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Vermaehlung um Mitternacht

Titel: Vermaehlung um Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Hawkins
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Ich erlaube nicht, dass jemand in meiner Familie Klatsch verbreitet.“
    „Aber Tante Maddie, ich hab sie doch selbst beobachtet! Julia ging direkt an mir vorbei und hat kein Wort gesagt. Sie hat ausgesehen ..."
    Alec wirbelte zu Maddie herum. „Verdammt, warum haben Sie sie nicht aufgehalten?“
    Erbost funkelte sie ihn an. „Warum haben Sie sie nicht aufgehalten? Ich bin auch nicht mehr die Jüngste. Als ich draußen auf der Terrasse ankam, waren die beiden verschwunden.“
    „Und dann tauchte Therese auf ..." Edmund hielt inne und lief knallrot an. „Aber keiner hat ihr geglaubt.“
    Alec packte Edmund an den Rockaufschlägen und zerrte ihn auf die Zehenspitzen. „Was hat ihr keiner geglaubt?“
    „Therese platzte in den Ballsaal herein und kreischte, dass Nick sie angelogen habe, dass er versprochen habe, sie zu heiraten. Sie war völlig hysterisch, hat geschluchzt, dass er Julia in sein Jagdschlösschen bringen würde.“ Edmund packte Alec am Handgelenk. „Das ist alles, was sie geäußert hat, Alec, wirklich.“
    Plötzlich bemerkte Alec den panischen Ausdruck in Edmunds Gesicht und lockerte seinen Griff. „Tut mir Leid.“
    „Brauchst dich nicht zu entschuldigen.“ Edmund rückte sein Halstuch gerade. „Du bist eben außer dir vor Sorge um Julia. Dafür hab ich vollstes Verständnis.“
    Lucien zog die Augenbraue hoch. „Glaubst du, dass Therese die Wahrheit gesagt hat?“
    Edmund nickte. „Unbedingt. Hat sich schließlich völlig lächerlich gemacht, hat geheult wie angestochen.“ Er beugte sich vor und verkündete ernsthaft: „Alec, ich vermute, das ist eine Falle. Nick rechnet damit, dass du ihr nachfährst.“
    Alec nickte kühl, obwohl ihm das Herz wild gegen die Rippen schlug. „Dann geht die erste Runde an ihn.“
    Lucien packte seinen Arm. „Denk nach, Alec! Erst heute Abend habe ich Grenville sagen hören, dass Nick kurz vor dem Ruin steht. Er ist verzweifelt und wird alles tun, um an das Vermögen zu kommen.“    
    Alec schüttelte die Hand ab. „Mir bleibt nichts anderes übrig.“ Nichts auf dieser Welt zählte mehr als Julia. Er konnte nur darum beten, dass es noch nicht zu spät war.
    Langsam kam Julia wieder zu sich. Sie hatte einen bitteren Geschmack im Mund, und ihr Kopf schmerzte furchtbar.
    „Ich habe schon befürchtet, Sie wachen nie mehr auf.“
    Sie blinzelte in die Richtung, aus der Nicks Stimme gekommen war. Groß ragte er vor ihr auf, sein goldenes Haar glänzte im Feuerschein. Mühsam setzte sie sich auf dem kleinen Sofa auf, wobei sie sich in ihrer engen Robe kaum bewegen konnte.
    „Noch sollten Sie nicht versuchen aufzustehen“, meinte er. „Es dauert eine Weile, bis die Wirkung von Laudanum nachlässt.“ Laudanum. Die Erinnerungen kehrten zurück, und mit ihnen kam die Furcht, die sie in ihrer Betäubung nicht empfunden hatte. Aber bevor sie etwas unternehmen konnte, musste sie erst wieder bei klarem Verstand sein. Also holte sie tief Atem und schaute sich im Raum um. Er war groß, niedrig und maskulin eingerichtet, mit schweren dunklen Möbeln und einem großen steinernen Kamin.
    Nick breitete die Hände aus. „Willkommen in meinem kleinen Jagdschlösschen. Das einzig Wertvolle, was mir meine Mutter hinterlassen hat.“
    „Hübsches Haus.“ Ihre Stimme knarrte wie eine alte Türangel. Mit einem Stirnrunzeln trat er an den Tisch und schenkte ihr aus einem Krug einen Becher voll ein. „Hier, trinken Sie das.“ Misstrauisch betrachtete sie den Becher und machte keinerlei Anstalten, ihn anzunehmen. „Was ist das?“
    Nick lächelte und nahm selbst einen Schluck, bevor er ihr den Becher erneut anbot. „Nur Wasser. Sonst nichts, das versichere ich Ihnen. “
    Julia nahm den Becher, wobei ihr selbst bei dieser geringen Anstrengung die Hände zitterten. „Sehr nett von Ihrer Mutter, Ihnen eine so hübsche Zuflucht zu hinterlassen.“
    „Es hat mal einem älteren Adligen gehört. Manchmal frage ich mich, wie oft meine Mutter ihm zu Diensten war, um es sich zu verdienen. Sie war eine Hure, wissen Sie.“
    Er sagte es höchst beiläufig, aber Julia sah den Zorn in seinen blauen Augen aufblitzen. „Es war trotzdem nett von ihr, es Ihnen zu vererben. “
    Nick zuckte mit den Schultern und blickte sich im Raum um. „Gewissermaßen war das alles, was sie zu vergeben hatte.“ Er schaute Julia an. „Aber wir sind nicht hier, um über meine Mutter zu sprechen.“
    „Ach nein?“ Julia strich sich das Haar aus der Stirn. Die Haarnadeln hatten sich längst

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