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Vermoegensplanung und Altersvorsorge fuer Frauen

Vermoegensplanung und Altersvorsorge fuer Frauen

Titel: Vermoegensplanung und Altersvorsorge fuer Frauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Constanze Hintze
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schieben noch immer ihre Vermögensbildung auf die lange Bank. Doch das ist fatal, denn ein früher Start ist das Beste. Da ist zunächst der Zinseszinseffekt, den viele Menschen unterschätzen. Er wird erst mit der Zeit so richtig wirksam. Wenn Sie beispielsweise 500 Euro monatlich mit einem Zins von vier Prozent sparen und dabei die Zinsen immer wieder anlegen – man nennt das Thesaurierung – haben Sie nach 15 Jahren schon mehr als 122.000 Euro in Ihrer Vermögensrücklage. Direkt angespart haben Sie aber nur 90.000 Euro.
    Ein früher Start begünstigt zudem alle Absicherungen, bei denen Gesundheitsfragen eine Rolle spielen. Die meisten jungen Frauen sind kerngesund, gesundheitliche Beschwerden stellen sich erst später ein. Dann allerdings werden manche Versicherungen nahezu unbezahlbar.

    Tanja weiß das alles, doch irgendwie schafft sie es nicht, diszipliniert etwas auf die Seite zu legen. Im Gegenteil. Zum Ende des Monats, kurz bevor das Gehalt auf ihr Konto geht, wird es immer etwas knapp. »Ich verstehe das eigentlich gar nicht. Große Ausgaben habe ich an sich keine«, stellt sie fest.
    So wie Tanja geht es vielen Menschen. Sie wissen zwar, wie hoch die Fixkosten für Miete, Telefon und Versicherungen sind, haben aber keinen Überblick über das, was sie am Geldautomaten abheben oder was sie über Kreditkarten, Scheckkarten und online-Banking verbrauchen. Unzufriedenheit und ein sorgenvoller Blick in die Zukunft sind die Folgen.
    Ich ordne einen Kassensturz an. Die Ausgabenliste, die Tanja akribisch aufstellt und mit mir nach ein paar Wochen bespricht, bestätigt: Es sind nicht die großen Ausgaben, die sie am Vermögensaufbau hindern, sondern die vielen kleinen. Ich nenne sie die »Ich gönn mir was«-Ausgaben: zahlreiche Verabredungen, Kino, Restaurantrechnungen, teure Kosmetik. Dazu ein Wochenendtrip nach Basel, und beim Sale von »Strenesse« hat sie richtig zugeschlagen. Tanja reagiert betroffen, als sie so zum ersten Mal einen vollständigen Überblick über ihre Ausgaben hat. Nicht wenige Frauen tappen in die Sale-Falle und geben ihr Geld für Dinge aus, die sie nicht wirklich brauchen.
    Dieses Verhalten kann sich rasch verselbstständigen und man mündet schließlich in der Schulden-Falle. Viele Menschen unterliegen den Versuchungen der Konsumwelt: iPods, Markenklamotten, Auto … Besonders die Schulden, die durch den Versandhandel entstehen, nehmen zu. Vermögensaufbau ist unter diesen Voraussetzungen nicht zu schaffen. Laut dem Schulden-Kompass der SCHUFA haben rund ein Fünftel aller jungen Erwachsenen Kreditverpflichtungen. Sieben Prozent gelten als überschuldet, das heißt: Sie geben mehr Geld aus, als sie einnehmen. Bevor der Schuldenberg immer größer wird, ist der Weg zu den Schuldnerberatungsstellen der Städte und Gemeinden oder der freien Wohlfahrtsverbände anzuraten.

    Budgets decken Sparpotenzial auf
    Glücklicherweise ist es bei Tanja nicht so weit gekommen. Sie hat keine Schulden. Um aber ihren unkontrollierten Ausgaben entgegenzusteuern, rate ich ihr, vier Budgettöpfe zu führen. In den ersten kommen alle fixen Ausgaben, die sie zwingend hat. Zum Beispiel ihre Miete, die Nebenkosten und die private Haftpflichtversicherung. Dann kommt der Topf für die variablen Ausgaben. Dank ihrer Buchführung der letzten Wochen kann sie abschätzen, wie viel sie tatsächlich zum Leben braucht. Und klar, da sind auch mal »Wohlfühl-Ausgaben« drin. Der dritte Topf ist der Spartopf für das kurzfristig verfügbare Polster. Nicht nur für die plötzlichen Ausgaben, sondern auch für den geplanten Urlaub. Alles, was sie langfristig für ihre Altersvorsorge spart, reserviert sie im vierten Topf.

    Â»Dann lege ich 350 Euro an. Das schaffe ich!«, begeistert sie mein Vorschlag. Denn mit dem Aufstellen und Einhalten von Budgets hat sie ja auch beruflich viel Erfahrung. Doch nun bremse ich. Denn der erste Schritt für den Vermögensaufbau und die Existenzsicherung
ist nicht das Sparen, sondern die Absicherung des eigenen Arbeitseinkommens. Es ist für die meisten Menschen die wichtigste Quelle für die Vermögensbildung und die Altersvorsorge. Konkret geht es um eine Berufsunfähigkeits-Versicherung (BU). Obwohl sie gerade für junge Menschen, die nicht auf ein großes Vermögen zurückgreifen können, unverzichtbar ist, hat sie einen schweren Stand in

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