Vermoegensplanung und Altersvorsorge fuer Frauen
coachen wird. Gemeinsam ermitteln sie einen Finanzierungsbedarf von rund 200.000 Euro.
Junge Unternehmerinnen und Unternehmer können auf eine Vielzahl von Fördermitteln zugreifen. Schlau machen kann man sich bei der Förderdatenbank des Bundesministeriums für Wirtschaft. Die Internetseite ( www.foerderdatenbank.de ) liefert einen passablen Ãberblick. Dort erfährt Britta unter anderem vom Startgeld der Kreditanstalt für Wiederaufbau und vom Gründungszuschuss der Bundesagentur für Arbeit. Wer für seine Gründungspläne deutlich weniger Geld benötigt, kann sich an sogenannte Mikrofinanzierer wenden. Es handelt sich dabei um Gründungszentren oder andere Beratungsorganisationen, die vom Deutschen Mikrofinanz Institut (DMI) geprüft werden. Diese Art der Gründungsfinanzierung ist noch recht jung in Deutschland.
Die Förderprogramme werden in aller Regel bei der Hausbank beantragt, die die Kreditmittel aus den öffentlichen Fördertöpfen refinanziert. Scheitert der Existenzgründer, muss die Bank im schlimmsten Fall ihre Forderung abschreiben. Seit der Finanzkrise ist die Bereitschaft der Banken, dieses Risiko mitzutragen, noch weiter gesunken. Darlehen bekommt nur der, der über ausreichend Sicherheiten verfügt. Als solche gelten Immobilien, Wertpapiere und Lebensversicherungen â Riester-, Rürup- und Direktversicherung hingegen nicht. Dem hat der Gesetzgeber einen Riegel vorgeschoben und sich dabei etwas sehr Vernünftiges gedacht. Denn im worst case, wenn das Unternehmenskonzept nicht aufgeht und der Kredit zu platzen droht, würde die Bank die Sicherheiten verwerten, und der Gründer
hätte alles verloren: seine Firma, sein privates Vermögen, seine Altersvorsorge. Und hätte obendrein noch Schulden. Die Firmeninsolvenz würde ohne Umwege in die Privatinsolvenz führen.
Das oberste Gebot für Unternehmerinnen und Unternehmer ist daher die Trennung von privater Altersvorsorge und Firmenvermögen: nie alles für den Kredit hergeben.
Gründungsschritte in die berufliche Selbstständigkeit: Nur wer eine klare Planung hat, weiÃ, was zu tun ist und wo man steht
â Ihre Geschäftsidee: Wie schaut der Markt aus â wer sind Ihre Kunden? Was unterscheidet Ihr Angebot von dem Ihrer Wettbewerber?
â Information, Beratung und Erfahrungsaustausch : Gründungsseminare der örtlichen Industrie- und Handelskammern, Handwerkskammern oder des Berufsverbandes helfen weiter.
â Businessplan: Darin muss enthalten sein: die Geschäftsidee, Produkte/Dienstleistungen, Personalplanung, MarketingmaÃnahmen, Umsatzplanung, Kostenkalkulation, Investitionsplan. Der Businessplan ist das A und O für das Bankgespräch und muss vor allem eines: verständlich sein und begeistern!
â Gründungskapital: Was soll angeschafft werden, und wie viel Geld brauchen Sie dafür?
â Ein Gehalt für Sie: Berücksichtigen Sie bei der Planung nicht nur die Kosten des Betriebes, sondern auch Ihre privaten Ausgaben.
â Finanzquellen: Eigenmittel und Fremdmittel. Haben Sie private Geldgeber? Beantragen Sie Bankkredite? Nutzen Sie öffentliche Förderprogramme?
â Persönliche Absicherung: Selbstständige brauchen eine Berufs- und Betriebshaftpflichtversicherung sowie Rechtsschutz. Absicherung gegen Krankheit, Berufsunfähigkeit und die Altersvorsorge sind ein Muss.
â Betriebliche Absicherung: Betriebsversicherungen sind Pflicht. Sie schützen das Firmenvermögen und bieten bei betriebsbedingten Schäden einen finanziellen Schutz vor Ansprüchen Dritter.
â Beratung: Man kann allein nicht alles wissen und bedenken. Informieren Sie sich zu Gründungs-, Finanz-, Steuer- und Rechtsfragen bei erfahrenen Expertinnen und Experten.
Brittas Finanzierung steht nach ein paar Wochen: Von ihrem Ersparten setzt sie einen groÃen Teil als Eigenmittel ein. Für die GmbH-Gründung ist zunächst ein Stammkapital von 25.000 Euro erforderlich. Ihre Eltern steuern mit einer Schenkung von 50.000 Euro, die ihr später auf den Erbteil angerechnet wird, ebenfalls zum Gelingen bei. Aus den öffentlichen Fördertöpfen der KfW sowie des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie erhält sie Zuschüsse. Den Rest finanziert sie über einen Kredit: das sogenannte KfW-Startgeld. Sicherheiten hierfür bekommt sie von den öffentlichen Bürgschaftsbanken, die sie mit ihrer
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