeben.«
    »Großvater hat mich nicht einmal richtig zu Wort kommen lassen.« Nick guckte seinen Vetter ausdruckslos an. »Du weißt doch, wie er war. «
    Stirnrunzelnd fuhr Alec sich durch das Haar. »Wenn du das Geld nicht genommen hast, wer dann?«
    »Mrs. Winston glaubt, dass es Nicks Mutter war«, verkündete Julia.
    Alec runzelte die Stirn. »Sie war in der Woche zuvor im Bridgeton House, aber ich hätte nie vermutet...« Bestürzt wandte Alec sich an seinen Vetter. »Ist es so gewesen?«
    Höhnisch erwiderte Nick: »Durchaus möglich. Über gemeinen Diebstahl war sie beileibe nicht erhaben.«
    »Warum hast du dich denn nicht verteidigt?«
    »Was hätte ich denn sagen sollen? Dass meine Mutter eine Hure und eine Diebin ist und dass ich von Herzen hoffe, du denkst nicht, ich sei wie sie?« Verächtlich schürzte er die Lippen. »Sei doch kein Narr.«
    Alec wirkte wie vor den Kopf geschlagen, und Julias Mitgefühl gewann die Oberhand über ihre Verärgerung. Ihrem stolzen Mann fiel es schwer, sich einzugestehen, dass er seinen Vetter falsch und ungerecht beurteilt hatte. Immerhin war Nick der einzige Verwandte, den Alec noch besaß, und Julia wusste, wie wichtig es war, eine Familie zu haben.
    Sie schaute zu Nick. Der Earl starrte immer noch stirnrunzelnd auf seine blutigen Fingerknöchel.
    Julia biss sich auf die Lippe. Was fing man nur mit einem gefährlich ehrgeizigen, missverstandenen Lebemann an? »Nick, waren Sie schon mal in Italien?«
    Er sah zu ihr auf. In seinem Blick glomm eine Spur Belustigung auf. »Das Klima dort hat mir schon immer sehr zugesagt.«
    Alec zuckte zusammen. »Du kannst ihn doch nicht davonkommen lassen!«
    »Warum nicht?«
    »Wie viel Unrecht man ihm auch angetan haben mag - immerhin hat er dich entführt. «
    »Und mir das Leben gerettet.« Sie strich sich eine Strähne aus der Stirn und seufzte. »Was meinst du denn, was ich tun soll? Er hat niemandem Schaden zugefügt.«
    »Zum Donnerwetter! Er hat dich entführt und versucht, mich um mein Erbe zu bringen, einen Skandal verursacht, mit Gewalt...«
    Nick stand auf und rückte sein Halstuch zurecht. »Dann lass mich doch verhaften.«
    Alec guckte ihn erbost an, worauf Nick leise lachte. »Nein, das dann doch nicht, was? Schließlich wirst du deiner reizenden Frau kaum einen Auftritt vor Gericht zumuten wollen - das gäbe einen schönen Skandal. Glücklicherweise hege ich jetzt nur noch den Wunsch, die Ereignisse des heutigen Abends hinter mir zu lassen.« Er verbeugte sich, nahm Hut und Mantel und wandte sich zur Tür. Alec stand auf.
    Nick blieb stehen, die Hand am Türknauf.
    Alec stand da, ballte und löste die Fäuste. »Wo willst du hingehen?«
    Julia verstand seinen inneren Aufruhr. Irgendwo in dem verworfenen Mann vor ihm steckte noch der Vetter, den er einmal vergöttert hatte. Vergöttert und zu Unrecht beschuldigt.
    Nick grinste. »Nach Italien, und dann zur Hölle.«
    In Julia regte sich Mitleid. »Alec, wir sollten ihm helfen. Er wird Geld brauchen.«
    Alec biss die Zähne zusammen.
    Sie streckte die Hand aus. »Bitte, Alec.«
    Schweigend starrte er auf sie hinab. Dann ergriff er langsam, fast ehrfürchtig ihre Hand und drückte einen Kuss in die Handfläche, bevor er sich an Nick wandte. »Verkauf mir Bridgeton House.« Nicks Miene verfinsterte sich. »Nein. Es ist alles, was ich habe.«
    »Wenn du jetzt fliehst, wird es versteigert, damit deine Gläubiger bezahlt werden können. Verkauf es lieber mir, ich zahle dir, was es wert ist.«
    »Woher willst du wissen, dass ich deine Großzügigkeit nicht ausnütze, um dich zu ruinieren?«
    »Stimmt, in dieser Hinsicht kann ich mir nicht sicher sein«, erwiderte Alec leise. »Ich verlasse mich auf dein Wort.«
    Schmerz und noch eine andere Emotion flackerten in Nicks Blick auf. »Verdammt. Zur Hölle mit dir. Mein Anwalt wird sich in der nächsten Woche bei dir melden.« Er öffnete die Tür, zögerte dann aber. »Tu mir einen Gefallen: Geh zum Treffen mit den Testamentsvollstreckern.«
    »Dazu ist es zu spät.«
    Nick lächelte, und seine Augen funkelten. »Nimm Julia mit.« Ohne ein weiteres Wort verließ er den Raum und schloss leise die Tür hinter sich.
    Julia atmete erleichtert auf, als seine Schritte in der Ferne verhallten. Ihr tat schon das Handgelenk weh, weil sie immer noch die Pistole umklammerte.
    Alecs warme Hand schloss sich um die ihre. »Gestatte, dass ich dir diese Waffe

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