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Vermaehlung um Mitternacht

Titel: Vermaehlung um Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Hawkins
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schon Nick.
    Zornig und verletzt steckte Alec die Hände in die Taschen und wünschte sich, er besäße genug innere Stärke, um den Blick von seiner Frau abzuwenden.
    Das Nachthemd glitt zu Boden, ein Häufchen rosa Seide, das einen Körper enthüllte, der das herrliche Gewand an Schönheit weit überstrahlte. Er verschloss die Augen, um die cremeweiße Haut, die langen Beinen und die kecken Brüste nicht zu sehen. „Eines Tages, meine Liebe“, stieß er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor, „bringst du mich noch ins Grab.“
    Zitternd schlug er die Tür hinter sich zu und zog sich in seine Bibliothek zurück.
    „Lord Edmund Valmont“, verkündete Burroughs an der Tür zum Frühstückszimmer.
    Julia blickte von ihrer Korrespondenz auf und zog die Brauen hoch, als Edmund am Butler vorbeirannte, in der Hand eine zusammengerollte Zeitung.
    Es war nicht nur unerhört früh, der junge Mann sah auch so aus, als hätte er sich im Dunkeln angezogen. Seine blonden Locken quollen wirr unter seinem Hut hervor, und das Halstuch war nur halb geschlungen, denn das eine Ende hatte er wie einen Schal über die Schulter geworfen. Sein Rock war falsch geknöpft, und die Schuhe passten nicht zusammen.
    „Du lieber Himmel, Edmund. Was ist denn passiert?“ Schlitternd kam er zum Stehen und schaute sich wild um. „Wo ist Alec?“
    Sie nieste und wandte sich wieder ihren Briefen zu. „In der Bibliothek.“
    Edmund drehte sich um. „Ich muss ihn sofort sprechen.“
    „Das wird Ihnen nichts nützen“, meinte sie ruhig, gerade als er die Tür erreicht hatte. Sie schob die Schale mit Einladungen und Briefchen beiseite und legte eine Scheibe Toast auf den Teller. „Er hat sich dort eingesperrt. Burroughs sagt, er sei nicht in der Stimmung, sich stören zu lassen.“
    Julia konnte ein gewisses Gefühl der Befriedigung nicht unterdrücken. Tante Maddie hatte Recht behalten. Um einen Wüstling anzulocken, musste man sich auf sein Niveau begeben. Eine ziemlich berauschende Erfahrung. Zum ersten Mal seit Tagen schöpfte sie wieder Hoffnung.
    Edmund seufzte entmutigt, nahm den Hut ab und warf ihn auf den Tisch. „Dann warte ich lieber, bis er wieder besserer Stimmung ist. Ich hätte wissen müssen, dass ihm die Begegnung mit Nick gestern Nacht immer noch sauer aufstößt.“
    Julia stach mit dem Löffel ins Marmeladenglas. So also hatte Alec von den Karten erfahren. Sie bezweifelte nicht, dass dieser ekelhafte Nick den ganzen Vorfall im ungünstigsten Licht dargestellt hatte.
    Sie bestrich den Toast mit Marmelade und stellte fest, dass sie eine ziemliche Abneigung gegen den Mann entwickelte.
    Edmund warf sich in einen Sessel und zerrte an der Zeitung. „Setzen Sie sich doch zu mir, und frühstücken Sie mit mir, Edmund. Was es auch ist, es hat keinen Sinn, sich aufzuregen.“
    „Ich kann nicht. Ich muss Alec sprechen. Vielleicht geht es ihm besser, wenn er etwas gegessen hat.“
    Das bezweifelte Julia zwar, gab aber keine Antwort. Soweit sie es beurteilen konnte, war Alec schlechter Stimmung seit sie geheiratet hatten.
    Burroughs kam mit einem Tablett mit Schüsseln herein, von denen Dampf aufstieg.
    Edmund sprang auf. „Speck! Genau das Richtige. Burroughs, könnten Sie Alec etwas davon bringen? Danach fühlt er sich bestimmt sofort besser. Ich habe festgestellt, dass Speck wahre Wunder wirkt, wenn einem nicht ganz wohl ist.“
    „Ach ja?“ erwiderte der Butler und guckte Edmund an, als hätte er einen Teller mit verdorbenem Fleisch vor sich.
    Edmund, der sich von derartigen Abfuhren nicht beeindrucken ließ, nickte. „Ich halte mir dann immer die Nase zu und esse, so viel ich hinunterbringe. Und gleich hinterher könnte ich wieder Bäume ausreißen. Funktioniert jedes Mal.“
    „Wie wunderbar. Leider hat Seine Lordschaft sich heute entschlossen, kein Frühstück zu sich zu nehmen. “ Der Butler warf Julia einen ausdruckslosen Blick zu. „Wieder einmal.“
    Julia häufte Speck auf ihren Teller und fügte noch zwei Eier dazu. Über das Ganze goss sie eine dicke Sahnesauce. Sie aß immer, wenn ihr etwas Sorgen bereitete. Falls sie und Alec so weitermachten, wog sie am Ende des Jahres fünfhundert Pfund.
    Gerade als sie die Gabel zum Mund hob, ertönte ein lautes Röhren.
    Julia zuckte zusammen. „Lieber Himmel. Was war das denn?“ Burroughs legte abwägend den Kopf schräg, als der nächste Schrei durch den Flur hallte. „Ich glaube, Madam, dass es sich dabei um Seine Lordschaft handelt.“
    Wie zur Antwort flog die

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