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Vermaehlung um Mitternacht

Titel: Vermaehlung um Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Hawkins
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oder? Vielleicht sollte ich meinen Arzt rufen, damit er dir ein Klistier verschreibt. Das räumt auf, und danach schläft man wie ein Kind. Ich lass mir jede Woche eins geben. Tut mir wirklich gut.“
    O ja. Das wäre bestimmt der Höhepunkt der ganzen abscheulichen Woche. Julia sank gegen die Rückenlehne des Sofas und starrte an die Decke.
    Lady Birlington seufzte enerviert. „Willst du jetzt ein Klistier oder nicht?“
    „Nein, ich glaube kaum, dass das hilfreich wäre.“ Nichts konnte ihr helfen - außer eine Fee käme des Wegs und machte aus ihr eine strahlende Schönheit, die zufrieden zu Hause saß und Däumchen drehte, während draußen das Leben tobte.
    Alec würde das gefallen, dachte Julia voll Abscheu. Nun, nicht mit mir. Wenn eine gute Fee mir einen Wunsch gewährt, würde ich etwas Vernünftiges erbitten, zum Beispiel das Ende aller Armut oder...
    „Herr im Himmel! “ schimpfte Lady Birlington. „Du siehst aus, als wären dir ganze Läusescharen über die Leber gelaufen. Nun red schon! Was hat Hunterston getan, dass du dich so aufregst?“ Der Drang, sich jemandem anzuvertrauen, wurde übermächtig. Julia atmete tief durch und setzte sich auf. „Alec und ich haben uns gestritten.“
    „Ach“, meinte Lady Birlington enttäuscht. „Ist das alles? Birlington und ich haben uns jeden Tag über irgendeine Kleinigkeit gestritten.“
    „Wirklich? Und wer hat gewonnen?“
    Lady Birlington grinste breit. „Er hielt es nie lang aus, wenn ich nicht mehr mit ihm redete. Hat jedes Mal funktioniert.“
    Julia lächelte müde. Ihr war zu Ohren gekommen, dass Lord Birlington seine Frau sehr geliebt hatte. Jetzt, wo sie sie näher kannte, verstand sie auch, warum. „Ich fürchte, bei uns liegt die Sache anders.“
    „Weshalb?“
    „Alec und ich haben nicht aus Liebe geheiratet.“
    „Na, ihr führt euch aber ganz so auf. Du sitzt hier und machst ein Gesicht, als hätte man dir das Herz gebrochen, und er rennt draußen herum, trinkt und feiert, als ginge morgen die Welt unter.“ Julia machte ein, wie sie hoffte, unschuldiges Gesicht. „Ach? Ich nehme an, dass Edmund dir über Alecs Unternehmungen genau Bericht erstattet.“
    Lady Birlington ließ sich nicht täuschen. „Edmund ist ein hohlköpfiger Schwätzer. Aber er hat tatsächlich ein paar Dinge erwähnt.“
    Julia ließ alle Raffinesse fahren und fragte gerade heraus: „Zum Beispiel?“
    „Dein Mann scheint sich für die leichtgeschürzte Damenwelt nicht zu interessieren, falls du das meinst. Aber er trinkt mehr, als ihm gut tut. Und er verliert Geld beim Kartenspiel. Wenn du mich fragst, klingt das nach einem verliebten Mann.“
    „Ich finde eher, es klingt nach einem Narren.“
    „Da besteht kein großer Unterschied.“ Lady Birlington musterte sie scharf. „Ein ganz schönes Durcheinander, was? Du liebst ihn, willst aber nicht, dass er es erfährt.“
    „Ich habe nie gesagt, dass ich ihn liebe“, erklärte Julia hitzig. „Himmel, Kindchen, mich brauchst du nicht anzufauchen. Ich stelle nur fest, was ich sehe.“
    Sie seufzte ergeben. „Bin ich so leicht zu durchschauen?“ „Lieber Gott, nein. Außerdem wäre das auch egal. Männer wissen nie, was in einer Frau vorgeht. Keine Ahnung, warum das so ist, denn man kann schließlich nicht behaupten, dass wir ihnen nicht genug Hinweise gäben.“
    „Das stimmt. Ich hab mich ihm praktisch an den Hals geworfen, und er ... hat nicht darauf reagiert.“
    Lady Birlington blickte sie scharf an. „Nein?“
    „Nein“, erwiderte Julia traurig. Die Glieder wurden ihr bleischwer, und ihr Herz fühlte sich ganz leer an.
    „Jetzt werd mir bloß nicht zimperlich“, bat Lady Birlington hastig. Sie bemerkte, wie Julia sich zusammennahm, und seufzte. „ Vermutlich sollte ich dir helfen. Ich bin keine schlechte Ehestifterin. Schließlich war ich diejenige, die Lady Chambers ihrem späteren Gatten vorstellte.“ Sie runzelte die Stirn. „Allerdings habe ich den schon immer für einen Dummkopf gehalten. Aber wenn es ihr nichts ausmacht, was sollte ich dann dagegen einzuwenden haben? Sie wirken recht glücklich miteinander.“
    Julia dachte daran, was für ein Gesicht Lord Chambers bei Desirees Anblick gemacht hatte, und fragte sich, wie es um sein Glück in Wirklichkeit bestellt war.
    „Eins nach dem anderen.“ Mit dem Rohrstock stupste Lady Birlington Ephram in den Bauch. Der Mops machte ein Auge auf und wedelte mit dem Ringelschwanz. „Du musst Hunterstons Aufmerksamkeit erringen.“
    „Die habe

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