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Vermaehlung um Mitternacht

Titel: Vermaehlung um Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Hawkins
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„Ich kümmere mich nie um Alec - ob mit oder ohne Affen.“
    Alec legte die Karten hin und wollte aufstehen, doch Lucien packte ihn am Arm. „Nicht“, meinte er ruhig.
    Alec riss sich los und ließ sich wieder in den Stuhl sinken. Auch wenn es ihm nicht gefiel - Lucien hatte Recht. „Sag endlich, was du willst, Nick. Ich bin beschäftigt.“
    „Wie unhöflich“, seufzte sein Vetter. „Und dabei wollte ich dir nur zu Julias neuestem Sieg bei der Besserung Londons gratulieren.“
    Alec goss sich mehr Brandy ein. „Wovon sprichst du überhaupt?“
    Nick musterte ihn spöttisch. „Tss, tss. Was ist los, Alec? Vertraut sich Julia dir nicht an?“
    „Meine Frau vertraut sich mir sehr wohl an“, entgegnete Alec, „und zwar jede Nacht.“
    Nick knirschte mit den Zähnen, fing sich dann aber gleich wieder und setzte ein dünnes Lächeln auf. „Vielleicht ist Edmund ja mit Julias neuesten Rettungsversuchen vertraut.“
    Verwirrt schaute Edmund von den Karten auf. „Was?“ „Desiree“, erläuterte Nick knapp.
    „O Gott! Erinnern Sie mich bloß nicht daran. Ich dachte, ich müsste sterben.“ Er wandte sich an Blackmore. „Ich sitze bei Lady Hunterston beim Dinner und denke mir nichts Böses, als ich plötzlich hochgucke und diese Kokotte entdecke, hinter der ich mal her war. Frech wie Oskar, dieses Weib - trägt den Fisch auf und tut so, als gehöre ihr das ganze Haus.“
    Lord Blackmore zeigte sich gebührend entsetzt. „Ist ja unglaublich! Mir ist so was auch mal passiert. Ich saß beim Souper und sah draußen in der Eingangshalle einen schmutzigen Kerl. Ein Kohlenhändler oder so. Und was glaubt ihr? Der ist einfach bei mir reinmarschiert und wollte Arbeit haben! Schockierend. Hab ihn von meinem Butler rausschmeißen lassen.“
    „Die Frau kam nicht einfach rein. Lady Hunterston hat sie als Zofe engagiert. Na ja, sie unterstützt eben das gemeine Volk.“
    „Es ist schon eine Plage mit den Dienstboten. Wir haben schon seit einer Woche keinen richtigen Lakaien mehr. Den letzten hab ich dabei erwischt, wie er sich an meinen Vorräten vergriff.“ Blackmore runzelte die Stirn. „Apropos, da fällt mir ein, meine Frau sagte neulich etwas über Lady Hunterston und irgendwelche Dienstboten. Was war das bloß? Ach ja, jetzt erinnere ich mich wieder. “ Er kramte in seiner Tasche und zog eine Karte hervor, die er Edmund überreichte.
    Langsam las Edmund die großen Lettern. Er zuckte zusammen, erbleichte und steckte die Karte mit einem gehetzten Blick auf Alec ein.
    Alec starrte ihn an. Ihm war ein schrecklicher Verdacht gekommen. „Was ist das?“
    „Oh, das weißt du doch bestimmt“, warf Nick ein.
    Alec ignorierte ihn. „Verdammt, Edmund, was ist das?“
    Edmund schüttelte den Kopf. „Bloß eine Karte. Nichts Besonderes.“
    „Lies sie vor.“
    Edmund wurde rot. „Ich hab sie schon gelesen. Kein Grund, es noch mal zu tun. Entsinne mich noch genau, was draufstand.“ Alec guckte ihn wütend an. „Edmund.“
    Der solcherart bedrängte junge Mann warf Lucien einen wilden Blick zu. Der zuckte nur mit den Schultern. „Lies vor. Andernfalls prügelt er es mit Gewalt aus dir heraus.“
    Edmund wischte sich über die feuchte Stirn und zog die Karte heraus. Er räusperte sich und las: „V.F.N. Dienstbotenvermittlung. Erfahrene und bestens ausgebildete Kräfte. Zeugnis vorhanden.“ Zuerst hoffte Alec, es handele sich um einen Scherz, doch Nicks zufriedenes Lächeln verriet ihm, dass diese Hoffnung vergebens war.
    „Cousine Julia ist immer für eine Überraschung gut, nicht wahr?“ schnurrte Nick.
    Alec betrachtete ihn, froh, dass er seinen Zorn irgendwo loswerden konnte. „Was genau willst du damit sagen?“
    „Ach, nur dass ich deine Frau faszinierend finde.“
    Lord Blackmore blies die Backen auf. „Immer langsam, Bridgeton. Seien Sie vorsichtig, was Sie über die Frauen anderer Leute äußern“, warnte er.
    Nick schaute den rundlichen Mann an. „Oh, aber Julia ist so viel mehr für mich als nur die Frau meines Vetters.“
    „Herr im Himmel, Mann!“ Blackmore warf Alec einen erschreckten Blick zu.
    Aber Nick war noch nicht fertig. Mit anzüglichem Lächeln beugte er sich über den Tisch. „Verrate mir eins, Alec: Lodert unter diesem keuschen Äußeren Feuer? Das hätte ich zu gern selbst herausgefunden.“
    Alec sah nur noch einen roten Schleier vor Augen und warf sich über den Tisch. Karten, Münzen und Punktezähler flogen zu Boden, und im Raum brach ein Tumult aus, als die Männer Wetten

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